Ich kann sie nicht leiden. Absolut nicht. Keine Ahnung, was Ramiro an ihr mag und wieso die beiden befreundet sind.
"Ich geh mal schnell auf Toilette. Bin gleich wieder da." informiert Ramiro uns und lässt uns somit alleine am Tisch sitzen. Kaum das Lockenköpfchen außer Hörweite ist, beugt Jazmín sich etwas über den Tisch.
"Machen wir es kurz. Ich mag dich nicht. Ich finde dich absolut furchtbar und ich weiß auch nicht unter was für einer Geschmacksverirrung Ramiro gerade leidet." beginnt sie. Na immerhin sind wir da einer Meinung.
"Du treibst ein falsches Spiel mit ihm, da bin ich mir sicher. Solltest du ihn irgendwie verletzten, dann bekommst du es mit mir zutun." fährt sie fort und ich komme mir vor, wie im falschen Film.
Was ist denn mit der falsch?
"Ramiro zuliebe werde ich so tun, als würde ich dich mögen. Mach das gleiche und wir haben keine Probleme miteinander. Sollte ich jedoch irgendwas finden oder irgendwie merken, dass du ihn hier verarscht, dann mach ich dich fertig, aber so richtig..haben wir uns da verstanden?"
Und mit einem Augenblick wird sie mir direkt noch unsympathischer.
Ich weiß, ich bin keine Heilige, aber ich mag Ramiro. Ich mag ihn sehr...und ich bereue meinen Betrug.
Auf Jazmíns Worte antworte ich nicht. Die blöde Kuh spinnt ja wohl. Sie kann froh sein, dass ich ihr nicht eine geklebt habe, für ihre dummen Worte.
"Ich hab gleich bezahlt. Wenn ihr wollt, können wir jetzt weitergehen."
Zum Glück ist Ramiro wieder zurück, sonst wäre das vielleicht nicht so ruhig ausgegangen.
Zusammen verlassen wir das Lokal und sogleich schnappe ich mir Ramiros Hand. Selbst wenn Jazmín was sagen würde, das sie mich nicht mag oder so, Ramiro würde nicht Schluss machen.
"Du bist so schweigsam, alles okay?" fragt Ramiro mich leise, als Jazmín etwas vor uns läuft.
"Nichts, es ist alles super." lüge ich ihn an, wie so oft die letzten Monate.
Vielleicht weiß Jazmín etwas. Vielleicht hat sie mit Simón geredet. Auch wenn er versprochen hat nichts zu sagen. Er hat ein Gespräch von Ámbar und mir mitgehört, doch meine Schwester konnte ihn davon überzeugen, Ramiro nichts zu erzählen. Ich hoffe er hält sein Wort.
"Du kannst immer mit mir reden, egal um was es geht, ja?"
"Ich weiß, es ist aber wirklich alles in Ordnung." bekräftige ich meine vorherige Aussage und küsse ihn dann zur Bestätigung.
---
"Es schmeckt ausgezeichnet!"
"Du musst wieder mit nach Buenos Aires, ich stell dich als unseren persönlichen Koch ein."
"Ohja, ich muss dich loben Bruderherz, das ist der Wahnsinn!"
Ramiro hat gekocht für alle und erntet nun sein verdientes Lob.
"Das ist doch keine große Sache gewesen." winkt mein Freund verlegen ab, während sogar seine Mutter noch Komplimente für ihn übrig hat.
Das scheint ihn am meisten zu freuen. Immer wieder hat er von seinen Zweifeln geredet, das seine Mamá Recht haben könnte und er als Koch keine Zukunft hätte. Ich glaube er überzeugt sie immer mehr vom Gegenteil. Das ich einen minimalen Anteil daran habe, freut mich natürlich.
"Ich bin stolz auf dich." flüstere ich ihm zu, damit er nicht noch mehr verlegen wird.
Für das Essen hat Jazmín zum Glück abgesagt, da sie keine Zeit hat. Ich muss unbedingt mit Simón heute noch reden und ihn fragen, ob er was gesagt hat. Ich finde nicht eher Ruhe, bis ich weiß, ob Jazmín wirklich etwas in der Hand hat gegen mich.

DU LIEST GERADE
Last Night
FanfictionRamiro will nur ein unbeschwertes Wochenende mit seinem großen Bruder Simón verbringen, der weit weg von Zuhause studiert. Doch dieser denkt gar nicht daran die Tage daheim zu bleiben. Stattdessen schleppt er seinen kleinen Bruder auf eine Party. Ei...