"Ally!", rief meine Mutter, als sie mich in der Küche mit meinem Nutella Glas sah. Sie kam auf mich zu und nahm mich in die Arme.
"Ich bin so froh das du wieder da bist", murmelte sie während sie mich halb zerquetschte. "Ich freu mich auch", meinte ich und versuchte das Nutella Glas hinter meinem Rücken verschwinden zu lassen. Meine Mutter hasste es, wenn ich Nutella pur aß, doch ich hatte Liebeskummer. Es war unmöglich zu widerstehen, wenn sie also auf jemanden deshalb wütend werden sollte dann ja wohl auf Nate. "Ich ignoriere mal, was du da versteckst Ally. Ich freu mich zu sehr, dass du wieder da bist. Es gibt viel zu besprechen", sagte meine Mutter. Ich fing sofort an mich bedauern, denn wenn meine Mutter einfach so über mein Nutella Konsum hinwegsehen kann, muss es etwas sehr wichtiges zu besprechen geben.
"Okay", meinte ich nur und setzte mich vorsichtshalber schon mal hin.Meine Mutter setzte sich mit gegenüber und fing an zu sprechen:
"Spätzchen, es geht um deinen Vater. Wir haben beschlossen einen zweiten Versuch zu starten und ich wollte nur deine Zustimmung vorher einholen." Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich starrte meine Mutter wohl genauso überrascht an, wie ich war, weshalb sie noch hinzufügte: "Ich weiß, das kommt überraschend, aber ich bitte dich trotzdem etwas dazu zu sagen."
"Ich...äm...warum? Nach allem was er getan hat", fragte ich. Natürlich war es toll für mich, dass meine Eltern es nochmal versuchen wollten, aber ich verstand es einfach nicht. Er hatte sie betrogen.
"Wir kennen uns seit fast fünfundzwanzig Jahren und sind nun seit zwanzig miteinander verheiratet. Es wäre dumm alles wegen eines Fehlers aufzugeben. Ich wäre doch der Verlierer, wenn ich ihm keine zweite Chance geben würde. Am Ende wäre ich doch unglücklich und ihr hättet euren Vater ein Stück weit verloren. Jeder macht mal einen Fehler, aber es liegt an uns ihm diesen zu vergeben. Denkst du, du bist dazu in der Lage?", fragte sie mich. Dafür liebte ich meine Mutter. Sie wusste immer was zu tun ist. Sie denkt immer rational, etwas was ich nicht geerbt habe.
"Was ist mit dem Baby?", wollte ich wissen.
Meine Mutter lächelte mich kurz traurig an, bist sie sagte:
"Das schauen wir dann. Dein Vater wird für das Kind da sein, wenn es Seins überhaupt ist. Dieses Flittchen hatte wohl ziemlich viel Spaß in letzter Zeit. Dein Vater glaubt, sie will ihm das Kind nur anhängen und will deshalb sobald es geboren ist einen Vaterschaftstest machen." Ich verstand nicht, wie manche Leute so bedingungslos verzeihen können. Wenn man mich so betrügen würde, sollte der Typ sich schon mal einen Bunker suchen. Sofort musste ich an Nate denken und daran, dass heute alles vorbei sein wird.
"Wie kannst du nur so gut verzeihen?", fragte ich noch. "Er ist doch Familie. Blut ist dicker als Wasser. Familie steht über allem", antwortete sie mir.
"Ok. Also wegen Papa", meinte ich.Ich war auf dem Weg nach oben, als mir Leon auf der Treppe entgegen kam. Er schaute mich wieder mit diesem traurigen Blick an. Ich lächelte ihn ganz leicht an, woraufhin sich auch auf seinem Gesicht sofort ein lächeln bildete.
Familie dachte ich, als ich an ihm vorbei in mein Zimmer ging.Ich schaute auf die Uhr. 21:34. Ich holte tief Luft, nahm mein Hand in die Hand und schrieb:
Hast du heute noch Zeit?
Nate antwortete sofort:
Klar, soll ich dich abholen?
Ich bestätigte und bereite mich innerlich auf das schlimmste vor. Mein Blick wanderte zu meinem Kalender und ich sah den roten Kreis um das Datum 27.6.
Morgen war mein Geburtstag und Nate wird kein Teil davon sein. Dieser Erkenntnis versetzte mir einen solchen Stich, dass mir übel wurde.Zehn Minuten später klingelte es. Ich holte ein letztes mal tief Luft und ging nach unten. Dort stand Nate im Eingang und unterhielt sich mit meiner Mutter. Als er mich sah, begannen seine Augen zu strahlen. Er war ein so guter Schauspieler.
"Hey", meinte er. "Hi", meinte ich zurück und merkte, dass meine Stimme zu versagen drohte. Ich muss mich zusammen reisen!
"Pass mir gut auf meine Tochter auf junger Mann", sagte meine Mutter lachend.
"Natürlich. Das tue ich immer", antwortete er. Lügner, dachte ich.Nate und ich befanden uns gerade in seinem Auto, wo wir schweigend Radio hörten.
"Was verschafft mir die Ehre so spät am Abend, Miss Clair?", fragte Nate und schaltete, zu meinem Bedauern, das Radio aus.
Ich antwortete nicht. Ich überlegte immer noch, was ich sagen sollte. Wie ich den Plan am besten umsetzten sollte.
"Halt an", meinte ich. "Was?", fragte Nate verwirrt. "Halt an", wiederholte ich. Immer noch verwirrt fuhr Nate links ran und hielt an.
Ich stieg aus. Ich konnte es ihm einfach nicht in seinem Auto auf so engem Raum sagen. Ich musste flüchten können, wenn alles raus war und noch waren wir nah genug an meinem zuhause, sodass ein Fußmarsch möglich war.
Nate stieg auch aus und sah mich abwartend an.
"Warum hast du es getan?", fragte ich. Ich weiß nicht sehr einfallsreich, aber ich war kurz vor einem Nerven Kollaps. Nate sah jetzt noch verwirrter als eh schon aus und fragte:
"Warum hab ich was getan?"
"Warum hast du mich für 'off-limits' erklärt?", fragte ich diesmal genauer und Nate wich alle Farbe aus dem Gesicht.
"Woher weißt du das?", wollte er wissen.
"Ist egal", meinte ich. "War es Blake? Ich bring diesen penner um", sagte Nate. "Nein, war er nicht", verteidigte ich Blake. Er sollte da nicht mit rein gezogen werden. "Beantworte die Frage", fügte Ich hinzu. Nun holte Nate ganz tief Luft und kam einen Schritt auf mich zu. Wie stand uns nun so nah, dass wir uns hätten berühren können.
"Ich wollte nicht, dass du es so erfährst", murmelte er. Er schwieg für ein paar Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten."Lia, ich liebe dich", sagte er schließlich und schaute mich nun unsicher an.
Er hatte es gesagt. Er hatte gesagt, worauf ich seit einem Monat wartete und doch fühlte es sich nicht nach einem Erfolg an. Es fühlte sich viel eher so an, als ob plötzlich Tonnen auf mein Herz fallen würden."Ich hasse dich", flüsterte ich. Nate wich erschrocken einen Schritt zurück und starrte mich jetzt noch viel unsicherer aus seinen großen, blauen Augen an.
"Was?", fragte er ungläubig nach.
"Ich hasse dich", wiederholte ich.
"Ich hasse dich und ich hasse dein bescheuertes Spiel. Ihr verarscht immer alle! Du hast mich verarscht! Aber weißt du was? Ich hab ein eigenes Spiel gespielt. Ich wollte dich dazu bringen, dass du dich in mich verliebst und am eigenen Leib erfährst wie sich Herzschmerz anfühlt..." Nate unterbrach mich:
"Nein. Das, das ist nicht möglich."
"Doch ist es. Josy und ich hatten alles von Anfang an geplant. Nichts war echt. Ich hasse dich", brachte ich es zu Ende. Doch anstatt Genugtuung fühlte ich mich dreckig und was ich nun sag, machte es nur noch schlimmer. Nate fingen an Tränen über das Gesicht zu laufen.
"Alles gelogen", murmelte er.
"Dabei war ich so glücklich, als du endlich mit mir geredet hast", fügte er unter Tränen hinzu.
"Ich glaub dir nicht", sagte er plötzlich.
"Das ist nicht mein Problem", begann ich und fügte dann hinzu: "Ich will dich nie wieder sehen. Ich will nicht mit dir sprechen. Ruf mich nie wieder an.", damit hatte ich alles zerstört. Nate stolperte nach hinten.
"Nein. Ich habe dich nicht verarscht", wiederholte er immer wieder.
"Ich liebe dich", sagte er nun zum zweiten Mal.
"Und ich hasse dich", mit diesen Worten drehte ich mich um und rannte los.
Als ich mich nach kurzer Zeit nochmal umdrehte, sah ich, dass Nate auf seine Knie gesunken war und bitterlich weinte. Dieser Anblick gab mir den Rest. Mir begannen die Tränen hinunter zu laufen und ich rannte wieder los. Ich wollte so weit weg von Nate wie möglich. Weg von meinen Gefühlen.Als ich zehn Minuten später stehen blieb, wusste ich nicht genau wo ich war. Nate war wohl doch weiter gefahren als ich dachte und es war inzwischen dunkel geworden.
Ich nahm also mein Handy auf meiner Tasche und wartete, bis er abhob.
"Kannst du mich abholen?", fragte ich nur. Ich erklärte kurz wo ich ungefähr war und keine zehn Minuten später sah ich auch schon ein Auto.
Leon stieg aus und kam auf mich zu gelaufen.
"Ally!", rief er und riss mich in seine Arme, als er bei mir ankam. In Leon's Armen begann ich nun richtig zu weinen. Er fragte nichts, sondern strich mir nur über das Haar und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr.
Als ich mich beruhigt hatte, gingen wir zu seinem Auto und erst dann erkannte ich, dass es der olle Jürgen war. Trotz der fürchterlichen Situation, musste ich leicht lachen.Während der Fahrt, fragte Leon immer noch nicht nach. Als wir zuhause ankamen, brachte er mich bis in mein Zimmer und sagte schließlich:
"Ich bin da, sobald du darüber reden willst", danach ging er in sein eigenes Zimmer.
Familie dachte ich wieder.Wisst ihr was das schlimmste an allem war? Das jedes Mal, wenn Nate sagte 'ich liebe dich' ich zurück sagen wollte:
"Ich liebe dich auch"
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Vergesst nicht zu Voten und zu kommentieren:)
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Badboy's heart is mine
RomanceEs begann nach den Ferien, als Allys beste Freundin von einem der drei Badboys der Schule verarscht und Teil ihres Spieles wurde. Das Spiel bestand daraus, wer von ihnen die meisten Mädchen in einem Schuljahr flachlegen kann. Als nun Allys beste Fre...