"Happy Birthday"

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Es machte mich fertig Nate meine Gefühle nicht offen zu sagen, sie einfach in die Welt hinaus schreien. Es machte mich fertig zu wissen das er meinetwegen wahrscheinlich am Boden zerstört ist. Aber am meisten machte mich der Gedanke fertig, dass Nate etwas mit Amelie hatte. Ich meine, wenn er mich wirklich lieben würde, dann würde ich ihm doch genügen, oder? Dann würde er doch ganz genau wissen, dass mich so etwas fertig machen würde, oder? Ich teilte nicht gerne, schon als Kind nicht, aber mit Nate war es etwas anderes. Ich hatte das Bedürfnis ihn zu umarmen und nie wieder loszulassen. Ich wollte ihn. Nur ihn. Ich wollte ihn für mich allein. Ich hatte wirklich das Gefühl gehabt, ich hätte sein wahres Ich erkannt, die Wahrheit. Das sich hinter dem Badboy auch nur ein Junge, der genau so verletzlich wie alle anderen ist, der genau so fähig ist zu lieben, verbirgt.
Aber ich hatte mich getäuscht. Vielleicht war es wirklich alles nur eins seiner Spiele und ich bin drauf reingefallen.

Was ich jetzt brauche ist eine große Taschentücherbox und
A walk to remember. Ich denke das ist jetzt das einzige was mir in einer solchen Situation helfen würde.

Einen Film und 1000 vollgerotzte Taschentücher später kuschelte ich mich in mein Bett und schlief auch sofort ein.

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"Happy birthday to you, happy birthday to youuuu, happy birthday liebe Ally, happy birthday to youu", sang meine ganze Familie.

Ich streckte mich und öffnete dann verschlafen meine Augen. Ich richtete mich langsam auf und blickte meine Familie leicht überfordert an.

Sie setzten sich alle auf mein Bett, umarmten mich nacheinander und sagten mir schöne Sachen, die man zum Geburtstag halt so sagt. Das mit Leon und meinem Vater war zwar immernoch komisch, aber heute war mein Geburtstag und das bedeutet, dass heute Mein Tag ist und ich mich heute ganz sicher nicht damit beschäftigen würde, was Nate alles getan hat. Ich beschloss, Nate für heute zu vergessen und Spaß zu haben.

Nun saßen wir alle gemeinsam am Tisch, so als wären wir eine richtige Familie, wie früher. Der ganzen Tisch war mit leckeren Sachen gedeckt und in der Mitte stand eine Torte. Auf einem anderen Tisch lagen die Geschenke.

"Ich möchte jetzt auspacken", sagte ich schließlich, nachdem ich mein Nutella Croissant aufgegessen hatte.
Meine Eltern nickten mir nur lächelnd zu, weshalb ich mich ans auspacken machte.

Ich habe eine schöne Kette, einige Klamotten und ein MacBook pro von meinen Eltern bekommen und Leon schenkte mir ein gemeinsames Wochenende in einer kleinen Stadt in der Nähe von hier. Ich wär wirklich sehr dankbar und habe mich sehr gefreut.

"Und was willst du heute noch machen?", fragte mich meine Mutter. "Hmm, also ich dachte wir können vielleicht alle zusammen etwas schönes Unternehmen", entgegnete ich. "Schatz, dein Vater und ich müssen heute leider arbeiten". "Aber heute ist Samstag", sagte ich enttäuscht.
"Es tut mir auch wirklich leid, aber heute Abend haben wir ein Tisch in deinem Lieblingsrestaurant reserviert und danach könnten wir alle gemeinsam einen Film gucken. Na, wie klingt das?", fragte mich nun mein Vater. "klingt gut", sagte ich.
"Wir können heute zusammen etwas schönes machen", sagte leon.
"Macht das mal, bis heute Abend, wir müssen jetzt los", erwiderte meine Mutter und gab mir noch einen Kuss auf die Wange.

"Was hälst du davon, wenn du dich erstmal fertig machst und wir dann im Wohnzimmer überlegen was wir machen wollen?", fragte mich Leon mit einem aufmunternden Lächeln.
Als Antwort nickte ich nur und ging dann nach oben. Ich beschloss einen schwarzen Bikini mit einem weißen Strandkleid anzuziehen, ich meine, wenn man schon in Malibu lebt, dann kann man ja auch an den Strand fahren. Ich steckte meine Haare hoch, schmiss ein paar Sachen, wie Sonnencreme, in eine Tasche, wusch mein Gesicht und putzte Zähne bevor ich schließlich runterging.

"Leeoon, ich habe eine Idee. Lass uns doch an den Strand fahren. Meine Sachen habe ich schon gepackt", sagte ich fröhlich. "Super Idee, fang und setzt dich schon mal ins Auto", entgegnete er und warf mir den Autoschlüssel zu.

Ich saß gerade im knatternden Jürgen und versuchte irgendwie das Radio anzumachen, was aber irgendwie nicht ging. Ok das mit 'ich habe den knatternden Jürgen schon vermisst', nehme ich zurück, so eine Schrottkarre.

"Hey, lass den armen Knopf in Ruhe, der hat dir nichts getan", sagte Leon, während er ins Auto einstieg.
Noch ein letztes Mal haute ich auf den Radioknopf und lehnte mich dann im Sitz zurück.

Plötzlich fuhr Leon links ran und da tauchte neben uns ein gewisser R8 auf.

Ich sah Nate aus dem Wagen aussteigen, gut gekleidet und perfekt aussehend wie immer. Wieso, sag dieser Junge selbst jetzt noch so gut aus, während ich so aussah, als hätte ich gerade in drei verschiedenen Kämpfen gekämpft und nicht gewonnen. Und seine Sonnenbrille stand ihm ja soo gut. Ich konnte nicht anders, ich musste ihn einfach anstarren. Was wollte er denn hier?
Leon hupte nun einmal, auch wenn das hupen eher wie von einem erkälteten Elefanten klang. "Leon, was soll das?", fragte ich und stieg aus.
Ich ging auf Nate zu, der mich nur anstarrte. Ok Ally, ok, immer schön im Kopf haben was er gemacht hat, nichts anderes.

Als ich nun vor ihm stand, setzte Nate seine Sonnenbrille ab und ich denke ich habe ihn noch nie so fertig gesehen, sein sonst so makelloses Gesicht war mit tiefen Augenringen bestückt. Und an seinem rechten Auge, war eine Platzwunde, die leicht angeschwollen war. Ich legte meine Hand auf seine Wange und drehte seinen Kopf leicht nach links damit ich es mir etwas genauer ansehen kann. Erst als er mir einen liebevollen Blick zuwarf, bemerkte ich erst was ich da überhaupt tat. Sofort machte ich einen Schritt zurück, am liebsten würde ich ihn jetzt in meine Arme schließen und nie wieder loslassen. Aber das ging nicht. Er hatte mich verletzt und ich ihm. Wie war das nochmal mit 'immer schön im Kopf haben, was er gemacht hat' , das hat ja mal super funktioniert.

"Was willst du hier?", fragte ich ihn so kalt wie möglich, auch wenn ich denke, das ihm mein besorgter Blick nicht entgangen ist.
"Happy Birthday Lia. Ich musste dich heute sehen, sonst hätte ich es mein restliches Leben bereuen. Ich möchte das du jetzt mit mir mitkommst und dich überraschen lässt. Auch wenn du dir einredest und mir sagst, dass du mich hasst,  glaube ich dir nicht. Ich kenne dich und ich weiß, dass du etwas fühlst und es nur nicht wahrhaben willst, weil du es für besser hälst nichts zu empfinden. Du hast nämlich angst, angst davor, was passiert wenn du akzeptierst, dass du mich liebst. Angst davor, was passieren könnte, wenn ich dich verletzte.
Und hey? Ich kann das irgendwo auch verstehe, aber ich würde dich Niemals, wirklich Niemals verletzen. Also komm mit Lia, vertraue mir einfach", sagte Nate, voller Hoffnung das ich mitkommen würde

"Nein", sagte ich kalt. "Ich wollte dich nie wieder sehen, dass hat sich nicht geändert", zischte ich. Er hatte mich zwei mal betrogen. Wir waren zwar nicht zusammen, aber geil war das trotzdem nicht.

"Oh, doch das wirst du", meinte nun Leon von hinten. Das kann doch nicht war sein oder? Ich ging zu Leon und er sagte leise : "Denkst du ich merke nicht wie traurig du bist seinetwegen? Denkst du ich merke es nicht, dass nur er dich wieder zum strahlen bringen kann. Aber Ally, du musst mit ihm reden. Reden hilft, also komm Steig ein, vertrau ihm. Und du weißt, dass ich so etwas niemals sagen würde, wenn es nicht Ernst gemeint ist.", sagte Leon und nickte mit dem Kopf zu Nate, der tief in Gedanken gesunken an seinem Auto.
"Ich wollte ihn nie wieder sehen! Wieso fällst du mir schon wieder in den Rücken?", fragte ich. Ich weiß, Leon meinte es gut, aber es war meine Entscheidung und ich wollte Nate nunmal aus dem Weg gehen. Einerseits um ihn nicht so fertig zu sehen, andererseits, weil ich meine Gefühle für ihn vergessen will und das geht nunmal am besten, wenn ich ihn nicht sehe.
"Weil ich dich wieder glücklich sehen will! Letztes Mal, habe ich dich im Stich gelassen, das ist mein Versuch es wieder gut zu machen", erklärte er.

Das war eine scheiß Situation! Ich hatte nicht wirklich eine Wahl, wenn ich nein sage, bin ich die letze Bitch und Leon wird eh kein Nein akzeptieren. 

Ich ging also auf den R8 zu und setzte mich ohne ein Kommentar auf den Beifahrersitz. Nate lächelte und ging auf Leon zu, um sich zu bedanken. Verräter. Die beiden hatten das abgesprochen!

Ich werde Nate nicht verzeihen. Egal was er jetzt vorhat.

Vielen Dann für eure Unterstützung!
Vergesst nicht zu Voten und zu kommentieren:)

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