"Es tut mir leid"

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Als wir los fuhren, machte sich bereits ein ungutes Gefühl in mir breit. Ich wusste, es war falsch hier neben Nate zu sitzen und ihm zu erklären, warum ich ihn denn angeblich 'hasste'. Ich sollte ihm erzählen, was ich dachte, was mich stört, aber ich war nunmal noch nicht so weit. Ich konnte es ihm nicht erzählen, zumindest noch nicht. Ich meine, ich weiß das ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen konnte. Und er saß tatsächlich gerade neben mir, genau das was ich eigentlich vermeiden wollte. Ich konnte das einfach noch nicht.

"Nate?", fragte ich emotionslos.
"Ja Prinzessin", entgegnete er. Wie konnte er nach dem ich so grausame Sachen zu ihm gesagt habe, immernoch so unglaublich freundlich sein. Ich verstand es einfach nicht.
"Ich kann das nicht. Ich kann das hier gerade einfach nicht. Lässt du mich bitte dort hinten raus?", sagte ich. "Aber Lia, ich" ,"BITTE", ich unterbrach ihm und betonte meine Bitte nochmal deutlich um ihm zu zeigen, dass es gerade wirklich besser wäre auszusteigen.
"Ja, ja in Ordnung", sagte Nate nun leise.
Nate ließ mich an der nächsten Kreuzung aussteigen, aber nicht ohne mir nochmal einen bittenden Blick zu schenken.

Ich versuchte ihn zu ignorieren und ging einfach weg. Ich konnte einfach nicht mit ihm aus so engen Raum zusammen sein.
Auch wenn es mir jetzt nicht gerade besser ging, wusste ich das es doch so war. Ich musste
das mit ihm und Amelie erst nochmal verarbeiten, bevor ich ihm verzeihen kann. Falls ich ihm jemals verzeihe.

Ich schaute mich um und bemerkte das ich nicht weit weg von der Innenstadt war, weshalb ich beschloss mich einfach in ein Kafee zu setzen und dort zu warten, bis mir etwas besseres einfiel. Nachhause konnte ich ja schlecht, dank Leon.

Ich betrat gerade das kleine Café, als ich die Blicke der vielen Leute bemerkte. Haben die denn nichts besseres zu tun als mich anzustarren und so zu tun, als wäre ich ein Alien, oder was derartiges? Ich schaute an mir herunter.
Ok, klar. Jetzt verstand ich es auch.
Hätte ich jemanden mit Flipflops und einem fast Durchsichtigem Strandkleid gesehen, hätte ich die Person wahrscheinlich auch erstmal blöd angestarrt.

Ich versuchte die Blicke so gut wie möglich zu ignorieren und setzte mich auf einen Platz in der hintersten Ecke, von wo aus ich alles im Blick hatte, mich aber nur wenig Menschen sehen konnten.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis die Bedingung auch mal mitbekam, dass ich ihr die ganze Zeit zuwinkte.
"Guten Tag, was kann ich ihnen bringen?", fragte sie mich. "Hallo, einen großen Vanilla Latte bitte", erwiderte ich.

Während ich den ersten Schluck von meinem Dampfenden Getränk nahm, schaute ich mir die Menschen im Raum etwas genauer an. Zwei Typen mit einem Hund, ein altes Ehepaar, eine Familie, ein Mädchen und ein Junge, eine junge Frau, Blake, ... warte Blake? Blake war hier? Ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee, aber das mit Blake war nicht das was mich überraschte.
Nein, Blake war hier in Begleitung eines Mädchens und dieses Mädchen war Amelie?Ok, eigentlich sollte mich das jetzt nicht so sehr überraschen, da Blake mir ja erzählt hat, das die und er Vorhaben dich zu treffen, aber nach dem mit Nate, war ich mir eigentlich wieder ziemlich sicher, dass Amelie nur Interesse an ihm hat. Ich sah, das sich die beiden gerade verabschiedeten und zum Abschied küsste Blake sie auf die Wange. Was hatte ich denn verpasst? Küsste Amelie jetzt nicht nur Nate, sondern auch noch Blake? Blake verließ das Café und ich starrte Amelie weiterhin fassungslos an.

Ihr Blick flog durch den Raum und blieb schließlich an mir hängen. Sofort senkte ich meinen Blick und widmete meine Aufmerksamkeit wieder meinem Kaffee.
Ich hoffte das sie mein starren nicht bemerkt hatte, doch sie kam schon auf nicht zu.
"Hey, was machst du denn hier?", fragte sie mich lächelnd und setzte sich.

Badboy's heart is mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt