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Liam's POV

Sie sagte nichts sondern schmiss mich aus ihrem Haus und warf mir Jacke und Schuhe nach, bevor sie die Tür zuknallte. Was war das denn jetzt? Hatte ich etwa was falsches gesagt? 'Haley, was ist denn los? Bitte lass mich wieder rein.' 'Lass mich in Ruhe!' 'Wieso? Rede doch mit mir. Habe ich etwas falsch gemacht?' Ich hämmerte wie ein Bekloppter an das harte Holz, doch es gab einfach nicht nach. Sie sprach auch nicht mehr mit mir. Nachdem ein wenig Zeit vergangen war hörte ich mit klopfen auf und legte mein Ohr an die Tür. Ich hörte leises Schluchzen. 'Haley, bitte sprich mit mir.' 'Liam, bitte geh weg.' sagte sie unter Tränen. Ich gab es auf und ging enttäuscht zu mit meinem Auto, aber nicht bevor ich ihr noch etwas sagte. 'Haley, du kannst jeder Zeit zu mir kommen wenn du reden möchtest.' Ich fuhr davon und hatte schon einen Plan wohin. Zu Brooke, sie war immerhin ihre beste Freundin und wusste bestimmt warum sie auf die Frage nach ihren Eltern so reagierte. Da ich wusste wo sie wohnt, da wir mal zusammen ein Schulprojekt erledigen mussten, war ich schnell bei ihr. Als ich klingelte dauerte es nicht lange und die Tür ging auf. 'Liam, was machst du denn hier? Hast du mal an die Uhr geschaut? Es ist fast 23 Uhr.' Die Zeit hatte ich ganz vergessen. 'Oh das tut mir leid, aber ich muss mit dir sprechen. Es geht um Haley.' Sie machte große Augen und bat mich rein. Nun saßen wir auf ihrem Sofa und sie drückte mir eine Tasse Tee in die Hand. 'Was ist los?' fragte sie nachdem sie einen Schluck genommen hatte. 'Ich war vorhin bei ihr um nach ihr zusehen. Wir haben uns unterhalten, aber als ich fragte wo denn ihre Eltern sind, fing sie an zu weinen und schmiss mich aus dem Haus.' 'Oh Liam.' 'Was denn? Kannst du mir das bitte erklären?' 'Ihre Eltern und ihr älterer Bruder sind vor 10 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen.' 'Oh mein Gott, das ist ja schrecklich.' sagte ich echt schockiert. 'Ja, sie war lange im Heim, bis sie eine Pflegefamilie adoptiert hat. Doch diese war nicht besser als das Kinderheim.' 'Wieso?' 'Liam, kannst du es dir nicht denken?' fragte sie als sie ihre Tasse auf den kleinen Tisch stellte. 'Sie, sie haben sie geschlagen?' stotterte ich. 'Nicht nur geschlagen, auch missbraucht. Sie haben sie gezwungen vergammeltes Essen herunter zuschlingen oder sie zum klauen angestiftet.' Mein Mund formte nun ein 'O' da das was ich gerade hörte das schlimmste war was ich bisher war. Wir redeten noch lange bis ich dann doch irgendwann heim fuhr. Eigentlich wollte ich noch einmal zu ihr, doch Brooke riet mir davon ab.

Haley's POV

Nach diesem wundervollem Kuss zerstörte er die Atmosphäre mit einer Frage. 'Wohnst du alleine? Oder wo sind deine Eltern?' Diese Frage versetzte mir einen Stich in mein Herz. Ich schmiss ihn aus dem Haus und seine Sachen gleich hinterher. 'Haley, was ist denn los? Bitte lass mich wieder rein.' 'Lass mich in Ruhe!' rief ich durch die starke Tür. Nach einem erneuten kurzen Wortwechsel lehnte ich mich gegen das kalte Holz und lies mich herunter sinken, bis ich auf den Boden saß. Liam hämmerte wie ein wild gewordenes Tier an das spärliche Holz. Ich fing an mit weinen und schluchzen denn die Frage nahm mich einfach zu sehr mit, denn meine Familie war vor 10 Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen.

Flashback

Meine Familie verabschiedete sich am Morgen von mir, da sie mit meinem älteren Bruder Lucas in eine Klinik außerhalb fahren mussten. In dieser Zeit sollten sich meine Großeltern um mich kümmern. Lucas hatte einen schweren Herzfehler und musste haufenweise Medikamente nehmen. Um ihn das im späteren Leben zu ersparen sollte er operiert werden, doch so weit kam es nicht. Sie fuhren mit dem Auto los, es war kalt und glatt draußen da Winter war. Sie fuhren auf die Autobahn und da passierte es. Ein Geisterfahrer kam auf sie zugerast und fuhr frontal in sie hinein. Meine Familie hatte keine Chance denn ihr Auto überschlug sich mehrmals und prallte schließlich gegen die Leitplanke. Sie waren sofort Tod, doch der Verursacher über lebte mit nur leichten Verletzungen.

Flashback Ende

Erfahren hab ich es auch nur durch Zufall da meine Großeltern am späten Abend darüber sprachen und ich lauschte. Ich war nicht mal 10 Jahre und war komplett alleine. Denn meine Verwandten wollten alle keine Verantwortung für mich über nehmen und so kam ich in ein Heim. Dort verbrachte ich viele Jahre meines Lebens, bis mich eine Familie zu sich nahm. Sie wirkten ganz nett und ich war froh wieder jemanden zu haben. Doch diese Drecksfamilie hatte mich regelmäßig missbraucht und geschlagen. Die anderen Dinge lass ich mal aus. Ich hielt es bei ihnen nach 5 Monaten nicht mehr aus und floh von meinem 'Zuhause'. Doch sie fanden mich und gaben mich wieder ins Heim. Mit 16 hatte ich es dann irgendwie geschafft meine Volljährigkeit vor Gericht durch zukämpfen. Ich zog aus dem Heim aus und hierher. Nichts sollte mich mehr an mein früheres Leben erinnern. Dieses Haus hier konnte ich mir auch nur aus einem Grund leisten. Der Unfallverursacher von damals war stinkreich und hatte Schuldgefühle. Und so kaufte er mir das Haus, zahlt meinen Lebensunterhalt und auch alle anfälligen Kosten für das Abi. Am Anfang lehnte ich ab, doch dann dachte ich mir, wie willst du das denn alleine schaffen und nahm an.

Nun lebte ich seit mehr als drei Jahren hier und die einzige die von meinem Schicksal wusste war Brooke. Die anderen hatten nie solche Fragen gestellt, da sie sich nicht wirklich für mich interessierten. Ich mag sie trotzdem gerne. Doch auch wenn ich es damals wollte, das mir jemand die Frage stellt, war ich völlig fassungslos das ich jetzt gefragt wurde. Und dann auch noch von dem Jungen den ich liebe. Für einen kurzen Moment wollte ich mir ein Lüge ausdenken, doch es machte mich so fertig und so brannten mir die Sicherungen durch. Liam tut mir leid, aber ich kann einfach nicht. Noch nicht. Als ich aus meiner Starre erwachte schaute ich auf die Uhr. 1 Uhr morgens. Ich hatte gar nicht bemerkt wie Liam gegangen war. Dann werde ich wohl die restliche Woche auch nicht in die Schule gehen können. Ich ging in mein Zimmer und lies mich sogleich ins Bett fallen. Meine Augen waren schwer und taten weh vom ganzen Weinen. Meine Lider fielen zu und ich schlief ein.

Gotta be you (Liam Payne ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt