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Liam's POV

Perrie und Zayn gabelten mich am Flughafen auf, nachdem ich komplett zusammen gebrochen war. Mein innerstes fiel in sich zusammen. All das was ich mir mal aufgebaut hatte, zerfiel wie Staub. Ich fühlte mich als wenn mir jemand das Herz aus der Brust gerissen hatte. Alles, aber auch alles hatte ich zerstört. Nicht nur mich, nein auch Haley. Und sie wollte das alles vergessen? Das konnte nicht sein. Nicht nachdem ich ihr Herz heraus riss. Außerdem wäre meine Angst, sie erneut zu verletzten, viel zu groß. Ich konnte ihr das nicht noch einmal antun. Sie hat in ihrem ganzen Leben schon so viel Scheiße erlebt, das sie es verdient hat endlich glücklich zu sein. Auch wenn dies bedeutete, ich gehörte zu ihrem Leben ab sofort nicht mehr dazu. Damit muss ich jetzt wohl leben. Perrie und Zayn brachten mich zu ihrem Auto und ich stieg hinten ein. Während der Fahrt, schlief ich ein. Ich bekam nichts mit. Kein Gespräch und auch nicht wie lange wir fuhren. Das einzigste was ich mit bekam, war das Zayn mich hoch nahm und in die Wohnung trug. Ich wusste das Zayn viele Muskeln hatte, hätte aber nie im Traum daran gedacht, er könnte mich tragen. Und schon gar nicht die Treppen hinauf. Er legte mich auf das Sofa. Anschließend murmelte Perrie noch etwas und deckte mich zu. Das gesagte von ihr verstand ich nicht, aber ich musste noch etwas los werden. Ich öffnete die Augen und griff im Halbdunkel nach ihrem Handgelenk. Sie drehte sich um und sah mich an. 'Danke.' nuschelte ich leise, bevor meine Augen wieder zu fielen. Mitten in der Nacht, spiegelten sich meine schlimmsten Befürchtungen in mir wieder.
'Nein! Haley, bitte! Geh nicht, verlass mich nicht! Ich liebe dich doch! Haley!' Ich schreckte auf. Ich war komplett nass geschwitzt und außer Atem. Was für ein Albtraum. Aber Moment. Es war kein Traum, nein es war pure Realität. Es war das Hier und Jetzt! Alles was ich jemals wollte, hatte ich auf einen Schlag verloren. Ich stand auf und ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu nehmen. Da ich aber keine Ahnung hatte, wo Perrie ihre Gläser lagerte, durch suchte ich jeden einzelnen Schrank. Ein Glas fand ich nicht, aber eine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit erschlich sich meine Aufmerksamkeit. Ich nahm sie in die Hand und las das Etikett. 'Purer Wodka.' sprach ich zu mir selbst und war etwas selbst zufrieden. Ein Schluck kann doch nicht schaden, erwiderte meine innere Stimme. Ich öffnete die Flasche und trank. Beim schlucken verzog ich das Gesicht, denn er war echt stark und brannte im Hals, aber was solls. Ich nahm noch einen und noch einen und noch einen. Nach wenigen Minuten war die Hälfte der Flasche leer getrunken. Doch mir ging es dadurch nicht besser! Ich dachte je mehr ich trinke, umso besser geht es mir. 'Der ist für dich Brooke! Du hast alles zerstört!' lallte ich und nahm wieder einen Schluck. 'Und der für meine Dummheit!' Und wieder trank ich. 'Welchen Sinn hat mein Leben denn noch?' rief ich zu mir selbst. Ich torkelte von der Küche ins Wohnzimmer zurück und setzte mich wieder aufs Sofa. Mir tat alles weh. Mein Körper hielt den Bedingungen die das Leben stellte einfach nicht mehr stand! Ich leerte auch den letzten Rest vom Wodka und dachte, meine Schmerzen würden durch den Alkohol betäubt, aber leider geschah nichts. 'Ich hasse dich, Leben!' brüllte ich durch die Wohnung. Danach lies ich die Flasche fallen und sank auf den Boden. Leise und stumpf, hörte ich Stimmen. 'Liam, mach keinen Scheiß! Komm schon, wach auf!' Aber so einfach war das nicht. Ich konnte mich nicht rühren, keinen Millimeter. Auch das sprechen fiel mir schwer. Und nach und nach verstummten die Stimmen. Ich war gefangen im Jenseits, mit nur einem Gedanken und einem Bild vor Augen. Haley.

Haley's POV

Die Nacht im Krankenhaus verlief relativ schnell und mich wunderte es, dass ich in dem, optisch unbequemen Bett, so gut geschlafen hatte. Ich streckte mich und sah nach rechts um meine neue Freundin Sophia zu begrüßen. Doch da war niemand. Ich nahm Zayn's Handy in die Hand, um nach der Uhrzeit zu sehen. Puhh, 6 Uhr und schon hellwach?! Komisch für mich. Doch wo war Sophia? Ohne weiter darüber nachzudenken, stieg ich aus dem Bett und lief auf den Schrank zu. In diesem befand sich meine Tasche mit all meinen Klamotten, die Perrie und Zayn mit gestern vorbei brachten. Ich nahm eine Hose, eine Bluse und Unterwäsche heraus und lief in das Bad. Gott sei Dank, befand sich unsere Nasszelle auch in unserem Zimmer. Sonst müsste ich halb nackt über den kompletten Flur zur Gemeinschaftsdusche laufen, was ich dann noch dazu, ziemlich eklig fand. Im Bad legte ich ein paar Handtücher und meine frische Kleidung auf den Stuhl neben der behinderten gerechten Duschkabine ab. Schnell stellte ich mich unter das heiße Wasser. Das Wasser tat gut und entspannte mich, was ich nach den letzten Tagen bzw. Wochen gut gebrauchen konnte. Gerade als ich aus dem Bad trat, nackt wohl bemerkt, da ich dachte ich sei alleine, stürmte Sophia ins Zimmer. 'Whoa, Sophia! Hast du mich erschreckt.' sagte ich viel zu schnell nachdem ich mein Handtuch vor meinen Körper hielt. Sie lachte mich aber nur aus. 'Haley, warum rennst du in einem Krankenhaus bitte nackt rum? Es hätte auch ein Pfleger sein können.' 'Ich weis, aber da ich gerade alleine war und die meisten auch an klopften, habe ich gedacht ich könnte dies schon mal tun.' Bei dem Wort "Anklopfen" sah ich sie auffordernd an. 'Hey, das ist auch mein Zimmer. Ich muss also nicht anklopfen. ' sprach sie gespielt beleidigt. 'Stimmt, da hast du recht. Aber sag mal, wo warst du denn so früh am Morgen?' 'Ich konnte nicht schlafen, deswegen war ich spazieren.' 'Aja, spazieren.' antwortete ich augenzwinkernd. 'Haha, du bist ja so witzig.' Sophia boxte mir in die Seite. Plötzlich klingelte Zayn's Handy. Mit dem Handtuch immer noch am Körper festgekrallt, rannte ich zum Nachttisch. Ohne auf die Nummer zu schauen, nahm ich den Anruf entgegen. 'Hallo?' 'Hey Haley, ich bin es.' 'Ah, Zayn. Schon so früh wach?' 'Haley, bitte komm sofort in die Rettungsstelle runter.' Er klang sehr aufgebracht. 'Was? Wieso? Ist etwas mit Perrie?' brachte ich genauso aufgebracht entgegen. 'Nein, Perrie geht es gut, aber.....' 'Was aber? Zayn sprich schon!' schrie ich ins Telefon. 'Liam, er...... er....' 'Liam? Zayn was........ ich bin gleich da!' Liam? Was machte er hier? Ich dachte er ist aus London verschwunden. Ohne eine Antwort von Zayn hatte ich aufgelegt und schmiss das Handy auf das Bett. In Eile zog ich mir alles an und Band meine noch nassen Haare zu einem Zopf zusammen. 'Haley, was ist passiert?' fragte mich Sophia währenddessen. 'Ich weis es nicht. Ich muss in die Rettungsstelle.' 'Oh.' war das letzte was ich hörte, da ich aus dem Zimmer stürmte. Unten angekommen lief mir Perrie in die Arme. 'Was ist passiert? Wo ist er?' Ich war richtig hysterisch, denn ich hatte Angst um Liam. 'Er ist im Behandlungsraum.' Ich versuchte mich durch die Menschen hindurch zu drängeln, denn ich wollte zu ihm. Ihn sehen, ihn hören, ihn in den Arm nehmen und ihn Küssen. Mehr wollte ich nicht. 'Haley, du kannst da nicht rein.' 'Wieso? Ich will zu ihm.' Zayn stellte sich vor mich. 'Nein, es geht nicht. Er wird versorgt.' 'Zayn, lass mich durch!' Ich stemmte meinen ganzen Körper gegen ihn, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Wut und Angst staute sich in mir auf und Tränenflüssigkeit sammelte sich in meinen Augen. Irgendwann gab ich auf und lies mich in Zayn's Arme fallen, während Perrie mir beruhigend über den Rücken strich. 'Was ist passiert?' nuschelte ich in Zayn's Schulter. 'Süße, setzt dich erst einmal.' Perrie zog mich auf einen Stuhl. 'Bitte, sagt doch etwas.' 'Liam, er...... er hat sich betrunken und......' weiter kam Zayn nicht, denn 2 Ärzte stürmten in das Zimmer, in welchen Liam lag. 'Krampfanfall!' schrie der eine, während der andere wieder aus dem Zimmer rannte. Ich sprang auf und rannte in das Zimmer. Und dann sah ich ihn. Auf dem Bett liegend, Kreide bleich und zuckend. Er krampfte tatsächlich und lies sich nicht beruhigen. Ärzte und Schwestern standen um ihm herum und versuchten alles zu tun. Sie hielten ihn fest. Der Arzt spritzte ihm etwas, vermutlich zur Beruhigung. Aber es half nichts. 'Liam!' Tränen rannten meinen Wangen entlang. Ich wollte zu ihm, doch ein Pfleger kam auf mich zu. 'Miss, sie müssen gehen.' Er schob mich wieder zur Tür. 'Nein! Ich will zu ihm!' 'Bitte gehen sie!' 'Lassen sie mich los!' 'Miss!' er wurde grober und drückte mehr. Kurz bevor er mich aus der Zimmer schubste, hörte ich wie jemand schrie "Herzstillstand!". Danach fiel die Tür zu.

Gotta be you (Liam Payne ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt