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1 Woche später

Haley's POV

Zögernd stand ich vor dem Zimmer, welches ich in den letzten Tagen noch nie betreten hatte. Immer wieder hatte ich den Willen dazu, doch nie die Kraft. Vorsichtig legte ich meine zitternde Hand auf die Klinke. "So Haley, tief einatmen!" sprach ich zu mir selbst und im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Schritt für Schritt, betrat ich diesen kalten Ort. Ich fühlte mich, wie eine 15 jähriger Teenager der sein erstes Date hat. Es klang kindisch, doch das war es nicht. Das Gefühl der Aufregung stieg in mir und trug mich immer weiter. Nun stand ich vor dem Mann den ich liebte. Vorsichtig stellte ich mich neben sein Bett und betrachtete sein Gesicht. Er sah aus, als würde er einfach nur schlafen und das nicht seit über einer Woche. So friedlich und zufrieden. Ein leichtes Lächeln formte meine Lippen, als ich ihn so sah. Wie automatisch, hob ich meine Hand und legte sie auf seine Wange. Sie war warm und weich, genauso wie ich sie in Erinnerung hatte. Liam zu beobachten, hatte etwas an sich, was mich irgendwie glücklich stimmte, auch wenn ich dieses Gefühl nicht richtig zu beschreiben wusste. 'Liam?' fragte ich, um die Ruhe, die den Raum erfüllte zu beenden. Jedoch ohne Erfolg, denn er war seit mehr als einer Woche ohne Bewusstsein. Warum sollte er mir da auch genau jetzt antworten? Das Erhoffte, er würde etwas erwidern, zerplatzte wie eine Seifenblase in der Luft. Ich ließ meine Hand sinken und mich auf einen Stuhl neben dem Bett fallen. Eine Zeit lang sah ich ihn nur an, in der Hoffnung er könnte sich doch irgendwie regen. Es war, bis auf das Geräusch seines Vitalmonitors, welcher die verschiedensten Daten anzeigte, nichts zuhören. Nicht ein einziges Mal hat Liam auch nur mit der Wimper gezuckt, während mir tausend Gedanken und Worte im Kopf herum irrten. Und dann, wie im Rausch, sprudelte jedes einzelne Wort, aus meinem Mund. 'Liam, es tut mir so leid. So unendlich leid, hörst du?!' Ich nahm seine Hand in meine und strich behutsam mit dem Daumen über seinen Handrücken, während ich ihm ins Gesicht sah, um eine plötzliche Regung zu entdecken, diese nicht auftauchte. 'Es ist alles meine Schuld! Hätte ich mich damals nicht von Daniel trennen wollen und das auch noch ausgerechnet in diesem Café, hätten sich unsere Wege niemals gekreuzt. Du hättest mir niemals helfen müssen und dann hätte ich mich nicht so unendlich sehr in meinen Helden verliebt! Ich wusste, das man sagt, Liebe mache blind. Doch daran hatte ich nie geglaubt. Ich meine, wer glaubt auch an solch unvernünftige Sprichwörter?' Eine einzelne Träne fand den Weg auf den Boden, bevor mich mein letzter Satz kurz auflachen ließ. 'Sprichwörter sind doch echt das lächerlichste was die Welt zu bieten hat. Erinnerst du dich an dein Versprechen, immer um mich zu kämpfen? Du hast es nicht gehalten! Nicht einmal versucht hast du es, nachdem du es mir versprochen hattest. Ich habe immer darauf gehofft, doch es kam nichts. Liam, ein Gesprächsversuch ist kein Versuch die Liebe die gebrochen ist, wieder zu leimen. Verstehst du?' Ich machte ein kurze Pause um mir das salzige Wasser aus dem Gesicht zu wischen. Dann sah ich wieder zu ihm. Seine Augen nach wie vor geschlossen, die Muskulatur erschlafft doch tief im Inneren wusste ich, dass er mich hörte. 'Und trotz all unseren Problemen bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben und dies wird sich auch nie ändern! Meine Gefühle fahren Achterbahn, allein schon wenn ich nur an dich denke. Dein Lachen bringt mich zu Höhenflügen und lässt mich auf Wolke Sieben landen. Deine Berührung infacht in mir ein Feuerwerk der Emotionen und lässt mich fast explodieren. Dein Duft erinnert mich daran, wie es ist glücklich zu sein. Deine Nähe lässt in mir das Gefühl aufkommen, das schönste Wesen auf Erden zu sein. Liam, du machst mich zum glücklichsten Menschen, wenn du bei mir bist. Mir ist egal wie oft wir uns noch streiten, anschreien und oberflächlich verletzen, wenn du die Person bist mit der ich mich wieder vertragen kann. Einfach dem anderen zu zeigen, wie viel er ihm bedeutet ist das wichtigste! Unsere Probleme und Fehler gehören der Vergangenheit an, denn ich weis das wir beide es schaffen können, wenn wir nur fest genug daran glauben. Liebe macht blind, das weis ich jetzt. Aber nicht von den eigenen Fehlern die man begeht, sondern vom Leben, wenn es nur noch einen Menschen gibt für den man Leben will. Ich werde dir versprechen, nur dir zu gehören und werde nur noch für dich Leben. Denn ohne dich Liam, würde ich nicht mehr leben können. Wie hast du einmal zu mir gesagt, "Live your Dream and never wake up!". Und genau dies werde ich tun, aber nur wenn du bei mir bist und wir unseren eigenen Traum leben! Ich liebe dich, auf Immer und Ewig!' Die letzten Worte erinnerten mich erneut an sein Versprechen, welches er nicht gehalten hatte, dies aber auch nicht tun musste. Denn er hat genauso wie ich auch gewusst, das unsere Liebe stärker ist als alles andere. In seinem Gesicht hatte sich nichts getan und doch war ich damit zufrieden. Ich lies meinen Kopf auf seine Hand sinken und wiederholte noch einmal die wichtigsten und bedeutsamsten vier Wörter meines Lebens. 'Ich liebe dich, Liam!' Plötzlich regte sich etwas unter meiner Wange, so dass ich auf sah. Sein Zeigefinger erhob sich leicht, seine Augenlider begannen zu zittern und zu zucken. 'Liam? Hörst du mich?' Er schlug seine Augen auf und sah mich an. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen und Tränen der Freude vermischten sich mit meinem Lachen. Doch schon sein erster Satz, nach seinem langen Schönheitsschlaf, lies die Welt in mir erneut zusammen brechen. 'Wer bist du?'

Gotta be you (Liam Payne ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt