Plötzlich fühlte ich, wie sich etwas kaltes an meinem Knöchel festhing und ich zuckte im selben Moment zusammen. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter und ich liess meinen Blick ganz langsam nach unten wandern. Der Griff war fest und ich hatte eine kleine und ungute Vorahnung um was es sich hätte handeln können. Meine Vermutung wurde leider bestätigt, als eine menschenähnliche Hand in mein Sichtfeld trat. Ich bekam sofort eine Gänsehaut und starrte, das aus dem Boden ragende Glied an. Es handelte sich dabei um eine Unterart der sogenannten «Jorkuul», was eigentlich eher harmlose, spinnenartige Wesen unter der Erde waren, die meistens nicht grösser, als eine Maus wurden. Die Gliedmassen, dieser Wesen ähnelten jedoch sehr an menschliche Arme und Hände, und konnten durch ihre Haut eine ätzende Säure ausstossen, wenn sie ihre Beute erfassten und diese versuchte sich zu befreien. In meinem Falle musste ich wohl auf eine der grösseren Arten gestossen sein, die teilweise so gross wie Bären werden konnten. Gut, dass ich genügend vor der Reise gelesen hatte. Ich atmete tief durch, denn wenn ich jetzt keinen Lärm machte, würde mich die Kreatur vielleicht in Frieden lassen-
«Zalma! Du bist viel zu langsam! Wenn du so weitermachst, ist es Nacht, bevor wir überhaupt nur annährend zu Hause sind!», schrie mich Sy'kira an und rempelte mich sanft an, was dazu führte, dass ich stolperte, auf dem Boden aufkam und aufschrie. Meine Haut fühlte sich an, als wäre sie Brennnesseln, Feuer und Salzwasser gleichzeitig ausgesetzt. Das rothaarige Mädchen starrte mich verwirrt an, doch sie hielt sich sofort die Hand vor den Mund, als sie sah was mich zum Aufschreien gebracht hatte. «Zalma?», erkundigte sich Dael, der sich neben mich gesellt hatte, durch den Nebel die Hand noch nicht bemerkt hatte, und mir helfen wollte aufzustehen, doch Inne hielt, als er durch die dichte Nebeldecke den Grund meines Schreies sah. «Alle auf ihre Drachen!», rief der Prinz eher panisch alarmiert und griff nach meiner Hand, bevor er den Arm der Kreatur mit seinem Schwert durchtrennte.
«Was ist los?!», fragte die Rothaarige und schaute nervös um sich. «Jorkuul...», erklärte ich ihr und verssuchte den Schmerz zu unterdrücken, während ich mit Daels Hilfe aufstand. Wie erwartet wussten alle, was ich damit meinte, abgesehen von Haru. «Beeilt euch! Hier sind bestimmt noch mehr von den Viechern!», schnauzte der Aristokrat uns wieder an nur damit Sy'kira nach Haru griff und ihn hinter sich, zu den Drachen, herzog.
Wir alle taten was er gesagt hatte und stiegen schnell auf. Ich bemerkte dass, obwohl der Arm dieses Wesens durchtrennt war, die Hand mir immer noch den Knöchel drückte. Es tat weh. Klar hätte es von dem festen Griff kommen können, doch desto mehr Sekunden vergingen und ich mir mehr Gedanken über meinen Schmerz machte, kam ich zum Schluss....., dass die Hand wahrscheinlich meinen Knöchel immer noch verätzte. Schnell versuchte ich mich von diesem Ding zu lösen, doch sein Griff war felsenfest. Mein Bein begann zu zittern und ich zwang mich nicht dem Schmerz nachzugeben, also zog ich mein Schwert und kratzte das Ding mühsam ab. Jetzt da Luft zu meiner Wunde kam fühlte es sich auch nicht besser an, aber ich konnte es wohl noch aushalten. Sowieso sollte ich mir da nicht mehr so viele Gedanken machen, wenn man bedachte, dass wir komplett von diesen Viechern umzingelt waren.
Ein Krächzen kam von Aqual Haru's Drachen und machte uns auf ihn aufmerksam. Diese widerlichen Hände fassten ihn und hielten ihn so zu Boden. Dass selbe hielt auch die anderen Drachen davon ab wegzufliegen. Wahrscheinlich rochen sie dass ihre Fesseln giftig waren, denn sie versuchten nicht die Hände abzubeissen. Mir kam da ein Gedanke. Ich hatte mal in einem Buch gelesen dass diese Monster 'jorkuuls' hiessen. Sie verstecken sich im Boden und warten dann auf ihre Beute. Wenn ihr Opfer nicht bemerkte, dass sie sich hier aufhalten, griffen sie blitzschnell nach einem Glied und zerrten so lange daran, bis es abfiel. Die einzige Methode sich aus diesen Griffen zu befreien war Feuer zu benutzen.
"Feuer, Dael! Du musst Feuer benutzen!" schrie ich zum silberhaarigen Jungen rüber. «Woher sollte ich bitteschön Feuer herkriegen?! Glaubst du ich trage einfach so Kohle mit mir rum?!», rief er zurück, während er panisch versuchte seinen Drachen vor diesen Viechern zu schützen. «Ich kann da helfen!», rief Haru plötzlich aus und warf eine kleine Kugeln auf den Boden, die sofort explodierten und in Feuer aufgingen. Unheilich schnell breitete sich das Feuer auf der Wiese und diesen Viechern aus und ich starrte nur perplex das grausame Schauspiel an. Diese Glieder über der Erde nahmen rasend schnell schwarze Farbe an und ich denke sie sind verkohlt, aber so genau weiss ich das nicht. "Beeilung! Wir gehen wieder in die Luft, bevor noch mehr von diesen Dingern kommen!», befahl Dael, der uns somit wieder aus unserer Starre riss. Einen kurzen Augenblick später befanden wir uns nun wieder im Luftraum über diesem Sumpf. Auch wenn ich eine ganze Weile noch ziemlich verwirrt war von dem was eben passiert war, spürte ich ganz deutlich die Wunde an meinem Fussgelenk.
«Hey Haru......was war das denn bitte?!», fragte Sy'kira laut genug, damit der Elf sie hören konnte. Der wiederum drehte nur seinen Kopf ein wenig und grinste uns an. Er zwinkerte uns an und drehte sich dann wieder um, die Frage unbeantwortet gelassen. «Haru! Ich schwöre dir, dass das Konsequenzen haben wird, also rück mit der Wahrheit raus!», kreischte das rothaarige Mädchen bei mir, die sich offensichtlich nicht mit dieser Antwort zufrieden stellte. «Na gut....! Wie auch immer, ich erklär's dir später!», war alles was der Elf zustande brachte. Es wurde still. Es verging ein wenig Zeit, bevor Mintox die Stille durchbrach. «Wir sollten besser in eine andere Richtung fliegen, Freunde.» meinte Mintox und seufzte kaum hörbar. Seltsam war er, aber er hatte wahrscheinlich recht.
«Wartet! Dort unten ist ein Tempel oder etwas in der Art!» rief Sy'kira plötzlich aus und zeigte mit ihrem Fimger auf ein Gebäude weit unter uns mitten im Nirgendswo. Sofort war Haru Feuer und Flamme für das Gebäude, während ich noch so meine Bedenken hatte. Quengelnd nervte er uns so lange bis Dael einwilligte und wir landeten. Diesmal setzten wir aber Fuss auf einem herausragendem Felsen, was definitiv angenehmer war. Dieses Gebäude war direkt an die Felswand gebaut und sah aus, als hätte sich schon niemand mehr so richtig um es gekümmert. Die weisse Farbe der Säulen am Eingang waren eher gelblich, aber ansonsten war alles noch in Takt, soweit ich erkennen konnte. Der Tempel hatte von oben nur sehr klein ausgesehen, doch als wir näher traten, bemerkte ich, dass es nach allem Anschein nach, noch weiter in die Felswand hineinging, als was von oben sichtbar gewesen war. Unsere Drachen mussten wir gezwungener Weise draussen lassen, da sie nie im Leben durch den Eingang gepasst hätten. Das war aber nicht mal so schlimm. Es fiel mir zwar schwer normal zu laufen, da mein Fuss immer noch höllisch brannte, aber es war glücklicherweise nicht fatal. Beim Vorbeigehen der Säulen, konnte ich kleine eingravierte Zeichen erkennen, die ich allerdings nicht lesen konnte. Das Einzige was mir auffiel war ein kleines besonderes Zeichen in der unteren Hälfte der Säule. Woher kannte ich das nur....?
"Wartet auf mich!" rief ich als ich bemerkte, dass die anderen schon vorgegangen waren und mich allein am Eingang zurückgelassen hatten.
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Die Legende von Zalma (IN ÜBERARBEITUNG)
FantasyACHTUNG: DIESES BUCH WIRD ÜBERARBEITET UND ES WERDEN SICH EINIGE KAPITEL DEZENT ÄNDERN. VOR ALLEM DAVON BETROFFEN SIND DIE ANFANGSKAPITEL UND DAS LETZTE KAPITEL. Ansonsten, viel Spass :) "Ich werde mich nie ergeben! Ich werde dich bekämpfen, bis in...