Kapitel 9

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Der Gang ging noch eine Weile so weiter. Schlussendlich gelangten wir an ein Tor, das prunkvoll mit Edelsteinen verziert war. Das alles war so teuer ausgestattet... Nur jemand reiches konnte sich so etwas leisten? Und wieso im Nirgendwo? Mir erschien es merkwürdig, dass der Besitzer dieses Gebäudes nicht damit anzugeben versuchte. Der Raum, den wir betraten war gigantisch. Noch nie hatte ich so etwas gesehen. Nein, nicht ein mal im Schloss. Mein Blick schweifte im Raum umher und blieb an einem steinernen Sarg haften. «Was ist das?», fragte der Prinz verwundert und trat näher. Etwas gefiel mir gar nicht bei der gesamten Sache. Ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr verspürt hatte, machte sich in meinem Körper breit. Das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Trotzdem schluckte ich nervös und drängte mich an Dael vorbei. Die eingravierten Buchstaben bildeten einen Namen, den ich nur allzu gut kannte. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, doch auf dem Stein stand tatsächlich «Grabmal zu Ehren von Verlaud von Klingenfeld.»

Doch die zweite Zeile schnürte mir die Kehle zu. Ich fühlte einen Schauer über meinen Rücken sausen, als ich leise murmelte: «Ehrenvolles....Mitglied der Gerechten.

Meine Gedanken rasten. Was hatte das zu bedeuten? Warum war mein Grossvater so ehrenhaft bestattet worden? Was hatte dieser Tempel mit meiner Familie zutun? Und warum war er Mitglied der Gerechten?! Ich war fassungslos, doch Dael hatte es mittlerweile auch gelesen und starrte mich ungläubig an. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie er diesen geschockten Ausdruck auf dem Gesicht hatte. Ich wollte meinen Mund öffnen um etwas zu sagen, doch ein Beben störte mich dabei. Gesteinsbrocken brachen von der Decke ab. "Was ist passiert?!" rief Dael. "Wir werden alle sterben!!!!" schrie Sy'kira. Wie auf Kommando drehten alle ihre Köpfe zu Haru. Er hatte eine Statue von ihrem Platz entfernt. War ja klar, dass ich wegen ihm noch draufgehen würde. Die einzige Person die sich nicht an Regeln halten konnte war Haru. "Schnell wir müssen hier raus!!!", schrie Dael so laut er konnte, da durch die Erschütterung nicht viel zu hören war, während er zum Tor hastete. Der Ausgang war schon beinahe verschüttet. Immer mehr Brocken fielen hinab und einer fiel nur knapp an meinem Kopf vorbei auf den Boden. Die Anderen flüchteten auch in Richtung Ausgang, abgesehen von mir. Auf dem Grabmal hatte ich vorhin die selbe Vertiefung, wie auf der Tür gesehen und ich musste sie einfach öffnen. Als Haru nicht mehr in der Nähe war, wurde es stockfinster und das Beben machte es schwer, stehen zu bleiben, weshalb nach vorne auf dieses Grabmal fiel. Das Beben hörte kurz darauf auf, doch der Ausgang war nun verschüttet. Ich war allein. Mit meinen Händen tastete ich nach der Vertiefung und als ich sie fand, legte ich mein nun schwach leuchtendes Amulett rein. Kleine Steinchen hörte ich abröckeln und als alles verstummt war, tastete ich nach dem Ursprung des Lärms. Meine Hände fassten ins Leere und ich wusste, dass ich wahrscheinlich ein Fach geöffnet haben musste!

Ich liess meine Hand weiter in die Öffnung gleiten, bis meine Fingerspitzen etwas berührten und ich es umfasste. Ich erstarrte. Was auch immer ich in der Hand hielt war warm und pochte. Es war ein pochendes Herz. Der kalte Schweiss brach in mir aus und ich war kurz davor ohnmächtig zu werden, bevor mein Amulett plötzlich aufleuchtete. Ich liess es los und zog meine Hand blitzschnell heraus, nur um zu bemerken, dass etwas um meinen Hals ebenfalls pochte. Das Erbstück um meinen Hals schlug im selben Rhythmus wie dieses....Herz, dass man hören konnte. Ich blickte auf meine Brust und musste erschrocken feststellen, dass in diesem Kristall ein anderes Zeichen aufgetaucht war.

«Zalma!! Zalma!! Geht es dir dort drüben gut?! Zalma!», hörte ich plötzlich Dael verzweifelt rufen und ich drehte mich in seine Richtung um. Ich hatte nicht bemerkt, wie ich begonnen hatte zu zittern. «J-ja alles in Ordnung!», log ich und dachte zurück an das, was sich nur einige Zentimeter von mir entfernt befand. Ich wollte nun einfach diesen Ort verlassen.

«Keine Sorge wir holen dich da raus!», schrie Haru. Wie...? Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall, der die Felsbrocken am Eingang, kurz vor mir wegsprengte. «Was zum...», murmelte ich und starrte ins grelle Licht. Mintox stand mit seinem Hammer vor mir und meinte: «Komm. Gehen wir nach Hause.», während er mich vom Boden aufzog.

Die Legende von Zalma (IN ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt