Kapitel 24

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Ich dachte über meine Vergangenheit nach. Meine Familie. Meine Mutter. Sie hatte mir immer beigestanden. Sie war so lieb. Ich verstand noch heute nicht warum man sie getötet hatte. Sie hatte mir immer hübsche Blumen geschenkt, die ich dann in mein Haar stecken konnte. Wir hatten oft fangen gespielt. Auch wenn sie mich damals immer gewinnen lassen hat. Wenn ich mich mal verletzt hatte, war sie immer da, um sich um mich zu kümmern. Und sie würde mir dann immer ein ganz bestimmtes Lied vorsingen. "Wenn dich die schwarze Dunkelheit fest umschlingt, dann rufe deinen Freund herbei, der dich mit Glück umringt." An den Rest kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich denke es war dann auch nicht so wichtig. Sie hatte mir auch oft erzählt, dass ich sehr sorgsam mit meinem Amulett umgehen sollte. Es sei ein Erbstück. "Wenn du Hilfe brauchst ruf einfach nur Erscheine, Fynn. ", war es das wonach ich in meinen Erinnerungen suchen musste? Um mich herum verschwanden die Erinnerungen und ich kehrte in die Dunkelheit zurück, in der der Drache immer noch war. "Was muss ich tun?", fragte ich. Doch ich bekam keine Antwort. "Erscheine Fynn?", fragte ich unsicher. Der Drache weitete seine Augen und flog in die Höhe. Er flog aus der Dunkelheit und durchbrach diese. das Licht durchflutete alles, bis es weiss war. Ich schlug meine Augen auf und starrte in den grauen Himmel. Ich wollte mich aufsetzen, doch ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Stattdessen drehte ich meinen Kopf zur Seite und konnte den weissen Drachen erkennen. Eine Erinnerung schoss durch meinen Kopf. "Du heisst Fynn", sagte ich leise. Fynn schaute mich an und kam näher. Er schoss in die Höhe, um dann wieder zu uns runter zu sausen und  uns zu umkreisen. Ich spürte wie mich Luft, oder eher eine Kraft in die Höhe hob. Fynn strahlte ein unglaublich helles und reines Licht aus. "Vereinbaren wir einen Deal. Ich rette dich und deine Freunde und im Gegenzug bringst du mich nach Hause.", sagte er mit dieser zarten Stimme. Ich antwortete ihm ein wenig verwirrt: "Wo ist dein Zuhause?", fragte ich ihn, versuchend wach zu bleiben. "Bei den Sternen.", er ergänzte noch: "Stimme einfach dem Bann zu und ich werde dich und deine Freunde heilen." Ohne wirklich darüber nachzudenken sprach ich: "Ich lasse mich auf den Bann ein. Heile uns.", meine Kraft schwand und ich dachte ich würde wieder zurück in die Dunkelheit fallen, doch plötzlich fühlte ich mich ganz leicht. Ich hatte das Gefühl zu schweben. Es fühlte sich so an, als wären alle Sorgen und Schmerzen weg. Wind der so frisch war, wie die Blumen im Hof vom Schloss der sieben Türme wehte mir sanft entgegen. Ein Schleier von von leuchtenden Fäden drang in meine offenen Wunden ein. Alle Verletzungen wurden geheilt und ich spürte, wie das Licht begann zu verblassen. "Fynn!...Danke!", schrie ich noch, bevor das Licht ganz verblasst war. Ich lag nun auf dem Boden und setzte mich auf. Ich verspürte nicht das geringste an Schmerz. Ich schaute zu Dael, der auch wieder zu sich kam. Dann schaute ich zu Sy'kira und Haru und konnte glücklich feststellen, dass auch Sy'kira komplett geheilt war. Mintox schlief seelenruhig. Haru starrte mir, mit einem entgeisterten Blick, in die Augen. Auch er war nun nicht mehr blass und sah auch allem in allem nicht mehr so 'tot' aus. Ich lächelte ihm entgegen. Überrascht von meiner Reaktion liess er den Mund offen, doch lächelte schliesslich auch zurück. Er war der Einzige, der das alles mit angesehen hatte. Offenbar war Lerkarr schon lange verschwunden. Wieso er nicht auf Nummer sicher gegangen ist, dass wir tot sind war mir ein Rätsel. Das grösste aber war: Wieso hatte er mich nicht getötet, obwohl er so nahe dran war? 

Die Legende von Zalma (IN ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt