Kapitel 30

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Er nahm meine Hand und wir gingen durch die Flure. Er führte mich runter. Leise gingen wir an der Küche vorbei und öffneten dann das kleine Gartentor, das zum Schlossgarten führte. Der Mond liess alles hell strahlen. Der Garten war in ein kühles, weisses Licht getaucht. "Schau dort.", sagte er zu mir. Ich kniete mich nieder und beobachtete das grosse Blumenfeld vor mir. Meine Miene hellte sich auf. Total erstaunt und fasziniert blickte ich die kleinen weissen Knospen an, die sich langsam öffneten und ihre Schönheit entfalteten. "diese Blumen zeigen ihre Blüten nur bei Mondlicht. Sie heissen 'Florinoche' was so viel wie Blume der Nacht bedeutet. In vielen Ortschaften wird sie aber auch 'Reine Seele' genannt.", erklärte er während er in den klaren Himmel zum Mond schaute. Dael kniete sich nun auch  zu mir nieder und schenkte mir ein ehrliches und warmes Lächeln. Er richtete seinen Blick wieder in den Himmel und ergänzte: "Ich habe sie anpflanzen lassen, weil sie zu deinem Namen passen. Zalma bedeutet starke Seele, weshalb ich mir dachte, dass das passen würde." "Die Blumen sind wirklich hübsch, Dael.", sprach ich zu ihm, während mein Gesicht ein Lächeln zierte. Der Wind strich sanft durch die Blumen und liessen sie beinahe glitzernd aussehen. Die Bäume rauschten leise und kleine Blütenblätter des Kirschbaumes flogen durch die Luft. Dael stand auf und navigierte  zur Trauerweide. Ich folgte ihm und wir setzten uns unter den schützenden Baum. Ich lehnte meinen Rücken an die eine Seite des Baumes, während ich wusste das Dael ebenfalls mit dem Rücken an die andere Seite lehnte. Wir sprachen kein Wort mehr, aber es war dennoch eine der schönsten Nächte die ich in meinem Leben verbracht hatte. Das Mondlicht schimmerte blass durch die feinen Äste der, sich im Wind bewegenden, Trauerweide zu uns durch. Ich legte meinen Kopf an den Stamm und liess den Wind mit meinen Haaren spielen. Einige Minuten verbrachten wir so, bis ich aufstand und zur anderen Seite des Baumes ging. Dael war eingenickt. Seine weiss-silbernen Haare bewegten sich sanft im Wind. Sein Gesicht wurde von dem Mondlicht sachte bescheint. Ich kniete mich zu ihm runter und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Einerseits wollte ich gehen, doch andererseits wollte ich Dael nicht hier lassen. Aufwecken wollte ich ihn, jedoch auch nicht, also setzte ich mich neben ihn. Sein Körper fiel nach rechts und lehnte sich somit an meiner Schulter an. Die Müdigkeit holte mich ein und ich liess meinen Kopf auf seiner Schulter ruhen. Später schlief ich ein. Ich träumte von Fynn, der zusammen mit einem anderen Drachen durch die Luft flog. So wie ich es deuten konnte war er sehr glücklich. Der andere Drache und er landeten auf einem Felsvorsprung und kuschelten sich zu einander. "Zalma.", sagte Fynn. Ehe ich es mich versah stand ich wieder vor dem Tempel meiner Seele. "Ich erkläre dir kurz einige Dinge, bevor du wieder aufwachst. Du und ich sind jetzt verbunden. Wenn du schläfst tauchst du in meine Vergangenheit oder Erinnerungen deiner Seele ein. Ich kann im Gegenzug Erinnerungen von dir jeder Zeit aufrufen. Im Prinzip wirst du ab jetzt immer in deinen Erinnerungen nach Hinweisen zu den Runen-, oder so wie du sie nennst,- Zeichen suchen. Hast du das verstanden?", teilte er mir mit. Dann hatte ich vorhin eine Erinnerung von Fynn geträumt? "Klar! Verlass dich auf mich!", antwortete ich ihm. Nach diesem Gespräch fiel ich in einen traumlosen und erholsamen schlaf.

Die Legende von Zalma (IN ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt