Kapitel 28

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Wir landeten wie so oft im Innenhof. Bedienstete, die überrascht von unserer frühen Ankunft waren, kamen zu uns und nahmen uns sofort Gepäck und weiteres ab. In der Zwischenzeit war es schon fast dunkel geworden. Ich streckte mich ausgiebig und stieg dann von Clatox ab. Ohne sich zu verabschieden lief Dael zum Schlosseingang und bog rechts ab. Ich entschied mich dafür, nicht noch länger hier zu bleiben und begab mich zum Schlosseingang. Ich bog, nicht wie Dael rechts ab, sondern links. Mein Zimmer befand sich im Ostflügel des Schlosses. Die Kerzen die an der Wand hingen, erhellten die vielen Wandvorhänge, die nur zur Dekoration waren. Müde lief ich den Flur entlang und dann eine Treppe hoch. Während ich meinen Weg fortsetzte begegnete ich noch ein paar Schlossbediensteten. Sie grüssten mich höflich und fuhren dann mit ihrer Tätigkeit fort. Nach wenigen Schritten befand ich mich vor einer hölzernen Tür, die zu meinem Zimmer führte. Ich öffnete die Tür ohne Probleme, da ich mir nie die Mühe machte sie abzuschliessen. Wie gewohnt, war alles sauber und die Bettlaken ordentlich im Schrank verräumt. Ich ging zu meinem Schreibtisch und legte meine Tasche auf den Stuhl. Ich ging zu meinem Balkon und öffnete die Glastür. Der Balkon war klein, aber mit Blick auf den Innenhof und dem See hinter den Mauern. Ich liess die Balkontür offen und begab mich zum Bad um mich umzuziehen. Als das erledigt war, ging ich zu meinem Bett und pustete die Kerze auf dem Nachttisch aus. Ich war zwar total müde, jedoch konnte ich einfach nicht schlafen. Mein Blick heftete an der Decke und ich liess mir all die Sachen durch den Kopf gehen, die heute passiert waren. Irgendwann döste ich einfach nur noch vor mich hin, bis ich Stimmen vernahm. Ich setzte mich auf und lauschte angestrengt. Die Stimmen kamen von draussen. Ich stand auf und lief durch die offene Balkontür nach draussen. Ich hielt mich am Geländer fest und strengte mich an etwas in der Dunkelheit zu sehen. Im Innenhof konnte ich zwei Personen erkennen. Und einen Drachen?! Meine Augen gewöhnten sich an das Dunkel und ich sah Haru auf Aqual sitzen. Sy'kira stand nur wenige Meter daneben. Ich strengte mein Gehör an. „...Haru. Wohin willst du gehen?!", sagte Sy'kira mit einem traurigen Unterton. „.....Es tut mir Leid Sy'kira, aber ich muss gehen.", antwortete er ihr. Er schien auch betroffen zu sein. Ich konnte raushören, dass es ihm schwer viel Sy'kira das zu sagen. Sy'kira begann zu verzweifeln: „..aber WOHIN WILLST DU!" Ich hörte sie schluchzen. Sie weinte. „Das kann ich dir nicht sagen, aber ich bitte dich darum, mir nicht zu-" Sy'kira unterbrach ihn: „..bitte...bitte...! Verlass mich bitte nicht!", flehte sie ihn an. „Tut mir leid Sy'kira, ich muss. Folg mir nicht.", mit diesen Worten verabschiedete er sich und gab Aqual das Zeichen um loszufliegen. Der Drache war schon bald nicht mehr hinter dem Horizont zu sehen. Alles was Haru hinterliess, war die weinende Sy'kira am Boden zusammen gekauert.

Die Legende von Zalma (IN ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt