14× December: Christmas market, idea and a strange event

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Seither vergingen wieder etliche Tage. Die Schule kehrte sich langsam dem Ende. Erfreulicherweise waren schon die Weihnachtsferien spürbar nah. Die ersten Weihnachtsmärkte hatten das folgende Wochenende geöffnet und die ersten Weihnachtsutensilien erschienen in jedem Einkaufszentrum. In der Schule hatte ich mit Bella besprochen, dass ich mit ihr nach Port Angeles fahren würde, wegen einigen Weihnachtsgeschenken. Als sich die Schwester von Edward sich bereit erklärte uns zu fahren. Dankbar lächelten wir sie entgegen. Ihr Auto war schließlich größer und kompakter. Anscheinend war auch die Schwester von Edward die Shopping-Queen in der Familie. Sie kannte jeden einzelnen Trend und perfektionierte diese in ihrem eigenen Modegeschmack.

An jenem Abend wirkte meine Eindrucksempfinden auf irgendeiner  komischen Art und Weise zu reagieren. Immer wieder musste ich meine Augenlider bewegen. Es fühlte sich an, als würde mir die Konzentration fehlen. Als würde ich nicht mehr nur meine eigenen Probleme haben. Als würde ich in einer Art Parallelport leben. Je länger der Abend mit Alice und Bella ging, hatte ich das Gespür mehrmals. Immer wieder reagierten meine Augen empfindlich. Immer wieder fühlte sich mein Kopf an wie ein staubtrockener Schwamm. Immer wieder zerrte etwas an meine einzelnen Fingerspitzen. Jedes Mal, wenn Bella mich auf irgendetwas Schönes ansprach, reagierte ich entweder gar nicht oder viel zu spät.

Zum Einen hörte ich meine Gedanken und zum Anderen die Gedanken eines Weiteren. Verwirrt blickte ich durch die Gegend und erkannte diese Form der Gedanken nicht. Wer würde so denken? Wer könnte Dinge sehen, die noch nicht hervorgerufen wurden? Vom Einkaufszentrum gingen wir zum Weihnachtsmarkt, genossen die Menge der Leute und die verschiedenen Düfte. Es roch nach Mandeln, Zimt, und Anis. Es glitzerte hier und da. Diamanten, Edelsteine, Gold und Silber in verschiedenen Art und Weisen fand ich vor. In einem chaotischen Moment, indem ich wohl eher unvorsichtig in eine andere Person rannte, bemerkte ich auch leicht schimmernde roséfarbene Bänder von meinen Fingerspitzen entgleiten.

Ruckartig entschuldigte ich mich bei dem Mann und beschloss kurzerhand mich auf eine öffentliche Toilette zu verdünnisieren. Was geschah hier nur mit mir? Was waren das für Gedanken? Was war das mit meinen Fingerspitzen? Vollkommen überrumpelt strich ich mir über das Gesicht und bemühte mich wieder auf andere Gedanken zu kommen.

„Tut mir leid für die Vorstellung.“ entschuldigte ich mich reuevoll.
„Kann jeden Mal passieren.“ lenkte die Schwarzhaarige ein.
„Danke.“

Unbeirrt setzte ich die Erledigungen fort.

„Was läuft den zwischen Paul und dir nun?“ wollte Bella interessiert wissen.
„Eine Mischung aus Spaß, nicht wieder zusammen und aus Liebe, immer wieder kompliziert.“
„Oh, das ist wohl keine gute Mischung.“ verzog die Braunhaarige das Gesicht.
„Was hat Paul eigentlich damit gemeint, dass du ihm die Meinung gegeigt hast?“ wollte ich nun endlich wissen.
„Das war wohl eine Überreaktion von mir. Ich wollte ihn mitteilen, dass sein Benehmen unklug ist. Und sehr taktlos, wenn du ihm doch so wichtig wärst. Ich habe danach aufgelegt. Er rief noch einmal an. Als ich mich entschuldigen wollte, meinte er, ich solle dich nicht aus dem Auge lassen.“

Mit großen Augen sah ich die ein Jahr ältere Frau an und lächelte in mich hinein. Also hatte ich ein richtiges Gefühl in welche Schiene der Weg führte. Erleichtert atmete ich aus und hielt meine eine Hand auf meinem Brustkorb.

„Woran denkst du?“ wollte nun Alice wissen.
„Eigentlich bin ich hier um mit einige Ideen für ein Adventskalender für Paul. Ich wollte ihm am ersten Dezember damit überraschen und vielleicht Gegenstände hinter jedem Türchen verstecken, damit er dies immer mit mir verbindet.“

Wir schlenderten weiter, alldieweil dachten wohl meine beiden Begleiter mit nach. Alice, die sogenannte Queen des Feierns, lächelte verspielt auf und sah mich augenblicklich freudestrahlend an.

„Wie wäre es mit Gutscheine. Ich denke, wenn Paul ein wahrer Mann ist, dann möchte er eher Zeit mit seiner Holden verbringen als Gegenstände, die er mit dir verbindet.“
„Warum ausgerechnet Gutscheine?“ fragte ich intensiver nach.
„Gutscheine sind schnell geschrieben und verpackt. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten. Zum Beispiel: Gemeinsame Koch- oder Backabende, Wellnesstage, Ausflüge, Brunch und vieles mehr.“ rasselte die Kleinere mit einem Schimmern in den Augen herunter.

Sie klatschte sich fröhlich in die Hände, ehe sie mich abwartend ansah.

„Klingt gut. Ich setzte mich morgen gleich heran. Paul ist im Moment mit den anderen viel unterwegs. Ich nenne sie liebevoll das Hunderudel.“ belächelte ich das Ganze.
„Soll ich dir helfen?“ wollte Bella hilfsbereit wissen.
„Wie wäre es, Bella, wenn wir für unsere Darlinge auch so Etwas vorbereiten?“ pflichtete nun auch die dunkelhaarige Cullen herbei.

Die MarionettenspielerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt