32× December: Lost or found

288 10 0
                                    

* Pauls Sicht *

„Bella, was machst du hier?“ sprudelte es aus Jacob hinaus.

In jenem Moment als Embry gegen den Baum fiel, kam Bella aus dem Wald dahinter. Erschrocken sah sie uns alle mit Bedacht an, ehe sie sich zu Jake wandte. Mit großen Augen sah sie ihm tief in seine Pupillen, bevor er anfangen konnte zu sprechen, schnitt die Braunhaarige ihm ins Wort.

„Embry, hast du Veira gesagt, dass sie das Land verlassen sollte?“ murrte die junge Frau ihn an.

Der Angesprochene schüttelte seinen Kopf und versuchte ihre Worte zusammenzubauen.

„Welch einen Grund sollte ich haben, den Grund für die Blumen in den dunkelsten Stellen meiner Seele fortzuschicken? Veira kam auf mich zu und erbat mich um eine Genehmigung für ihr Handeln. Ich versprach ihr, dass ich eines Tages bei ihr sein werde um sie zu beschützen. Und glaub mir, Bella, ich weiß selbst, dass es eine Sachen gibt über die Veira und ich reden müssten; doch nun können wir es nicht.“

Bella trat auf ihn zu, half ihn auf und musterte ihn formell.

„Hat sie dir irgendetwas gesagt, wohin sie wollte?“ versuchte die Tochter von Charlie herauszubekommen.
„Nein, sie wird nicht alleine diesen Weg gehen. Sie versprach mir, dass wir nie getrennt sein werden, möge sie auch weit entfernt sein. Sie wandert unter die gleichen Sterne, in einer anderen Zeit.“
„In einer anderen Zeit?“ dachte nun auch Jared nach.
„Sie ist zurück nach Europa gegangen? Mit wem?“ schnaubte Jacob durch beide Nasenlöcher.

Der Schwarzhaarige stand wieder auf seine eigenen Beine. Leah formatierte sich wieder zurück zu ihrem menschlichen Aussehen. Ehe Embry wieder durch ihre Hand zu Boden fallen konnte, stieß eine andere Macht sie von ihm weg. Als wir alle aufsahen, stand eine Rothaarige vor Embry und schützte ihn.

„Wage es nie wieder, ihn Nahe zu kommen, Leah Clearwater!“ donnerte es durch das Geäst.
„Embry, du hast gewusst, dass sie nicht weit weg sein würde?!“ stellte Sam nüchtern fest.
„Nur weil ich verliere, bedeutet es nicht, dass ich verloren bin oder dass ich mir schon alles egal ist. Nur weil es mir weh tut, bedeutet es nicht, dass ich verletzt bin oder dass ich nicht das bekommen habe, was ich verdient habe. Nichts Schlechteres und nichts Besseres. Ich ging nur verloren. Jeder Fluss, den ich versucht habe zu überqueren und jede Türe die ich versucht habe, war abgesperrt. Ich warte nur bis der Glanz verblasst.“ sprach die junge Dame auf.

Mit einem Mal wandte sie sich zu mir. Ihre Augen glänzten voller Trauer. Ihre Haut zierte viele unnötigen Tränen. Ihre Hand schien aufgescheuert zu sein; wund und rau.

„Du bist vielleicht ein grosser Fisch in einem kleinen Teich. Es bedeutet nicht, dass du gewonnen hast, denn es könnte ein anderer kommen. Ein Grösserer und du wirst verloren sein.“
„Was machst du eigentlich hier? Ich hab dein Brief bekommen, Veira!“ vervollständigte Bella das Gespräch.
„In diesem Moment bist du hier genau richtig. Erinnerst du dich noch an den Anruf von letzter Woche? Als Jacob dir sagte, dies war niemand?“

Woher konnte sie dies nur wissen, stand deutlich in den Augen des Genannten. Ich wusste, woher sie dies wusste, nur erzählte ich niemand von dieser Gabe. Nützlich drehte Veira das Gespräch und schien mit einem Hauch Eifer in den Krieg zu gehen. Mutig ging sie voran und wandte sich nun ersichtlicher zu der Braunhaarigen herum; die nickend bestätigte, was sie anfragte.

„Kannst du dich daran erinnern, dass letzte Woche Harry während einer Jagd verstorben ist? Kannst du dich daran erinnern, dass du letzte Woche zur gleichen Zeit einen Sprung von der Klippe vollendet hattest? Wenn du jetzt nicht gar dumm herum überlegst, kommst du von selbst darauf, wer der Anrufer sein musste.“

Die Braunhaarige wandte sich rasch zu ihr und ihre Farbe wich aus ihrem Gesicht. Ihre Augen wurden größer und auch ihre Hände zitterten.

„Edward.“ flüsterte sie mit dem Wind hinaus.
„Als ich mit Charlie auf dich gewartet hatte, klingelte das Telefon. Charlie war in diesem Moment nicht im Haus, daher ging ich hin. Und rate mal, wer am Telefon war?“
„Wer?“ hauchte sie mehr.
„Diejenige, die all deine E-Mails erhielt, aber nie zurückgeschrieben hatte. Diejenige, dessen Bruder alles mitnahm, als wäre er nie in deinem Leben gewesen. Diejenige, die sich erkundigen wollte, ob das wirklich stimmt. Als ich ihr all das berichtete, flog sie schon vor. Bella, wir müssen uns beeilen. Nur du kannst Edward vor dem Tod retten. Er will sich den Volturi hingeben.“
„Und wieso bist du zurückgekehrt?“ verlangte Quil zu wissen.
„Ich kenne mich in Volterra aus. Ich habe die letzte Zeit vor meiner Rückkehr dort verbracht. Wenn sich zwei Kuchen unterhalten, haben die Brösel ihren Mund zu halten. In diesem Fall seid es wohl ihr.“

Ohne Vorwarnung nahm sie Bella an der Hand und zog sie zu dem – in diesem Moment in Augenschein fallenden – grauen Porsche 911 Targa. So schnell Beide vor Ort waren, fuhren sie auch wieder davon. Beide wirkten an jenem Tag wie zwei Wirbelstürme, die sich gegenseitig aufwirbelten. Unwirsch sah ich hinter ihnen her und verzog meine Miene. Argwöhnisch besah nun auch Sam die Situation, während er sich zu Jacob drehte und fragte, was in dem Gespräch vorgefallen sei.

„Ich kannte die Stimme nicht und ich war wohl etwas zornig. Er hatte lediglich gefragt, ob Charlie Zuhause sei.“
„Was war deine Antwort darauf?“ wollte nun auch ich wissen.
"Wie war deime wörtliche Aussage?" behielt Embry die Frage für seine eigene.
„Das Charlie eben nicht da sei und er kümmere sich um die Beerdigung.“ fügte Jacob mit einem Atemzug hinzu.

Die MarionettenspielerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt