Kapitel 1

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~edited~

,, Kommst du Kiara?", meine Mutter rief nach mir,sie machte die Zwillinge fertig, während ich mich selbst anzog. Als ich nach unten lief, warteten die anderen bereits auf mich.

,, Komm Boo, sonst kommen wir zu spät.", sagte mein Vater und ging zum Auto.

Ivar,der beste Freund meines Vaters, und seine Frau Davina saßen ebenfalls in der Limo. Während der Fahrt erzählten wir uns Witze und lachten herzlich. Der Abend versprach ein gutes Ende.

Zwei Männer mit eleganten Anzügen öffneten uns die Tür. Von innen kam uns warme Luft entgegen. Frauen in Abengadroben tanzten mit Männern in schicken Anzügen zu einem schnellen Walzer.

,, Kiara du bleibst bei mir, sonst verlieren wir uns aus den Augen.",
sagte mein Vater.

Doch ich war erst elf und hatte keine Lust mir die Beine in den Bauch zu stehen. Also schlich ich mich davon, durch die nächst mögliche Tür.

Hinter der Tür befand sich ein Corridor. Auf dem Boden lag ein roter Teppich und an den Wänden hingen in Gold gerahmte Bilder. Auf kleinen Tischen standen vereinzelte Vasen mit roten Rosen darin und dazwischen einige Türen die in weitere Räume führten.

Als ich am Ende des Corridors war, öffnete ich die große Tür. Die angenehme Nachtluft schlug mir ins Gesicht, der Mond stand hoch und tauchte die Terrasse in ein angenehmes Licht.

Ich ging zum Geländer und schaute in den Himmel. Die Nacht war sternenklar und ich meinte sogar die Milchstraße zu sehen.
Hinter mir öffnete sich die Tür.
Hindurch schlüpfte ein Junge. Er war ein oder zwei Jahre älter als ich.

,, Auch hier um dem Lärm zu entgehen?", fragte er mich.

,, Ja."

Der Junge kletterte einige Meter von mir entfernt aufs Geländer.

,, Was machst du da?!"

,, Eine bessere Aussicht bekommen. Komm doch hoch?"

,, Niemals."

,, Okay, dann halt nicht. Aber du weißt nicht was du verpasst, wenn du es nicht versuchst.",er rollte seine Augen und kam runter vom Geländer.

Ich atmete tief durch, beruhigt, dass er in Sicherheit war.
Als er mich nach meinem Namen fragte, fielen die ersten Schüsse.

Ich schrie und der Junge nahm meine Hand. Ich wollte nicht mit ihm mit, ich musste zurück um zu gucken ob jemand verletzt wurde.

Ein weiterer Schuss fiel und riss mich aus meinen Gedanken, diesmal hörte er sich näher an als zuvor. Ich folgte dem Jungen. Er zog mich durch eine Tür und einen Raum und noch eine Tür zu einer Treppe. Unter angekommen liefen wir durch eine weitere Tür. Doch vor uns stand ein großer Mann in Anzug.

Er sprang auf uns zu und griff nach dem Jungen, doch ich zog ihn rechtzeitig aus dem Weg. Der Mann landete auf den Bauch. Der Junge nahm sich eine Glasflasche die neben ihm auf einem Tisch stand. Bevor ich sah was passiert war, zog er dem Mann die Flasche über dem Kopf. Der Typ lag reglos am Boden, doch bevor ich nachsehen konnte ob er noch lebte, zog der Junge mich zur nächsten Tür.

Sackgasse. Ein Abstellraum voll mit Regalen in denen eine Menge Weinflaschen lagen. Er lief zur Linken Wand und nahm eine Weinflasche hinaus. Dahinter befand sich ein Knopf, wie ich vermutete, er drückte ihn und es öffnete sich eine Tür in der Wand. Ich konnte einen schwach beleuchteten Gang erkennen.

,,Rein da!", sagte er:,, Lauf bis ans Ende des Ganges und du kommst an eine Tür. Die führt dich in ein Gartenhäuschen, von dort aus läufst du zum Auto und wartest auf deinen Dad. Da kommt wer! Beeil dich!"

,, Ich lass dich doch nicht allein mit de--",weiter kam ich nicht, er hatte mich in den Gang geschubst. Ich lag auf staubigen Boden. Das Licht der zwei nackten Glühbirnen ließ mich schemenhaft eine Tür erkennen. Ich lief bis zur Tür und öffnete sie.

Wie er gesagt hatte, war ich aus dem Gartenhaus gekommen und vor mir lag ein Teich. Drumherum blüten pinke Bäume und Blumen in allen erdenklichen Farben. Doch jetzt war keine Zeit um Blumen zu bewundern. Ich musste vor das Gebäude.

Als ich um die Ecke bog, sah ich von weiten meine Eltern. Mum weinte und Dad redete am Telefon auf jemanden ein. Er sah mich zuerst und ließ sein Handy fallen. Sofort drehten sich alle um und starrten mich an. Mum lief auf mich zu und schloss mich weinend in ihre Arme.

,,Was hast du dir dabei gedacht einfach so zu gehen?", ich hörte ihr an wie erleichtert sie war.

,, Ich hatte dir doch gesagt du solltest bei mir bleiben.",sagte Dad, er war enttäuscht, ich spürte es.
,, Was hast du dir dabei gedacht, Kiara?!"

,, Lass mich erklären."

,, Kiara."

,, Ja?"

,, Kiara!"

,, Was?"

,, KIARA!"

,, Was denn?!"

,, Kiara, wach auf."

Ich schlug die Augen auf. Vor mir stand Zach, seine Haare waren zerzaust und er sah Müde aus. Er starrte mich mit weit aufgerissen Augen an.

,, Ist alles okay? Ich habe dich schreien hören!"

,, Ja geht schon.War nur ein Albtraum."

,, Okay.", sagte er:,, Schlaf noch was. Wir haben erst halb vier. Gute Nacht."

,, Gute Nacht, Schlaf gut."

,, Du auch."

Zach schloss die Tür hinter sich und es herrschte absolute Dunkelheit. Ich war klatsch nass geschwitzt und krallte mich an der Decke fest. Ich wollte und konnte nicht noch einmal einschlafen, doch irgendwann musste ich eingenickt sein, denn um Punkt Acht riss mich der Wecker aus meinem Schlaf.

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