Kapitel 8

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~edited~

Aus meinem Augenwinkel sah ich wie Alec durch die Tür stürmte. Ich ließ von Cris ab.
,, Wow...", sagte er.

,, Nein, kein Wow. Das war ein Fehler und wird nicht nochmal geschehen."

,, Aber...?"

,, Verpiss dich!"
Ich sah ihm an, dass er wütend und verwirrt war. Ich weiß ja selbst nicht warum ich das getan hab.

,, Was war das denn?", ich sah Mia fragend an und war kurz davor in Panik zu verfallen.

,, Ich wollte dich Grad das selbe fragen."

,, Meinst du das hat wer gesehen?"

,, Nein, bis auf eine Person, niemand. Und du weißt genau wen ich meine."

,, Ja ich weiß, aber wieso hab ich das getan!?"

,, Ich glaub, dass weißt du selbst am besten."

,, Vielleicht hab ich es getan, damit Alec nicht mit mir redet, weil ich mit diesem Gefühl nicht umgehen kann."

,, Hast du grade deine Gefühle für Alec zugegeben!?"

,, Was... Ähh... Nein, nein hab ich nicht.", ich lief rot an, ich konnte es fühlen.

Es war endlich Freitag. Wochenende bedeutete, dass wir zu Mum und Dad fahren würden. Da mein Vater es aber sofort merken würde, wenn ich mit den Gedanken woanders war, ging ich ins Gym. Ich würde die schweigsamkeit einfach darauf schieben, dass ich erschöpft war.

Erst machte ich einhundert Klimmzüge und einige Sit-ups. Danach ging ich eine geschlagene Stunde aufs Laufband. Das Laufen half mir einfach mal alles zu vergessen. Es ließ mich zwar nur einige Minuten vergessen, doch das war mehr als genug.

Ich war erschöpft und fühlte mich Kraftlos. Also machte ich eine Pause, um etwas zu trinken. Meine Hände zitterten wegen der Angstrengung.
Ich trank einige Schlücke Wasser, es war erfrischend, aber ich wollte keinen Wasserbauch (wenn man zuviel getrunken hat), weshalb ich nur einen kräftigen Schluck zu mir nahm. Nachdem ich eine Pause gemacht hatte, wollte ich noch zu den Hanteln, doch etwas oder eher jemand hielt mich auf.

Er lehnte sich gegen meinen Rücken, er war verschwitzt. Eigentlich hätte er mittlerweile auf dem Boden liegen müssen, doch bevor ich ihn zu Boden werfen konnte, erkannte ich wer es war. Ich musste mich nicht mal umdrehen um zu wissen, dass es Alec war.

Sein Körper strahlte so eine Wärme aus, dass ich mir wünschte er würde mich nie mehr loslassen.
Als ich mich umdrehte, sah er mir tief in die Augen.

,, Wieso bist du mir aus dem Weg gegangen?"

,, Bin ich nicht."

Er versuchte wohl aus mir schlau zu werden. In seinen Augen, sah ich nicht die übliche Freude und das Selbstbewusstsein, dass er normalerweise hatte. Nein, es war etwas anderes. Er ging einen Schritt zurück und starrte auf den Boden, als wäre er... verletzt.

,, Doch bist du.", er hörte sich wirklich traurig an.
Er kam wieder auf mich zu. Er ließ mich so verletzlich und entwaffnet wirken.
Ich fühlte seinen Atem auf meiner Wange und biss mir auf die Lippe.

,, Wieso hast du das grade getan? Ich habe dir doch gesagt, wenn du das noch einmal machst, werde ich mich nicht mehr zurückhalten können."

,, Ahem, was ist hier los?", unsere Köpfe drehten sich schlagartig zur Tür. Zach stand lässig an den Türrahmen gelehnt.

Alec und Zach starrten sich an. Die Spannung zwischen ihnen könnte man förmlich mit Händen greifen.
Zach kam auf ihn zu.

,, Zach stop. Er hat mir nur einige Tipps gegeben, für ein paar neue Übungen..."

,, Als ob du seine Tipps bräuchtest. Versuch mich nicht anzulügen, verzieh dich Junge."

,, Wetten dass?"

,, Loockwood, bitte geh...", sagte ich kleinlaut.

,, Okay, aber ich gehe nur, weil sie mich darum gebeten hat."

Nachdem er den Raum verlassen hatte fing Zach wieder an zu reden.

,, Du musst vorsichtig sein. Du willst diesen Jungen doch nicht in unsere Welt mit reinziehen, oder? Am besten lässt du ihn in Ruhe. Wird wohl kaum schwer werden, oder? Komm schon Cole wartet schon draußen auf uns. Hast Glück gehabt, dass ich derjenige war der dich erwischt hat und nicht er."

Ich nahm meine Sachen zog mir einen Pulli und eine Leggings über und stieg ins Auto.
Die Autofahrt verlief größtenteils schweigend.
Wir waren alle erleichtert, als wir endlich da waren.
Der rote Ferrari meines Vaters stand auf seinem üblichen Platz und Rot schimmerte im Licht.

Unser Haus war riesig, es könnten locker vier Familie dort leben. Der braune Klinker war mit weißem Puts überstrichen. Auf dem Weg zur Tür lagen vereinzelnt graue Steinplatten. Zwischen ihnen ebenfalls graue Kiesel lagen. Ich erinnere mich daran, dass Cole, Zach und ich immer von einem Stein zum anderen sprangen.

Als wir durch die Tür gingen, empfing uns unser Vater. Anzug, Krawatte, Sonnenbrille. Seine täglichen Klamotten.
Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. Auf der Couch saß unsere Mutter, sichtlich erfreut uns wieder zu sehen.

,, Meine wunderschöne Familie."

,, Hey,", sagte Zach und ging zu ihr, um sie zu umarmen.,, Hast du uns vermisst?"

,, Natürlich. "

,, Komm lasst uns zum Restaurant, bevor eure Mutter wieder anfängt zu weinen."

Wir fuhren zum Enigma, dass Restaurant meines Vaters. Es gehörte ihm, weshalb wir immer essen konnten was wir wollten.

,, Und wie ist das College, Kiara?", fragte mein Vater.

,, Gut."

,, Nur "Gut"?"

,, Es ist halt ziemlich langweilig."

,, Irgendetwas auffälliges?"

,, Nein, nichts auffälliges."
Zach mischte sich ein.

,, Und? Hier auch alles in Ordnung?"

,, Ja, alles bestens. Wie immer."

,, Irgendwelche Jobs am Wochenende?", fragte ich ihn.

,, Ehrlich gesagt schon. Wir müssen die Container umstellen, damit uns niemand auf die Spur kommt."

Ein breites Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Endlich mal wieder was zu tun. Das letzte mal war zwei Wochen her und ich durfte nur fünf Typen verprügeln. Sie hatten sich für besonders schlau gehalten. Doch am Ende lagen sie alle Tod am Boden.

,, Freu dich nicht zu früh, Kiara. Du und deine Mutter kommt nicht mit."

Ich sah ihn erst verwirrt an, hatte mich dann aber wieder gefasst und starrte ihn an. Meine Mutter starrte ihn ebenfalls an und er starrte zurück. Doch es stand zwei gegen einen. So standen wir am nächsten Tag unten am Hafen.

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