Kapitel 23

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Ich drehe das Gas auf und fahre mit durchdrehenden Reifen los.

Es war eine Woche vergangen seitdem ich ihn  gesehen hatte. Ich hatte Zach und Dyllan als einzigen von dem kleinem Vorfall erzählt.

Ihre Reaktion war unerwartete. Entweder glaubten sie mir nicht, oder sagten so etwas wie ,, Selbst wenn er es war, sei doch froh, dass es ihm gut geht.".

Sie verstanden es einfach nicht.
Natürlich war ich froh, dass es ihm gut ging, doch wenn wirklich er freiwillig gegangen war, warum? Warum hatte er mich einfach so alleine gelassen?
Warum hatte er sich nicht gemeldet?

Das waren die Fragen gewesen, die ich mir vor einer Woche gestellt hatte doch jetzt, jetzt war ich einfach wütend.

Ich hatte mir jeden Tag, zweieinhalb Jahre lang, sorgen gemacht und was war mit ihm!? Er war die ganze Zeit Kerngesund und hat er sich nicht einmal gemeldet? Ich meine so schwer ist das doch nicht, man drückt einfach den grünen Hörer auf dem Display und schon hat man seine Geliebten am Apparat.

Aber nein, kein einziges mal in zweieinhalb Jahren, kein einziges mal  hat er mich angerufen, geschweige denn mir geschrieben. Und das Tat Weh!

Die Leere an die ich mich gewöhnt hatte, war nun größer als jemals zuvor. Ich hatte ihm alles, wirklich alles gegeben was ich konnte.

Mein Herz, meine Seele, mein Vertrauen... Doch wenn man jemand sein Vertrauen in die eine Hand gab, gab man ihm ein Messer in die andere. Die Menschen konnten dich mit diesem Messer hintergehen, in den Rücken rammen und umbringen.

Doch er hatte mich weder seelisch noch psychisch umgebracht. Er hatte mich so sehr verletzt, einen Teil von mir mitgenommen, das die Schmerzen nicht auszuhalten waren.

Ich war nicht Tod, ich fühlte mich einfach nur leer und diese Leere konnte nur von ihm gefüllt werden.

Und dafür hasste ich ihn.

Ich hasse ihn.

Dafür das er immernoch so eine große Kontrolle über mich hatte. Das er mich noch immer in der Hand hatte. Das Messer im Rücken hatte stecken lassen, so dass es nicht aufhören würde zu schmerzen, so dass die Wunde niemals verheilen und sich komplett schließen würde.

Der Boxsack tat mir langsam leid, denn ich schlug in regelmäßigen Abständen mit voller Wucht auf ihn ein. Meine Hände waren rot und die Verbände um meine Knöchel hatte sich ebenfalls rot verfärbt.

Ich hasste ihn und wenn ich ihn das nächste mal sah, würde ich ihm den Kopf abreißen.

Alecs P.O.V.

Was war das für ein Mädchen gewesen? Sie kam mir so bekannt vor, aber mir fiel zum verrecken nicht ein woher ich sie kannte.

Ich schlug wie ein verrückter auf den Boxsack ein, als Elija zu mir kam und mich störte.

,, Na Brüderchen? Willst du kämpfen? Der arme Boxsack kann sich nicht mal wehren."

Ich lachte trocken und drehte mich zu ihm um. Er hatte mich nie, wirklich noch nie besiegt und das würde sich auch jetzt nicht ändern.

,, Elija, Du bist kein Gegner für mich. Wenn wir kämpfen liegst du nach maximal zwei Minuten auf der Matte und winselst vor dich hin, dass ich dich loslassen soll. Ich meine selbst Sky ich ist besser als du."

,, Das werden wir ja sehen.", sagte die Passt, die sich mein großer Bruder nannte. Er zog sich sein grünes Shirt aus und ging Richtung Ring und ich ihm hinterher.

,, Du hast nach nem blauen Auge gefragt, also beschwere dich nicht, wenn du eins abkriegst."

Den ersten und zweiten "Kampf" hatte ich locker gewonnen, dich beim dritten würde es noch einiges einfacher, denn er wollte einfach nicht aufgeben.

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