Kapitel 37

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Dann legte ich auf. Ich wollte mir dieses Geschwafel nicht länger anhören. Außerdem ging mir dieses Doppelagent-Ding voll auf die Nerven. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Es war einfach falsch. Ich bin so verwirrt...

Aber jetzt brauchte mich jemand...

Kiara brauchte mich und ich werde niemanden an sie oder an ihre Familie ranlassen, vorallem wo sie sowieso schon verletzt ist.

Zanes Pov

Nachdem Ivan gegangen war, brach ich zusammen... Ich konnte es nicht verhindern und ich wollte, dass es irgendjemand sah. Während mein Kopf gegen die Wand gelehnt war, Tränen meine Wangen runterliefen, schlug ich auf die wand vor mir ein. Einmal, zweimal, dreimal, viermal... 

Ich bin so verwirrt... Ich weiß nicht was ich tun soll... Ich habe mich noch nie so alleine gefühlt... Ist es das wirklich wert? Egal wie sehr ich versuche sie zu beschützen, die Gefahr findet jedes mal aufs neue einen Weg zu ihnen und jetzt versucht sie mir meine große und einzige Liebe zu stehlen, erneut.

Ich drehte mich um und lehnte meinen Rücken gegen die Wand. Doch das hielt nicht lange, denn meine Beine gaben unter mir nach und ich rutschte die Wand herunter. Ich zog meine Knie an meinen Oberkörper und legte meinen Kopf auf sie. Und so verharrte ich, allein gelassen mit meinen Gedanken, dem Gedanken, wenn ich sie verlieren sollte, ich mich selbst verlieren würde und ich nichts und niemanden mehr hätte. Ich kann kein Anführer ohne Kraft und Stärke sein, sie ist meine Kraft, sie ist mein ein und alles. 

Meine Kinder? Ich liebe sie von ganzem Herzen und mit jeder Faser meines Körpers und jeder weiß, dass ich mein Leben für deren geben würde, dass ich die Welt zwei teilen würde.. Aber sie sind schon erwachsen, sie brauchen mich nicht mehr und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre eigene Leben anfangen werden, eine Familie gründen werden...

Chloe gehört zu mir, wir sollten zusammen sein, bis zum Ende... alt werden, die Enkelkinder aufwachsen sehen... doch das wird alles nicht möglich sein ,wenn sie das hier nicht überlebt...

Alecs Pov

Nachdem ich noch einige Zeit auf der Treppe vor dem Krankenhaus geblieben bin, ging ich wieder zurück hinein, um Kiara zu suchen. Auf dem Weg zu ihr, hörte ich ein leises Schluchzen. ich folgte dem Geräusch und sah etwas, wovon ich niemals gedacht hätte es zu sehen... Dort auf dem Boden saß Zane, der Anführer der größten Mafia und weinte. Er weinte. Ich verstand ihn, denn er war grade dabei etwas zu verlieren, genauso wie ich etwas verloren hatte. Und es tat immernoch weh, schließlich wusste ich mittlerweile, was ich damals verloren hatte... Und er weiß, was er gerade dabei ist zu verlieren...

,, Hey, kann ich irgendetwas für dich tun? Vielleicht ein Glas Wasser?", ich hockte mich zu ihm und er sah auf als ich mit ihm sprach. Als er mich sah wischte er sich schnell die Tränen von den Wangen und schüttelte den Kopf.

,, Nein Alec, du kannst nichts für mich tun. Das einzige, was ich will, ist zu wissen, was hinter diesen Türen passiert.", sagte er mit brüchiger Stimme und stellte sich wieder hin.

,, Es tut mir leid."

,, Es ist nicht deine Schuld, Sohn. Ich finde es toll, dass du hier bist. Du bist wahrscheinlich die einzige Person, die hier grad nicht den Kopf verliert. Aber könntest du mal nach Kiara sehen, ich weiß nicht wo sie ist."

,,Natürlich."

Ich suchte das ganze Krankenhaus nach ihr ab, bis ich sie in einer kleinen Abstellkammer fand, wo sie auf dem Boden saß, die knie an die Brust gezogen und den Kopf auf den Knien. Sie weinte. Wie der Vater, so die Tochter, dachte ich traurig und ging zu ihr. Sie war alleine... verloren in sich selbst...und ihre Augen glitzerten nicht wie gewöhnlich, sondern sahen einfach nur leer aus. Sie starrte einfach grade aus, ohne zu blinzeln oder sich zu bewegen. sie stand unter Schock.

Ich stellte sie wieder hin und hob ihr Kinn an, sodass sie mir in die Augen sehen musste, doch sie wich mir mit ihrem Blick aus..

,, Sieh mich an Kiara. Du bist eine so wunderschöne und vor allem starke Frau, vielleicht sogar die Stärkste die ich je getroffen habe, aber diese Tränen, stehen dir nicht.", sagte ich so leise, dass nur sie mich hören konnte. Und da, da sah sie mir in die Augen.

,, Ich fühle mich aber nicht sonderlich stark grade... Dabei sollte ich stark sein, ich sollte die stärkste sein, aber die bin ich nicht.", schluchzte sie und ließ einige Tränen ihre Wange runter kullern. Ich wischte sie mit meinem Daumen weg und lächelte sie leicht an.

,, Es ist ok, in Momente traurig zu sein und Schwäche zu  zeigen. Aber du kannst dich nicht vor der Welt verstecken und das alles allein durchmachen."

,, Ist das nicht genau was du täglich tust, Alec?"

,, Das ist etwas anderes. Ich habe mich selbst verloren und kann damit umgehen. Ich bin nicht so stark, wenn Leuten etwas zustößt ,die mir wichtig sind, Engel.", sagte ich und ihre Augen weiteten sich und ihr Mund öffnete sich leicht. Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht?

,, Was habe ich gesagt?", fragte ich sie.

,, Du hast mich Engel genannt... so wie du es früher, als wir zusammen waren, getan hast.", wieder sah sie zu Boden ,sie sah nachdenklich aus. Immer wenn sie sich an irgendetwas erinnerte kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, so wie jetzt grade.

,, Oh...", schweigen... ,, Komm mit.", sagte ich und zog sie am Handgelenk hinter mir her nach draußen. Hinter dem Krankenhaus war ein Teich mit einer Bank, auf die wir uns setzten. Ich musste sie irgendwie ablenken, aber wie? Da fiel mir etwas ein...

,, Erzähl mir die Geschichte mit den Cupcakes... Und wie ich.. wie er war...", sagte ich grinsend, woraufhin sie lächelnd nickte und anfing zu erzählen.

,, Es fing im zweiten Semester im College an. Wir mussten einen Ausflug mitten ins Nirgendwo machen und in Bungalows leben. Mia, meine beste Freundin, beschloss das wir süß zusammen waren, weshalb sie uns in ein Bungalow steckte. Am Anfang habe ich dich... ihn gehasst. Aber eines Abends kam er total besoffen zurück und ich durfte den Babysitter spielen... Dabei ist mir rausgerutscht, dass ich Cupcakes liebe und sie mich immer glücklich machen. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht und naja am nächsten Morgen war er weg und kam erst am Abend zurück. Er war in der nächsten Stadt, die 3 Stunden Fußmarsch von dort weg war und ich dachte, dass er dort war um Mädels aufzureißen, doch er war gegangen um mir Cupcakes zu bringen. Und da war es um mich geschehen... Ich hatte mich in ihn verliebt und so--", sie wurde von ihrem Handy unterbrochen und ging ran. 

,, Ivan?"... ,, Okay, danke.."... ,, Jaja alles gut. Ich komme.", sie sah mich an und zog mich  zurück ins Gebäude. Ihre Augen hatte vorhin so geglitzert, als sie über mein altes Ich sprach und ich war... eifersüchtig?

Als wir bei den anderen ankamen, stand bei ihnen ein Doktor und erzählte ihnen, dass die OP ohne weitere Schwierigkeiten verlaufen sei und dass Chloe jetzt in einem künstlichen Koma lag, da sie sich ihr Körper von dem ganzen Blutverlust erholen musste. Sie würde wieder gesund werde, mir viel ein Stein vom Herzen. Zane ging in ihr Zimmer und durfte als einzige sie sehen, aber das störte keinen, denn wir alle waren einfach erleichtert, dass es ihr wieder gut gehen würde. 

Nach einer halben Stunde kam Zane wieder raus, da die Ärzte noch einige Tests machen mussten. Nach fünf Minuten stürmten drei Ärzte ins Zimmer und nach nochmal drei Minuten später kam ein Arzt heraus gestürmt und fing an zu reden: ,, Ihr ganzer Körper hat angefangen zu zittern und als das Notfall Team eintraf, war es bereit zu spät. Es tut mir leid ihnen das mitteilen zu müssen, doch wir müssen sie in ein anderes Krankenhaus bringen, wir haben hier nicht die Möglichkeit sie angemessen zu behandeln."

,, Ich will sie sehen, ich war doch grade noch bei ihr und da war noch alles gut!", schrie Zane.

,, Sie können sie jetzt nicht sehen, wir müssen ihren Körper zum Transport fertig machen.", sagte dieser wiederrum ruhig, wirkte dennoch nervös. Ich sah ihn mir genauer an und was mir auffiel, mochte ich gar nicht. Hier war eindeutig was faul. Oder seit wann tragen Ärzte schwarze Geländeschuhe?




















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