Jake und ich erreichten das kleine Waldstück als Erste. Ich hatte mich bereits darauf eingestellt sofort mit Feuerbällen um mich zu werfen. Doch stattdessen lag das Waldstück verlassen vor uns. Jake ging misstrauisch voran, seine Füße hinterließen Abdrücke im feuchten Uferschlamm.
"Hallooo? Aiden?"
Jake warf mir einen bösen Blick zu, aber ich zuckte nur mit den Schultern. Einer musste schließlich damit anfangen, nach ihm zu suchen. Und tatsächlich, kurze Zeit später trat Aiden aus dem Unterholz. Seine braunen Haare standen in alle Richtungen ab und seine blauen Augen stachen fiebrig aus seinem bleichen Gesicht heraus.
"Jake! Mia! Oh... oh... das alles tut mir wirklich leid..."
Jake hielt in seiner Bewegung inne und blickte sich zu Aiden um.
"Wo ist jetzt Rose? Bitte sag mir nicht, dass ich umsonst hier heraus gekommen bin."
Aiden antwortet nicht und ich hatte mit einem Mal ein ganz, ganz schlechtes Gefühl.
"Okay, was ist hier wirklich los?", fragte ich.
Aidens Unterlippe zitterte.
"Es tut mir Leid... Ich wollte dich nicht hier her locken... es hat mich dazu gebracht..."
"Wer?"
Jake machte einige Schritte auf ihn zu. Es war beinahe, als würde die Erde sich vor seinen Füßen absichtlich glatt drücken, damit er sich gleichmäßig und elegant bewegen konnte. Aber wahrscheinlich war der Boden hier einfach nur von Natur aus ebenmäßig.
"Wer hat dich dazu gebracht was zu tun? Rose? Sie ist ein manipulatives Miststück, Aiden. Du darfst dir von ihr nichts sagen lassen!"
Ich erwiderte nichts darauf. Aiden hatte es gesagt, nicht sie. So als würde er von einem Gefühl sprechen. Oder einem Element. In diesem Moment knackte es im Unterholz. Ich spürte wie sich meine Hände automatisch zu Fäusten ballten und spürte, wie sie heiß wurden. Ich konnte das Wasser hinter mir spüren, die Erde unter meinen Füßen spüren und die Luft um mich herum, als wären sie ein Teil von mir. Was in gewisser Weise ja auch wahr war. Das alles war ein Teil von mir, ein schwierig zu beherrschender und gefährlicher Teil. Doch es war niemand gefährliches. Oder zumindest niemand, von dem ich dachte, dass er gefährlich war.
Wendy trat aus dem Schatten.
Ich ließ meine Hand sinken und entspannte mich langsam. Was auch immer hier vor sich ging, offenbar hatte es doch nichts mit Rose zu tun. Die einzigen Personen, neben Jake und mir, die sich hier befanden waren Wendy und Aiden. Und sie waren beide meine Freunde. Sie würden mit beide nichts tun.
"Was... Warum..."
Jake schien diese Situation genauso wenig zu verstehen, wie ich. Und ganz untypisch für ihn schien er auch nicht zu wissen, wie er danach fragen konnte. Doch er versuchte auch gar nicht einen vollständigen Satz zu bilden. Denn als er sich zu mir wandte weiteten sich seine dunklen Augen erschrocken.
"Mia!", rief er und es schien fast als würde er im nächsten Moment auf mich zu stürmen.
"Mia, geh von dem Wasser weg!"
Er klang panisch. Und erst da realisierte ich, dass ich bereits knöcheltief in dem kleine See stand. Ich musste mich unbewusst immer weiter darauf zubewegt haben. So unbewusst, dass ich nicht einmal bemerkt hatte, wie sich meine Schuhe und meine Socken voller Wasser gesaugt hatten.
Das alles war passiert, während ich Wendy angeguckt hatte.
Die Erkenntnis brach über mich, wie eine Flutwelle und raubte mir für ein paar Sekunden die Atemluft. Rose hatte bereits zwei Elemente beherrscht, aber es waren nicht Wasser und Feuer gewesen. Sondern Wasser und Luft. Phil, der obwohl er nicht schwimmen konnte ins Wasser gesprungen war, Wendy, die immer wieder hatte durchsickern lassen, dass sie ihn nicht besonders mochte. Luft war das Element des Geistes und der Willensstärke.
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Im Schatten der Elemente [Unbearbeitet Fassung]
Paranormal~3. Teil~ "Ich finde das etwas zu allgemein", murmelte Jake. "Ein Schatten ist doch nicht zwingend ein schlechter Mensch" "Sie sind ja eben keine Menschen mehr. Das ist ja das, was ihr nicht versteht" [...] "Es wäre besser sie wären alle tot. Schatt...