21: Noch ein paar gelüftete Geheimnisse

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"Etwas Anderes?" 

Bea hielt mir eine Tasse warmen Kakao hin anstatt zu antworten. 

"Was meinst du damit?", hakte ich deshalb nach. Sie seufzte und setzte sich auf einen Küchenstuhl. 

"Weißt du, ich glaube Chloe wusste schon vor Jakes Geburt, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Ich kann es nicht genau erklären, Billy hat nie mit mir da herüber gesprochen, aber es scheint etwas Ähnliches passiert zu sein, wie bei der Übertragung von einem Element."

"Aber Jakes Mutter war kein Element, oder?"

"Soweit ich weiß nicht. Aber ihre Familie stand schon immer in einer engen Beziehung zur Erde. Sie hat das Element nicht beherrscht, aber sie hatte bemerkenswerte Instinkte. Und diese Instinkte haben sie auch dazu gebracht Billy um einen besonderen Gefallen zu tun. Sich um ihre Nichte zu kümmern: Dich"

"Ihre Nichte? Also... Jakes Cousine?"

Sie nickte. 

"Zweiten Grades. Chloes Cousin hatte Billys Schwester geheiratet, Roses Mutter und sie war sich sicher, dass sein Kind der Stern sein würde."

"Sein Kind? Du meinst Rose"

Der Name hinterließ einen bitteren Geschmack in meinem Mund, den ich versuchte mit dem Kakao wegzuspülen. Mit einem Mal war die Tasse leer und ich konnte nur die dunkeln Reste am Boden betrachten. 

"Rose"

Bea seufzte

"Das war auch unser erster Gedanke, die einzige logische Schlussfolgerung. Sie hat keine Geschwister, es gab keine andere Möglichkeit. Doch dann wurde sie sechzehn. Und uns ging auf, dass wir möglicherweise einen Fehler gemacht hatten."

Eine böse Ahnung davon, was jetzt passieren würde überkam mich. Ich richtete mich auf und stellte die leere Tasse auf die Anrichte. Bea wartet bis ich damit fertig war, dann fuhr sie fort. 

"Wir hatten den Fehler, nie in betracht gezogen zu haben, dass Chloes Cousin noch andere Kinder gehabt haben könnte. Kinder, die nicht auch die Kinder seiner Frau waren."

"Er hat sie betrogen?"

"Mit einer kleinen dunkelhaarige Italienerin, die in England auf einer Geschäftsreise war."

"Was für ein Idiot", murmelte ich. Mein Herz raste und ich war froh die Tasse abgestellt zu haben, denn sie wäre mir sicherlich aus den verschwitzen Händen gefallen und in tausend Scherben zersprungen. 

"Lass mich raten", sprudelte es aus mir heraus. 

"Sie bekam ein Mädchen und gab es in ein Heim, zusammen mit einer Kette und ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, dass ihr Kind ein paar Extrafähigkeiten hatte? Stimmt das?"

Bea lächelte tröstend.

"Ich glaube du weißt, wie die Antwort lautet"

Ich holte tief Luft. 

"Das... das kann nicht sein. Ich... ich kann nicht Rose Schwester, ihre Halbschwester... was auch immer sein."

Meine Augen brannten und ich blinzelte ein paar Mal. 

"Sie und ich... wir sind uns nicht ähnlich! In keiner Weise!"

"Ich weiß"

Beas Stimme klang warm. 

"Billy war zunächst auch dagegen es dir zu erzählen. Du solltest dich nicht so fühlen, es sei Rose ein Teil deiner Familie. Aber ich vertraue dir und ich denke, dass du es wissen musst um sie zu verstehen. Ihr ganzes Leben lang, dachte sie sie sei der Stern, jemand zu größeren Bestimmtes."

Im Schatten der Elemente [Unbearbeitet Fassung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt