Aiden und ich verließen das Haus ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. Ich versuchte erst gar nicht, ein Gespräch anzufangen, nicht nur weil ich das Gefühl hatte, dass er nicht reden wollte, sondern auch weil ich mit meinen Gedanken woanders war. Ich musste an Rose denken, die ich bewusstlos mitten in ihren Wohnung hatte liegen lassen. Vielleicht hätte ich einen Krankenwagen rufen sollen. Oder sie einfach umbringen sollen. Auf jeden Fall hätte ich irgendwas machen sollen, etwas mehr als sie einfach nur liegen zu lassen. Aiden folgte mir mit einigen Schritten Entfernung, zumindest tat er das bis wir eine gewisse Distanz zwischen und und Rose Zuhause gelegt hatten. Dann blieb er stehen.
“Ist das wahr?“, fragte er.
“Was?“
“Dass ihr eine Möglichkeit habt, dass ich kein Schatten mehr sein muss.“
Ich nickte. Er knabberte an seiner Unterlippe. Irgendwie wirkte er verloren, ein Junge, der nicht wusste was er tun und wem er vertrauen konnte.
“Das wäre schön“, sagte er schließlich.
“Es ist nicht gut ein Schatten zu sein. Es vergiftet die Seele und die Gedanken, die Träume und jeden Schritt den man tut. Ich war eben kurz davor dich umzubringen. Nicht, weil Rose es mir befohlen hat, sondern weil ich es wollte. Ich wollte fühlen, dass ich stark genug bin um den Stern umzubringen.““Aber das hast du nicht getan. Danke übrigens.“
Er nickte kurz, so als sei das nicht erwähnenswert.
“Wenn es eine Möglichkeit gibt, kein Schatten mehr zu sein, dann möchte ich sie sofort nutzen. Bevor ich es mir als Schatten anders überlege... Ist es nicht gefährlich? Jake hat mich zu seinem Schatten gemacht um mein Leben zu retten. Was ist, wenn es mich umbringt?“
“Das wird es nicht“, ich klang zuversichtlicher, als ich tatsächlich war. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass Aiden sein Element aufgegeben hatte. Natürlich, laut den Seiten aus dem Buch der Elemente würde das Ritual jeden Einfluss der Elemente oder Schatten vernichten. Eigentlich sollte es ungefährlich sein. Aber genau wissen konnte ich das nicht. Verdammt, ich konnte ja nicht einmal wissen, ob das alles so funktionieren würde!
“Äh... Aiden, es gibt da eventuell eine Kleinigkeit die du dazu wissen solltest.“
“Und die wäre?“
Aiden sah mich an. Er wartete nur darauf, dass ich ihm sagen würde, dass alles nur ein Trick gewesen war. Doch hinter dieser Angst meinte ich eine stahlharte Kälte zu erkennen, fast als könnte er mit dieser Enttäuschung wunderbar leben- wenn sie nur ein Grund war einen Mord zu begehen. Dieses feine Schimmern, diese tote Dunkelheit in dem blauen Augen war der kleine aber feine Unterschied zwischen dem Aiden, den ich kennengelernt hatte und dem Erdschatten, der vor mir stand. Und dieser Unterschied gab mir das Gefühl, dass ich ihm nicht mehr sagen sollte, als unbedingt notwendig.
“Naja, um das durchzusetzten brauchen wir die anderen Schatten. Sie müssen nicht einmal aktiv mitmachen... aber an dem Ort sein. Und ich glaube das könnte ein Problem sein. Es sei denn du überzeugt sie.“
Aiden runzelte die Stirn.
“Ich? Oh Man, ich habe gerade ihre Anführerin außer Gefecht gesetzt. Das qualifiziert mich nicht besonders.“
“Du bist immer noch der Erdschatten. Kannst du ihnen nicht irgendeinen Mist erzählen, der sie an einen passendem Ort führt?“
Er seuftzte.
“Verstehe. Ich bin euer trojanisches Pferd. Gut, versuchen kann man es, aber versprechen kann ich nichts. Wo habt ihr das Ritual eigentlich so plötzlich her? Ich habe noch nie davon gehört.“
DU LIEST GERADE
Im Schatten der Elemente [Unbearbeitet Fassung]
Paranormal~3. Teil~ "Ich finde das etwas zu allgemein", murmelte Jake. "Ein Schatten ist doch nicht zwingend ein schlechter Mensch" "Sie sind ja eben keine Menschen mehr. Das ist ja das, was ihr nicht versteht" [...] "Es wäre besser sie wären alle tot. Schatt...