39: Licht

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Rose lachte, wie es nur Verrrückte tun können.

"Der verlorene Sohn ist zurück. Und er führt sich auf, wie ein kleines Kind."

Alec kniete vor seiner immer noch bewusstlosen Schwester. Seine Wangen hatten vor Zorn rote Flecken bekommen.

"Was hast du mit ihr gemacht?"

"Führ dich nicht auf, als würde es dich interessieren! Du bist ihr Schatten. Sei froh, wenn dir die Arbeit sie zu vernichten abgenommen wird!"

Niemand wagte es, sich in den Streit der beiden einzumischen. Es war als hätte man einen Film angehalten, nur Alice hielt Elizabeth weiter mit eisernen Hand zurück, wie einen tollwütigen Hund.

"Das heißt nicht, dass ich ihr wehtun wollte!", stieß Alec hervor. In diesem Satz lagen so viele Emotionen, dass ich fast glaubte Alec hätte doch ein Herz.

"Pah", Rose schnaubte verächtlich.

"Warum hättest du sonst ihr Schatten werden sollen? Es sei denn.. oh. Wie niedlich", ihre Stimme war voller Hohn.

"Dachtest du etwa, jemand Anderes als ihr Schatten sei Schlimmer? Dass du diese Position sperren kannst, bevor jemand Anderes kommt."

"Es kann nur einen Feuerschatten geben...", murmelte Alec, den Blick immer noch auf seine Schwester gerichtet.

"Was bist du nur für ein feiger, feiger Idiot!"

Rose fleschte die Zähne. Da hob Alec den Kopf und sah ihr genau in die Augen.

"Ich bin lieber ein Feigling wie Edgar Linton als ein Sadist wie Heathcliff."

"Was heißt das?", wisperte Phil mir zu.

"Ist eine Anspielung auf Sturmhöhe."

"Ist das nicht ein Lovestory? Heißt das... naja..."

"Das ist nerdisch für: Ich bin lieber ein Weichei, als jemand der kleine Hunde aufhängt und Mädchen schlägt. Und Sturmhöhe ist keine Liebesgeschichte", antwortet ich und deutet ihm dann leise zu sein. Es lag eine Spannung in der Luft, die ich nicht brechen wollte, denn ich hatte Angst vor dem was da hinter liegen könnte.

"Oh du!", Rose verspottet ihn. Sie kam dabei immer näher, wie ein Raubtier was sich anschleicht. Wie sollte ihn fertig machen, zuerst emotional und dann, wenn sie nah genug ist würde sie ihn den letzten Stoß versetzten. Alecs Hände glühten auf. und stoppte eine Wand aus blauen Flammen Roses Vorstoß, sie gab ein wütendes Knurren von sich. Alec brauchte einige Sekunde uuum die Situation zu erfassen und darauf zu reagieren. Dann, nachdem er nur kurz zögerte, stellte er sich an genau die Stelle, an die der Feuerschatten gehörte. 

“Jetzt“, sagte er und Aiden begann zu sprechen. Seine Stimme stotterte, als er die Worte, die wir ihn gegeben hatten aufsagte. Doch er wurde selbstsicherer. Mit jedem Wort, dass er sprach wurde seine Stimme deutlicher.

“Nein!“

Erst jetzt schien Rose zu verstehen, was geschah, sie wollte sich auf Aiden stürzen, doch das konnte sie nicht.

Magie.

Anders konnte ich das, was geschah nicht beschreiben. Helle Linien leuchteten zwischen den Schatten auf, sie bildeten ein Muster. Einen Stern. Und Rose und ich standen in dem Zentrum, ohne es verlassen zu können. Die Linien waren wie die Unterseiten von dicken Wänden und egal wie sehr Rose schrie und dagegen hämmerte, sie konnte sie nicht durchbrennen. Ich sah mich nach Phil um, doch er stand außerhalb dieses Sternes, die Linie trennte uns beide. Ich war alleine mit Rose, als sich Aidens Zauberei zu einem manischen Sprechgesang steigert. Die Linien leuchteten noch einmal auf. Das Licht verdichtete sich, sammelte sich und entlod sich schließlich in die Mitte des Sternes. Rose schrie auf. Ich schrie auf. Einen Moment war ich geblendet, unfähig etwas zu sehen. Dann legte sich das Licht. Ich hatte den Blick immer noch auf Phil, nicht auf Rose gerichtet.

In seinem Gesicht stand Entsetzen.

Etwas war schief gegangen. Ich wusste es in dem Moment, indem das Licht erloschen war. Panisch sah Phil mich an.

“Ich kann nicht fliegen...“, murmelte er.

“Warum kann ich nicht fliegen?“

Er versuchte zu mir zu kommen, doch die unsichtbare Linie schien er immer noch nicht übertreten zu können. Die Kraft, mit der Alice Elizabeth in Schach gehalten hatte war verschwunden, doch das spielte keine Rolle: In dem Moment, indem das Licht nachgelassen hatte waren die Schatten zu Boden gestürtzt, mit ihnen auch Alec und Aiden. Ob sie tot oder nur bewusstlos waren konnte ich nicht sagen. Alice sah sich verwirrt um. Einige Herzschläge lag geschah nichts. Selbst der Wind in den Bäumen schien still zu stehen. Dann hörte ich Jakes Stimme, wie aus weiter Ferne.

“Mia! Vorsichtig! Hinter dir!“

Benommen sah ich mich um. Rose richtete sich auf. Sie blickte mich an und mein Herz schien still zu stehen.

Ihre Augen.

Sie waren schwarz.

Ganz schwarz, als hätte die Dunkelheit sie komplett ausgefüllt.

“Sieht aus als wären wir endlich alleine, Schwesterherz.“

Ich hatte keine Zeit zu realisieren, was gerade geschah, als schon ein Strahl blaues Feuer auf mich zujagte.

Im Schatten der Elemente [Unbearbeitet Fassung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt