Als ich schon nicht mehr damit rechne, erhalte ich von Toni einen Hinweis.
„Penny Peaboy", raunt sie mir eines Abends zu, als ich im Whyte Wyrm an der Theke sitze.„Sie hat sich nach dir erkundigt. Es geht das Gerücht, dass sie was mit dem Jingle Jangle zu tun hat."
„Ist sie heute hier?"
„Noch nicht, aber sie taucht erfahrungsgemäß noch auf", erwidert Toni, „du solltest vorsichtig mit ihr sein."Ich tue ihre Warnung mit einem gleichgültigen Achselzucken ab. Vorsichtig sollte man mit jedem Menschen sein. Aber wenn man das immer berücksichtigt, verpasst man die wirklich interessanten Begegnungen. Und das Leben war ziemlich langweilig.
Toni nickt zur Tür, als Penny Stunden später die Bar betritt. Ich richte mich auf, werfe meine Haare über die Schultern zurück und atme tief durch. Ich muss ernsthaft auftreten. Wahrscheinlich muss ich sie beim ersten Mal überzeugen.
„Wen haben wir denn da? Die kleine zurückgekehrte Greta", sie spricht mich an, bevor ich die Chance habe, auf sie zuzugehen. Sie schwingt sich auf den Barhocker neben mir, lockert ihre blonden Wellen mit einer lässigen Handbewegung auf und bestellt sich einen Whiskey Sour.
„Penny", sage ich, „ich habe auf dich gewartet."„Oh, dass klingt ja richtig bedrohlich. Hast du das vor dem Spiegel geübt? Ich weiß schon, worum es geht. Um deinen wundervollen Freund. Sweet Pea, richtig?"
Gut, wir kommen direkt zur Sache. Die gespielte Ahnungslosigkeit macht mich ungeduldig, aber ich behalte Ruhe. Es hilft niemandem, wenn ich zickig werde.
„Ja."
„Nun ja", sie nippt an ihrem Drink. Ich werfe Toni einen Blick zu. Sag mir einfach, was ich tun muss, damit er rauskommt. Je schneller desto besser.
„Natürlich gibt es etwas, dass ich tun kann, um die beiden Liebenden wieder zu vereinen", gibt sie sich großzügig, „aber dafür erwarte ich eine Gegenleistung."
Es wäre auch zu schön gewesen, würde sie es aus Nächstenliebe tun. Oder weil sie auch eine Serpent ist. Ich schenke ihr ein bestätigendes Nicken.
„Ein Probelauf", sagt sie, „ein Vertrauensbeweis."
„Ich tue alles."
Das hätte ich nicht sagen sollen. Das sollte man nie sagen. Nicht, wenn man nicht bereit ist, wirklich alles zu tun. Ich habe keine Ahnung, ob ich das bin. Das werde ich merken, wenn ich bereits dabei bin.„Das hört man doch gerne", befindet Penny zufrieden, „kennst du die alte Lagerhalle außerhalb der Stadt? Richtung Greendale."
„Ja."
„Morgen Abend, elf Uhr", sagt sie, „und bring jemanden mit. Ein einsames Mädchen alleine auf einer verlassenen Landstraße könnte zu viel Aufmerksamkeit erregen."„Und wen soll ich mitbringen?"
Ich kann niemanden in den Scheiß mitreinziehen. Aber genau das verlangt sie von mir. Und ich weiß, dass das der eigentliche Vertrauensbeweis ist.
„Das bleibt ganz dir überlassen. Jemanden, dem du vertraust", sagt sie und fügt mit einem diabolischem Grinsen hinzu, „deinen Bruder vielleicht."
„Meinen...?", verständnislos blicke ich sie an. Dann fällt der Groschen. Anstatt sie zu fragen, woher zum Teufel sie davon weiß, lege ich Toni genügend Geld für meine Drinks auf die Theke und erhebe mich.„Bis morgen dann", sage ich und verlasse die Bar.
Ich ziehe Jughead auf keinen Fall mit rein. Es reicht, wenn FP mich umbringt, sollte er es je erfahren. Ich beschließe, Sweet Pea zu besuchen und ihn mit dem zu konfrontieren, was ich herausgefunden habe. Er wird ausrasten. Er wird mir das Versprechen abnehmen es nicht zu tun. Vielleicht werde ich es abgeben, in dem Wissen, dass ich es brechen werde.
Sheriff Keller ist nicht begeistert von meinem nächtlichen Besuch, aber er lässt mich trotzdem zu ihm. Hin und wieder wird Hartnäckigkeit belohnt.
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Die Wahrheit über Greta.
FanfictionGreta Lazlo taucht wieder auf der Southside auf, die sie vor zwei Jahren überstürzt verlassen hat. Die Umstände ihres Auftauchens sind genauso mysteriös wie die plötzlichen Anrufe eines maskierten Killers. Greta versucht, sich ein neues Leben aufzub...