Jeder Klassenraum, die Cafeteria und die Korridore laufen über. Schon interessant, wie Menschen, die sich ansonsten über schlechten Cafeteria-Fraß und veraltete Schulbücher aufregen, sich so darauf versteifen können, dass ihre heilige Riverdale High zu gut für die Mitglieder einer Motorradgang ist.
„Ich riskiere mein Leben dafür, mit euch zu essen", Jughead schiebt sein Tablett neben meines. Er hat Recht. Kaum jemand mustert ihn nicht argwöhnisch. Ich stochere in meinem Salat herum und sehe zu dem Tisch, an dem Sweet Pea, Toni und einige andere Serpents sitzen. Für diesen Tisch mussten sie den Schachclub einschüchtern.
„Wir müssen sie integrieren", sagt Betty entschieden, "seht sie euch an. Sie bleiben unter sich."
„Und das ist auch besser so. Wir sollten uns da raushalten", erwidert Kevin.
„Wenn alle so denken, ändert sich nie etwas", entgegnet Betty.
Sie geben sich nicht gerade Mühe, sich anzupassen und ich muss Kevin zustimmen.
„Vielleicht fangen sie ja an und ziehen diese Jacken aus", schlägt Kevin vor. Jughead und ich tauschen einen Blick.
„Das solltest du ihnen nicht vorschlagen", bitte ich ihn inständig, „niemals."
„Habe ich nicht vor", er legt sich in aller Unschuld die Hände auf die Brust, „ich halte mich da schön raus."
„Wir alle", sagt Veronica, „vorerst."
Jughead grinst mich an. Es ist nicht so, als hätten wir eine Wahl. Für die einen sind wir zu sehr Southside, für die anderen zu sehr Northside.
„Entweder, sie bringen sich um oder sie kommen miteinander klar. Spätestens nächste Woche wissen wir mehr", sagt er.
Irgendwo zwischen Weihnachten und erstem Schultag hat Sweet Pea es offenbar aufgegeben, mir erklären zu wollen, wieso er mit Penny zusammengearbeitet hat. Freiwillig. Ich hätte mit ein wenig mehr Einsatz gerechnet, aber so ist er. Den Konflikten, die er nicht mit den Fäusten lösen kann, geht er lieber aus dem Weg. Das man uns in dieser Schule zusammengefercht hat, spielt ihm nicht gerade in die Karten.
Als ich meine Bücher nach der Mittagspause in den Spint stopfe, taucht Archie neben mir auf.
„Was gibt's, Andrews?", frage ich arglos.
„Du hast Reggie mit einem Messer bedroht?"
„Archie", ich kämpfe gegen das Augenverdrehen an, „ich war im Kloster. Ich habe meine Strafe abgesessen. Können wir das vergessen?"
„Es ist nur ... erst die Waffe, dann das Messer ..."
Ja, die Aneinanderreihung dieser Zwischenfälle war unglücklich, aber für das meiste bin ich eher sekundär verantwortlich. Die Waffe war nicht meine Idee.
„Hältst du mich für eine Gefahr?"
„Nein!", beeilt er sich zu sagen, „aber die Serpents."
„Ich bin eine."
„Aber keine Richtige, oder?", fragt er skeptisch, „zumindest bekennst du dich nicht öffentlich dazu."
„Wie du meinst", antworte ich achselzuckend. Ich bin eine richtige Serpent. Ich könnte kaum mehr Serpent sein als im Moment, trotz Verbannung. Ich habe die Prüfung abgelegt und erfahren, dass FP Jones mein Vater ist. Rückblickend betrachtet war ich nie mehr eine von ihnen als jetzt.
Vor der Schule warten Veronica und Toni, um mit mir zusammen nach Hause zu gehen. Toni und Sweet Pea tragen ihre Lederjacken immer, auch wenn das wahrscheinlich gegen irgendein krudes Gesetz verstößt, da sie ebenfalls verbannt worden sind.
„Wir treffen uns heute Abend mit den anderen bei Pop's", erzählt Veronica an Toni gewandt, als wir nebeneinander herlaufen, „komm doch mit."
„Klar, warum nicht?"
Bei Pop's nähert sich der Tag einigermaßen der Normalität. Bis auf den Fakt, dass Archie und ich nicht mehr miteinander reden und Betty Toni behandelt, als müsse sie sie von sich überzeugen. Ich sitze neben Jughead am Fenster des Diners und starre gedankenverloren in die beginnende Dämmerung. Das wir hier sind, ist ein Anfang. Der Rest wird sich noch finden. Plötzlich werde ich von gleißenden Scheinwerfern geblendet.
„Was zum ..."
Das ist kein parkender Wagen. Das Licht ist mit Absicht auf die Fensterfront des Diners gerichtet.
Jug lehnt sich über meine Schulter nach vorne und kneift die Augen zusammen.
„Das sind Ghoulies."
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Die Wahrheit über Greta.
FanficGreta Lazlo taucht wieder auf der Southside auf, die sie vor zwei Jahren überstürzt verlassen hat. Die Umstände ihres Auftauchens sind genauso mysteriös wie die plötzlichen Anrufe eines maskierten Killers. Greta versucht, sich ein neues Leben aufzub...