Ablenkung

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Zoey:

Nachdem wir uns unserer Bikinis angezogen und ein ausgiebiges Frühstück hatten, fuhren wir mit Bellas roten Cabrio Porsche 911 zum Meer. Die Stimmung war angespannt und ich sprach nicht sehr viel, aber B und Jay versuchten wirklich alles, um mich wieder zum Lachen zu bringen. Sie kauften mir ein großes Schokoladeneis, womit ich mich wie ein kleines Kind fühlte, aber es schmeckte einfach fantastisch.

Nun lagen wir schon über vier Stunden am Meer und sonnten uns in der prallen Sonne. Jay und B versuchten mich immer wieder aufzuheitern, was sie auch mit ihrem Charme schafften, aber mir war heute nicht so danach. Also nahm ich meinen iPod, stellte die Musik auf voll Lautstärke und versank in meine Gedankenwelt.

Es war komisch wieder seit langem über meine Vergangenheit zu reden. Eigentlich wollte ich es hinter mir lassen und es einfach nur vergessen, aber es holte mich immer wieder ein. Nein, falsch. Adam holte mich immer wieder ein. So wie beim letzten Mal.

FLASHBACK:

Meine Augenlider flackerten, doch nach mehreren Versuchen, konnte ich den in weiß gehaltenen Raum erkennen. Ich schaute mich um. An der linken Wand waren zwei große, breite, weiße Tür. Auf der anderen Wandseite, die rechts von mir lag, waren zwei große Fenster, die von ebenfalls weißen Vorhängen verdunkelt wurden. Ich konnte den dunklen Nachthimmel durch den dünnen Stoff erkennen. Jeden einzelnen Stern konnte man am Himmel sehen. Der hell erleuchtete Mond schien in das Zimmer hinein. Auf der gegenüberliegen Wand hing ein breites Landschaftsbild. Es sah nicht so aus, als ob es von einem berühmten Künstler gemalt wurde, aber es war ganz hübsch und es lenkte ein wenig von den kalten weißen Wänden ab. Unter dem Bild stand ein grünes Sofa, auf dem eine Person drauf lag. Es sah nicht sehr gemütlich aus, im Gegensatz zu dem Bett in dem ich mich befand.

Meine Aufmerksamkeit galt nun der liegenden Person, die sich als Frau herausstellte, wegen ihren langen Haaren, die kreuz und quer über das feminine Gesicht verteilt waren. Sie schnarchte leise vor sich hin und murmelte ein paar undeutliche Worte.

Mom

Meine Mom lag eingerollt in einer weißen Decke auf der anderen Seite des Zimmers. Wenigstens war ich nicht alleine hier….Wo war ich überhaupt?

Alles war weiß, keine Heimischen Anzeichen, Bilder oder so. Ich schaute an mir runter. Ich hatte ein weißes Flügelhemdchen (OP-Hemd) an. Von meiner Klamotte aus, ging ich weiter zu meinen dünnen Armen. Sie waren nur so übersäht von blauen Flecken und Nadeln, die irgendeine Flüssigkeit in mich spritzten. Langsam zog ich den Ärmel meines Nachthemden runter. Weitere Blutergüsse, Kratzer und Wunden kamen zum Vorschein. Gefühlsvoll ließ ich meine Hände darüber wandern. Sofort zuckte ich zusammen, als ich einen dunklen violetten Fleck streifte. Jetzt erst bemerkte ich, dass meine Fingerkuppen von Pflastern umschlossen wurden. Ich hatte mir irgendwie die Fingernägel abgerissen.

Was ist nur passiert?

Schnell blickte ich wieder zu meiner Mutter, um zu sehen, ob sie nicht doch wach wäre, aber sie schlummerte ruhig nur vor sich hin. Ich verspürte den Drang auf zu stehen, zu ihr zu laufen und mich in die weit geöffneten Arme meiner Mutter zu schmeißen, aber sie sah einfach zu kaputt aus, um sie zu wecken. Als hätte sie Tage lang nicht geschlafen. Also musste ich wohl warten. Meine Augen wanderten zu meinem Nachttisch.

Ihr muss es doch irgendwo Wasser geben!

Eine halb volle Trinkflasche fiel mir ins Auge. Verzweifelt versuchte ich an sie dran zukommen, doch die Nadeln verhinderten dies. Schwer atmend ließ ich mich wieder in mein weißes Kissen sinken. Beim Einatmen schmerze meine Lungen so sehr, dass ich mir meine Hand auf den Mund zuhalten musste, um nicht gleich los zu schreien und somit verursachte alle anderen in meinem Umfeld von 100 Meter zu wecken. Tränen schossen mir in die Augen, als ich auch beim zweiten Versuch nicht an das Wasser kam. Plötzlich entdeckte ich etwas weißen neben der Flasche liegen.

𝐑𝐞𝐬𝐭 𝐢𝐧 𝐏𝐞𝐚𝐜𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt