Langer Tag (Part 1)

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>>Mom! <<, rief ich durch die ganze Wohnung. Meine Stimme hallte von den Weißen Wänden ab und vergrößerte somit meine Angst. Wo war sie nur? Ich ging zuerst in ihr Schlafzimmer, aber da war sie nicht. Also wandte ich mich vom Raum ab und betrat das Nächste. Es war ihr Bad. Ihre Bürste, Makeup, Duschzeugs war alles an ihrem normalen Platz, aber wo war sie? Ich guckte nicht in meinem Zimmer, weil ich wusste, dass sie dort nicht war, weil ich vor kurzen noch seelenruhig in meinem Zimmer geschlafen hatte. Ich ging weiter ins Wohnzimmer. Die Terrassentür war sperrangelweit offen. Eine kühle Morgenbriese brachte mich zum zittern. Ohne zu zögern schnappte ich mir die über das Sofa geschmissene Jacke und hüllte mich in den warmen Stoff ein. Es war keine von mir, aber meiner Mutter würde sie wahrscheinlich auch nicht gehören, da es eine Männer Jacke war. Vielleicht war sie von Dad. Schließlich war er seit kurzen wieder bei uns.

Ich schloss die Tür zu unserer kleinen Terrasse und lief weiter in die Küche, um dort wieder enttäuscht zu werden. Auch hier war meine Mutter nicht. Sie war bestimmt beim Sport oder schon bei der Arbeit, also nahm ich die Zutaten für ein Omelett heraus und machte mich ans Kochen.

Ein Geräusch hinter mir ließ mich zusammen zucken. Es kam aus dem Wohnzimmer. Aber ich dachte niemand war da. Auf Nummer sicher zu gehen packte ich ein naheliegendes Fleischmesser aus der Schublade und machte mich langsam auf den Weg ins Wohnzimmer. Mein Atem war flach und ich versuchte so wenige Geräusche zu verursachen wie möglich. Wieder ertönte ein lautes Poltern. Was war das nur?

Hinter der Wand, die von der Küche ins Wohnzimmer führte hielt ich an und blickte mich um. In der Mitte des Zimmers stand ein Mann. Sein Rücken war zu mir gedreht. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, aber der Körperbau war mir bekannt. Plötzlich drehte sich die Person und fixierte mich. Vor Schreck ließ ich das Messer auf den Boden fallen. Nur knapp verfehlte die Spitze meinen Fuß, doch das war mir egal, da meine ganze Aufmerksam ihm galt.

Vor mir stand Adam Shane. Seine blond braunen Haare waren über die Zeit gewachsen und verdeckten sein rechtes Auge. Seine Augen wirkten glücklicher den Je und sein Mund zeigte das gleiche Glück. Wie ein König, voller Stolz und Macht, wagte er einige Schritt auf mich zu.

Schon bei seinem Anblick schnürte sich ein imaginäres Seil um meinen Hals, sodass ich nicht mehr atmen konnte. Meine Lungen riefen so dringend nach Luft, baten sich wieder regelmäßig mit Sauerstoff zu füllen, aber ich konnte nichts tun. Ich guckte ihn nur stumm an, machte kein Laut oder bewegte mich. Ich versuchte weg zu gucken, aber das ging nicht. Nichts ging mehr. Meine Augen lagen nur auf ihm. Ich wollte zurückgehen, weglaufen, aber meine Füße machten nichts. Sie blieben an der gleichen Stelle stehen.

Adam fasste mich langsam an. Erst im Gesicht, dann mein Oberkörper. Mit seinen Lippen kam er mir näher. Ich wollte um mich schlagen, irgendwas tun, aber ich konnte nichts machen. Seine Lippen streiften meine. Mit einem zufriedenen Laut entfernte er sich wieder minimal von mir. Doch anscheinend war diese Qual noch nicht das Ende. Langsam führte er mich in mein Zimmer. Ungehindert ließ ich mich mitziehen. Stürmischer als zu vor, legte er mich auf mein Bett und zog mich aus. Ich wollte das nicht. Nicht schon wieder. Auch er zog sich aus und dann spürte ich seine nackte Haut auf meiner. Sie war kalt wie der kälteste Winter höchstpersönlich. Seine Lippen küssten jede Stelle auf meinem Körper. Ließen nichts aus. Plötzlich war diese kälte wieder weg. Meine Augen, die ich geschlossen hatte, öffnete ich wieder. Durch einen Tränenschleier entdeckte ich ihn, vor mir stehend. Er guckte mich nur an mit einem wilden, verlangenden Grinsen auf den Lippen. Ich wollte schreien, aber nichts kam über meine Lippen. Ich konnte nur beobachten und spüren. Wieder öffnete ich meine Augen und ich entdeckte das Messer, das ich bis eben noch in meiner Hand hatte. Wie eine Raubkatze kam er auf mich zu, setzte das Messer an meiner Haut an und schnitt mir ins Fleisch. Innerlich schrie ich auf, werte mich gegen sein Angriff, doch mein Körper lag nur starr und nackt auf meinem Bett. Wieder setzte er das Messer an. Diesmal an meiner Brust wo mein Herz war. Qualvoll drückte er die Klinke in mein Fleisch. Nach weiteren Ritzen warf er die Waffe weg und begutachtete mich. Nein, sein Kunstwerk, das er auf meinem Körper geschnitten hatte. Er war anscheinend zufrieden mit seiner Arbeit. Dann legte er sich wieder auf mich. Sein Gesicht vergrub er in meiner Halsbeuge und biss in meine empfindliche Stelle.

𝐑𝐞𝐬𝐭 𝐢𝐧 𝐏𝐞𝐚𝐜𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt