„Hast Du mit ihr geredet?", fragte Florian leise.
„Ja habe ich.".
So richtig traute er sich gar nicht genauer nach zufragen, aber sah Helene ihn zuversichtlich an.
„Das freut mich... und hast Du ihr auch erklärt was ist, wenn dem dann doch nicht so ist?" - „Habe ich. Dann finden wir auch eine Lösung.", meinte Helene und kuschelte sich fest an Florian.
Aus den anfänglich nur fünf Minuten wurde dann doch viel länger und beide schliefen wieder ein.
„Eyy... Ich denk wir wollen los!", prusterte Laura los als sie aus dem Bad kam und dann Bild vor sich sah.
„Kommt jetzt...", sprang sie mit ins Bett und hüpfte auf und ab.
So ging es für alle drei mit ein wenig Verspätung heute wieder zurück nach Dresden.
Nach den bis jetzt nur wenigen Stunden die Laura mit Helene verbracht hatte, taute sie jedoch schon ordentlich auf und unterhielt sie auf der gesamten Fahrt.
Von Musik und singen bis hin zu Witzen war alles mit dabei.
Die Zeit als Helene und Florian noch ungestört und nach ihrer Lust und Laune mit dem Auto unterwegs waren, schien heute vorbei zu sein.
„Wie stellt man die Kleine ab?", wand Florian sich flüsternd an seine schmunzelnde Freundin.
„Keine Ahnung. Soll ich Mama mal fragen?", lachte Helene und es kam ihr alles so bekannt vor.
Denn Laura nutzte jeden Moment um sich in den Mittelpunkt setzen zu können.Sie wurden bereits erwartet beim Jugendamt.
„Und jetzt sei bitte vernünftig!", mahnte Helene Laura leise an.
„Ja Mama.", kicherte sie.
Florian hingegen rollte amüsiert die Augen.
Dann aber ging alles ganz schnell.
So schnell, das Helene die Situation gar nicht begreifen konnte.
Denn die ‚noch' Mutter von Laura war zuvor schon beim Jugendamt und gab alles zu.
Sogar in schriftlicher Form.
„Wir haben bereits die Polizei darüber informiert und Anzeige erstattet. Ich denke das es auch in Ihrem Sinn ist Frau Fischer....".
Helene sah auf die vor ihr liegenden Unterlagen, wo alles schwarz auf weiß stand. Selbst wie es geplant wurde und auch wie die Schwestern und Ärzte daran beteiligt waren.
„Alles gut Schatz?".
Sanft legte Florian seine Hand auf ihre und sah wie schwer es Helene gerade ging.
Der ganze Moment von damals zog noch einmal an ihr vorbei und die Gewissheit, das man ihr so offensichtlich ins Gesicht log.
„Wenn Sie psychologische Hilfe brauchen, dann..." - „Nein. Nein, es geht schon. Es ist nur... Die ganzen Jahre und ... Was ich alles verpasst habe und ...".
Mit viel Kraft riss sie sich aber noch zusammen, schon alleine wegen Laura wenn sie gleich raus kommen.
Eine Mitarbeiterin kümmerte sich derweil um das kleine Mädchen.
„Und der Test? Also wenn der negativ ausfällt?" - „Das wird er nicht. Hier liegt das komplette Geständnis und der Test ist nur noch eine Sicherheit für Sie.".
Die Mitarbeiterin machte nebenbei alles soweit fertig, da die Urkunde noch einmal neu auf Helene und Laura ausgestellt werden sollte.
„Das Ergebnis wird an Ihre Adresse geschickt?", hakte sie noch einmal nach doch an Helene zog dieses komplett vorbei.
„Helene!", tippte Florian seine Freundin an.
Dabei wirkte sie, als ob Helene gerade aus einem Traum erwacht wäre.
„Wir haben das zu Ihnen und zu uns schicken lassen!", erklärte Florian.
„In Ordnung. Und der Vater?", hakte sie nach denn in der Urkunde stand der Name von Helenes damaligen Freund.
„Naja... Nico ist der Vater und ja...", stammelte Helene vor sich hin und beobachtete Florian aus dem Augenwinkel heraus.
Die Beziehung zu ihm ging damals kurz nach dem Vorfall in die Brüche.
Nico selbst verkraftete es nicht und gab aus seiner Wut heraus Helene die Schuld daran, was völlig absurd war.
„Haben Sie denn Kontakt zu ihm? Oder sollen wir ihn anschreiben?".
„Ich mach das selbst!", erklärte Helene und war lediglich mit Nico über das soziale Netzwerk in Kontakt.
Florians Reaktion daraufhin sprach für sich.
Dann war alles erledigt und sie könnten das Amt wieder verlassen.
„Alles Gute Ihnen und ihrer Tochter.", wünschte ihnen die Dame noch beim verlassen.
Florian schwieg den ganzen Weg bis sie ins Auto stiegen, wie auch Helene.
„Wollen wir denn noch was essen hier oder woanders?", fragte Helene um die Stille zwischen ihnen zu brechen.
„Mir egal. Ich hab keinen Hunger.", murmelte Florian und sah desinteressiert in sein Handy.
„Hm... Und Du Maus?", wand Helene sich an Laura.
„Oh jaaa...", war wenigstens sie begeistert, „McDonalds wäre super.".
„Gut.".
Helene war zwar kein Fan von Fastfood, doch heute war auch ihr das egal gewesen.
„Also meinetwegen können wir!", sah sie lieblich zu Florian der nur genervt sein Handy dann beiseite legte.
Wortlos fuhr dann den nächsten McDonalds an und parkte den Wagen.
„Kommst Du nicht mit rein?" - „Nein!".
„Wir können auch am McDrive bestellen!", warf Laura hinter Florian sitzend ein.
„Schatz...!".
Es war deutlich erkennbar das ihm gerade etwas nicht passte und wieder vergrub er sich in seinem Handy.
„Geht ruhig, ich warte hier!", murrte er und Laura stieg sofort aus.
„Was ist denn los Flo?", versuchte die frisch ernannte Mutter es sanft aus ihrem Freund heraus zubekommen.
„Gar nichts!" - „Ach komm. Irgendwas schmeckt Dir doch gerade nicht!".
„Nichts man!", war Florian genervt von Helenes Fragerei.
„Geht rein und ich warte hier!".
„Na gut.", schnallte Helene sich ab und ging mit Laura hinein.
Als sie das Restaurant betraten wurde alles dort plötzlich mucksmäuschenstill.
Alle Blicke waren auf Helene gerichtet und sogleich sogar noch extra eine Kasse aufgemacht.
„Was möchtest Du?", sah Laura sie an.
„Keine Ahnung. Bestell einfach irgendwas und ....", sagte Helene leise zu ihr und bat sie für Florian noch etwas mit zubestellen.
„Zum hier essen?", fragte die Verkäuferin höflich nach und Helene sah kurz um sich.
„Lieber doch zum mitnehmen!", entschied Helene sich dann doch und bezahlte alles.
„Lass uns hier lieber verschwinden.".
Noch bevor sie angesprochen werden konnte, ging Helene mit Laura lieber wieder zurück zum Auto.
Dicht gefolgt jedoch von einigen.
Schnell sprang das kleine Mädchen ins Auto und schloss die Tür.
Helene riss ihre Tür ebenfalls auf und warf die Tüte zu Florian auf den Schoß, deren Blick sie wütend traf.
„Fahr los!".
Florian sah die Menschen immer dichter kommen und startete sofort das Auto.
„Hier Spatz... Guten Hunger. Wir haben Dir auch etwas mitgebracht Schatz.".
„Möchte ich nicht.", murrte er lediglich wobei er diesen Burger sehr gerne mochte.
„Also ich habe keine Ahnung was ich Dir heute getan habe, aber bitte!".
Der Rest der Fahrt verlief schweigend zwischen dem Paar.
Bei der nächsten Pause setzte Helene sich dann nach hinten zu Laura und nutzte die Zeit mit ihr zum Spielen und reden bis sie endlich nach Hause kamen.
Doch dort angekommen ging Florian nur kurz mit hinein und machte sich dann wieder auf den Weg.
„Wo möchtest Du denn hin? Ich dachte wir machen uns alle einen schönen restlichen Tag?!".
„Keine Lust!", verließ Florian dann wieder das Haus und fuhr weg.
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Das Farbenspiel des Lebens
FanfictionMein Name ist Laura und ich bin mit meiner Schwester adoptiert worden. In meinem alltäglichen Leben passierte dann doch tatsächlich etwas aufregendes.... Was mein einfaches Leben komplett auf den Kopf stellte 😊 Aber lest doch selbst .... *Dies is...