Die Erpressung

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Wütend stampfte Helene dann später als sie wieder zuhause waren ins Bett.
Von ihren Eltern gab es wieder die Predigt, das dieser Jonas nichts für Helene sei und sie sich doch jetzt besser trennen sollte.
Doch wurde die junge Frau als sie gerade eingeschlafen war wieder wach.
Denn kleine Steine fielen ans Fenster.
Immer und immer wieder.
Genervt davon stand Helene auf und ging nach sehen.
Jonas war es und bat das die junge Frau bitte zu ihm hinunter kommt.
Mit ihrer Wut im Bauch von dem was sie gesehen hatte, ging Helene dann schließlich hinunter und vor die Tür.
„Hey Süße." - „Ach hör doch auf damit!", murrte die junge Frau und verschränkte die Arme vor sich.
„Was ist? ... Ja sorry ich war nicht Zuhause..." - „Ach! Ich hab Dich wild rum machen sehen mit einer anderen! Ihr habt Euch ja echt super verstanden und über mich wahrscheinlich hergezogen oder?!".
Jonas schluckte als er das hörte was Helene ihm an den Kopf warf. Was sie gesehen hatte war nicht an dem.
„Überhaupt nicht! Glaubst Du etwa ich bin blind? Oder taub?".
Besänftigend ging Jonas dichter zu Helene und berührte beruhigend ihren Arm.
„Damit habe ich doch aber nicht Dich gemeint! Ich musste denen nur erklären warum ich so lange weg war. Da konnte ich doch nicht sagen, das ich mit Dir entführt wurde! Ich habe irgendeine Person dafür erfunden.".
Das klang verständlich für Helene, doch warum musste er dann noch rum knutschen hakte sie dann nach.
„Du bist ja richtig süß wenn du eifersüchtig bist....", lächelte Jonas sanft und hatte auch dafür eine Erklärung.
„.... Sie ist meine Ex und sie versucht immer wieder bei mir zu landen. Ich weiß das es nicht korrekt war, aber anders würde ich sie nicht los. Bitte Mäuschen, das ist die Wahrheit! Ich liebe nur Dich!".

Doch brach Helene noch in dieser Nacht den Kontakt zu Jonas ab.
Egal wie sie es gedreht hat, es blieb immer ein bitterer Beigeschmack.
Auch in den folgenden Tagen änderte sich nichts an der Situation.
Jonas zeigte jedoch das er Helene belogen haben muss, denn von seiner Seite aus versuchte er nicht den Kontakt aufrecht zuhalten.
Zwar sahen sie sich hin und wieder in der Stadt, doch machte keiner der beiden Anstalten einer Kontaktaufnahme.
Zuhause bei Erika verkroch die hübsche Blondine sich dann lieber und wollte für sich bleiben.
Bis es jedoch Erika reichte.
Denn Laura wollte unbedingt ins Kino diesen einen Film sehen. Helene versprach es ihrer Tochter, doch war das bevor dieser Abend so ausging.
„Der Florian war da viel cooler, Tante Eri!" - „Ich weiß. Aber was soll ich machen? Helene macht mich einen Kopf kürzer, wenn ich mich da einmische!".
Kurz überlegte Laura und eigentlich wollte sie keinen Ärger mit ihrer Mama haben. Doch ewig hier bleiben wollte sie auch nicht, denn Laura vermisste ihr Zimmer und fühlte sich so wohl dort.
„Dann mach ich das!", entschied sie und bat ihre Tante einfach nur mit zuspielen.
Gewitzt wie Laura war, ging sie dafür extra in den Garten und rief dann bei Florian an.
Lange dauerte es nicht bis er ran ging und umso mehr wunderte es ihn das ausgerechnet Laura ihn anruft. Wollte er das Mädchen doch nach Helenes Aktion einfach los werden.
„Hallo Flo. Ich bin's Laura....", redete sie prompt los und ließ Florian kaum Zeit zum antworten.
„Du musst unbedingt herkommen! Mama geht es nicht gut und...." - „Moment! Dafür hat sie Jonas jetzt!", unterbrach er Laura im Satz einfach.
„Ja. Nein. Komm bitte einfach! Am besten heute noch!".
„Warum? Helene kann mich doch selbst anrufen wenn was ist!", murrte er und war komplett überrannt.
„Mama ist doll krank Florian! Und sie möchte Dich sehen!", log Laura um das zu dramatisieren.
„Sorry Laura, aber das möchte ich doch gerne von Helene selbst hören!", erklärte Florian.
„Aber das kann Mama nicht! Bitte komm zu uns Florian. Wir vermissen Dich doch.".
Das Florian nicht darauf einging wurmte Laura sehr. Dachte sie doch das dieser Plan funktioniert und Florian herkommt.
„Mist!", fluchte sie und kam ins Haus zurück.
„Er kommt nicht her!" - „Mhm. Naja Du warst auch nicht gerade die freundlichste letztens zu ihm...", erklärte Erika und bereitete weiter das Abendessen zu.
„Aber, da muss es doch einen Weg geben! Das kann doch jetzt nicht einfach so bleiben....", war Laura verzweifelt und traurig.
„Kannst Du ihn nicht anrufen? Bitte!" - „Und was soll ich ihm auftischen? Das glaubt Florian doch niemals, wenn ich jetzt auch noch anrufe!".
Die Angelegenheit war sehr verzwickt, doch dann klingelte es plötzlich an der Tür.
Niemand erwartete Besuch.
Aber als Erika die Tür öffnete lag ein kleiner Umschlag vor der Tür.
„Was ist das?", sah Laura zu diesem Umschlag den Erika auf den Tisch hingelegt hatte.
Er war nicht groß, so groß wie ein normaler Briefumschlag lediglich.
„Mach ihn mal auf!".
Das tat Erika dann auch und musste schwer schlucken.
„Was sind das für Fotos?".
Laura verzog ihr Gesicht angeekelt als sie kurz drauf sah. Aus dem Video heraus wurden Bilder gemacht und auf der micro sd Karte war das Video.

- Dieses Video geht heute um Mitternacht an die Presse, wenn bis dahin die fünf Millionen nicht gezahlt sind! -.

„Lösegeld!?", murrte Erika.
Doch von wem kommt die Forderung, denn Nico war schon in Haft.
Bis Mitternacht waren es nur noch knapp sechs Stunden.

Aber Florian beschäftigte Lauras Anruf doch ein wenig, deswegen rief er Helene direkt an um nach zufragen.
„Mhm ja...", murmelte sie und nahm im halbschlaf den Anruf entgegen.
„Hey Lene. Ich hab gehört Du bist schlimm krank?" - „Was? Nein! Mir geht es gut, ich hab nur geschlafen.", sagte Helene murmelnd.
In den letzten Tagen war sie zudem überdimensional müde und verschlief die meiste Zeit des Tages.
„Wer sagt denn sowas?" - „Laura! Sie hatte mich eben angerufen und mich gebeten zu Dir zu kommen. Wie geht es Deinem Magen überhaupt... Ist die Übelkeit noch so schlimm?".
Ein kleines Lächeln legte sich auf Helenes Lippen während sie sich auf den Rücken drehte dabei.
„Es geht langsam... Dafür könnte ich dauerhaft schlafen...".
„Oh jee.... Geht es Dir denn sonst soweit gut oder soll ich doch mal vorbeikommen?" - „Hm, nein das musst Du nicht extra. Aber trotzdem Danke.".
Eigentlich sagte ihr Herz was anderes als ihr Kopf, doch zugeben konnte Helene es nicht.
In der Zeit jedoch kontaktierte Erika nachdem sie den Brief vor sich hatte verzweifelt Uwe.
Erfreut war etwas anderes, denn was der nächtliche Ausflug für Konsequenzen für Helene hatte machte ihn doch sehr wütend.
Doch bis Uwe vor Ort ist, wird die Zeit abgelaufen sein. Deswegen ging alles per Telefon und Internet.
„Ich schau was ich von hier aus machen kann! Aber Ihr müsst die Polizei informieren!", erklärte Uwe und setzte alle Hebel in Bewegung die ihm möglich waren.
Die Polizei war schnell verständigt und war schnell vor Ort gewesen, um das Problem aufzunehmen und Schritte einzuleiten.
„Hol Helene bitte! Jetzt ist schluss mit schlafen und bocken!", bat sie Laura nach oben zu gehen und Helene zu holen.

Helene telefonierte immer noch mit Florian und langsam verflüssigte sich ihr Gespräch auch.
Zuvor wirkte es immer so verkrampft.
„Warte kurz...", unterbrach Helene es da Laura wild an die Tür klopfte und rein kam.
„Sorry, ja ich weiß ich soll anklopfen. Aber Du sollst runter kommen! Die Polizei kommt gleich her!", sagte Laura eifrig.
„Was für Polizei und warum?".
„Da war ein Briefumschlag mit Fotos und dem Video und die wollen Geld von Dir....".
Das alles hörte natürlich auch Florian mit und dachte falsch zu hören.
„Helene!", fauchte er um sich Gehör zu verschaffen.
„Flo ich muss schluss machen...", beendete sie das Gespräch abrupt ohne das Florian mehr zu erfahren bekam. Zumindest dachte Helene in dem Schrecken aufgelegt zu haben.
Schnell sprang sie aus dem Bett und lief an Laura vorbei nach unten zu ihrer Schwester.
„Helene!!! Hey!", schallte es immer wieder aus ihrem Handy.
So ging Laura hin und sprach weiter mit Florian.
„.... Da kam ein Umschlag und da sind Bilder und eine Speicherkarte drin. Und die wollen fünf Millionen von Mama heute Nacht haben, ansonsten wird es veröffentlicht! Aber Dich interessiert das ja wenig, sonst würdest Du zu Mama und mir kommen!", sagte Laura kurz und knapp und beendete dann endlich das Gespräch.

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