Anfänge

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„Du hast versucht anzurufen?", begann Helene unsicher das Gespräch als Florian anrief.
„Ja. Anscheinend hattest Du ja wichtiges zu tun!", brummte er.
Florian hatte sich gerade etwas hingelegt, da er schon sehr früh auf den Beinen war.
„Meine Mutter hat uns für nächstes Wochenende zum Mittag eingeladen. Uns alle drei!".
„Aha.", stellte Helene fest.
Eigentlich waren sie und Jonas jedoch bei seiner Mutter nächstes Wochenende eingeladen und so wartete Helene geduldig ab.
„Außerdem hätte ich gerne eine Antwort bezüglich meiner Einladung für die Show!".
Freundlich klang dabei jedoch anders.
„Das heißt, wenn die Dame denn Zeit hat!" - „Was soll diese Anspielung bitte? Können wir nicht mal vernünftig mit einander reden?".
„Das sagt die Richtige! Überlege es Dir, das heißt wenn dein Neuer nichts dagegen hat!".
Genervt von diesen Anspielungen rollte Helene die Augen, war doch nichts weiter zwischen ihr und Jonas.
„Ich habe Euch letzte Woche gesehen im Park. Sehr vertraut. Ich gehe davon aus, das Du uns damit abgeschrieben hast!".
„Ich.... Das stimmt doch gar nicht! Jonas ist im Krankenhaus und... Man Flo! Interpretier doch nicht immer etwas rein wo gar nichts ist!".
„Was gibts da falsch zu interpretieren? Ich hab doch Augen im Kopf!" - „Wahrscheinlich mit der falschen Dioptrien! Ich habe Dich weder betrogen, noch sonst was!", konterte Helene zurück und es schmerzte sie das Florian gleich so auf Konter zurück schoss.
„Du kannst mir doch viel erzählen! Ich glaube Dir da echt kein Wort!".
„Und warum dann die Einladung und das Essen?".
Helene hörte auf diese Frage Florian genervt schnaufen und danach erstmal nichts mehr.
„Bist Du noch da?" - „Ja, bin ich!", pampte Florian zurück. 
„Gut. Also ich komm in Deine Show. Jedoch ohne Kuss und rum gekuschel! Den ganzen Ablauf hätte ich vorher gerne auch gewusst und zu dem Essen bei Helga! Ich werde da ebenfalls mit Laura hin kommen. Aber auch da spielen wir keine heile Familie, sondern klären es auf. Abgemacht?".
„Ja ja, wie die Hoheit es wünscht.", murrte Florian und hatte noch eine und letzte Frage.
„Ich brauch noch ein paar Dinge von Zuhause. Kann ich da mal später vielleicht vorbei kommen oder muss ich einen dreifach ausgeführten Antrag vorher einreichen?".
„Mach doch einfach, was Du willst!".
Helene wurde das ganze langsam echt nur zu doof mit Florian und so beendete sie vorzeitig das Gespräch.
Das er so schnippisch und locker Dinge aussprach, kannte sie nur wenn Florian etwas getrunken hat.
Doch war es erst am Nachmittag und da konnte er dies doch nicht bringen. 
Nachdem das dann auch erledigt und geklärt war, fuhr Helene dann endlich nach Hause und ahnte jetzt noch nicht was der restliche Tag noch mit sich bringt.

Mit Laura ging es später am Nachmittag einmal zum Zahnarzt, zur Kontrolle.
Danach auf dem schnellsten Wege wieder zurück.
Laura hatte eine Menge an Hausaufgaben vor sich und musste für Englisch lernen, da morgen eine große Arbeit anstand.
Machten sie diese Rechnung jedoch ohne Florian. 
Er war bereits schon vor Ort gewesen und wartete auf Helene.
„Wir haben Besuch?", stellte Laura fragend fest als sie ins Haus kamen.
„Nein, eher bekannt.", murmelte Helene und sah Florian auf der Couch sitzen.
Überrascht zeigte sich das Mädchen und begrüßte Florian, bevor sie zum lernen in ihr Zimmer ging.
Abwartend was nun passiert setzte Helene sich in den bei stehenden Sessel und schlug die Beine übereinander.
„Da hat der Herr sich schon ordentlich eingenistet hier! Und da soll ich das glauben, das nichts zwischen Euch läuft?!".
Schnell stellte die junge Frau fest, das Florian nicht mehr ganz alleine und gut angetrunken war.
Das war eigentlich gar nicht seine Art so mitten am Tag.
„Hör doch mal auf damit!", zeigte Helene sich genervt davon sich immer das selbe anhören zu müssen.
„Sag einfach was Du zusagen hast oder geh wieder. Ich bin es leid mir ständig die selbe Leier anzuhören!".
„Leier?" - „Ja! Ich kann mich nur immer wieder wiederholen, das nichts zwischen ihm und mir ist. Können wir nicht einmal vernünftig miteinander mehr reden?", sah sie Florian eindringlich an.
„Ich habe viel nachgedacht in den letzten Wochen und mein verhalten war sicher nicht immer das korrekteste und mit Sicherheit habe ich Dir gute Vorlagen geboten mir zu misstrauen! Aber es war nichts und wird es auch nicht sein.
Wenn es einen Mann gibt dem mein Herz gehört, dann ist es sicherlich nicht Jonas." - „Ach. Und wer dann bitte?", hakte Florian ohne zu denken nach und nahm einen kräftigen Schluck Bier.
„Ohhh.", rollte Helene seufzend die Augen.
„Siehst Du hier noch andere anwesende ?" - „Nein, nur mich. Aber wer weiß, wo Du dir noch jemanden angelacht hast!", konterte Florian.
Dabei musste er gähnen und das Bier war auch alle.
‚Zum Glück', dachte Helene sich und ging auf Florian zu.
„Hast Du noch...?", hielt er Helene die Flasche hin worauf sie lediglich den Kopf schüttelte.
„Komm mit.", nahm Helene die Hand von Florian und zog ihn aus der Couch.
„Wohin? Wo bringst Du mich hin?".
Etwas verwundert war Florian wo es jetzt hin geht und das ging ihm dann doch alles etwas zu schnell.
„Mitten am Tag saufen... Nee nee...", murmelte Helene dabei und schob Florian ins Schlafzimmer hinein.
„Du schläfst jetzt erstmal etwas und dann sehen wir weiter.", erklärte Helene als Florian sich auf ihr gemeinsames Bett fallen ließ.
Plötzlich fing Florian an laut zu kichern und zog Helene mit zu sich hinunter.
Seine Lippen spitzte er zu einem Kussmund dabei.
„Einen kleinen für Florian. Bitte!".
„Später. Wenn Du wieder zurechnungsfähig bist!", meinte Helene und stand wieder aus dem Bett auf.
Schnell zog sie ihm noch die Schuhe aus und schob seine Beine ins Bett.
„Später möchte ich einen richtigen! Mit allem was dazu gehört!", erklärte Florian und hatte die Augen bereits geschlossen dabei. Den Satz nuschelte Florian schon halb im Schlaf.
„Versprochen?".
„Ja...", seufzte Helene genervt. Sie war sich sicher das Florian später davon nichts mehr wissen wird und wollte einfach nur das er jetzt Ruhe gibt.
„Yeahh ich freu mich...", kicherte er und dann deckte Helene ihn noch zu bevor sie aus dem Schlafzimmer ging.

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