Zuwachs

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Bereits am nächsten Morgen war Florian schon sehr früh wach.
Er konnte es kaum erwarten das es im Krankenhaus endlich Frühstück gibt und somit wollte Florian dann auch von Zuhause aus losfahren. 
„.... Morgen.", kam Laura murmelnd in die Küche und setzte sich an den Frühstückstisch.
Alex war auch schon längst wach und beim essen.
„Möchtest Du mitkommen gleich Laura?" - „ Wohin? Ich muss zur Schule!".
Natürlich wusste das Mädchen was Florian meinte, aber bestand kein Interesse von ihrer Seite aus.
„Helene besuchen!".
„Nö, kein Bock. Ich geh lieber zur Schule.", erklärte sie.
„Aber, willst Du deine Mutter nicht sehen? Wie es ihr geht?" - „Nein, will ich nicht!", raunte sie Alex an und schmierte sich ein Brot.
„Soll ich Helene sagen, das Du heute Nachmittag denn vorbei kommst?".
Gekonnt ignorierte Laura es und widmete sich ihrem Handy. Der Hausarrest war zum Glück schon eine Weile vorbei und so konnte Laura sich nach der Schule wieder frei bewegen.
„Maria und Peter kommen heute auch.... Laura?", hakte Florian mahnend nach und wollte gerne eine Antwort von dem Mädchen.
„Nein! Ich will weder jetzt noch heute Nachmittag hin! Und nun nerv mich nicht!".
Helene selbst hatte sich noch nicht bei Florian gemeldet oder bei Laura. 
Bevor Florian weiter fragen konnte, nahm Laura dann ihre Sachen und verließ ohne Worte dann das Haus. Viel früher als üblich.
„Macht Euer Baby Ding und lasst mich einfach in Ruhe damit!", raunte das Mädchen und knallte die Tür.
„Ich rede nachher mal mit ihr...", erwidertet Alex auf das stöhnen von Florian.
Doch dann fuhr Florian eben alleine zu Helene.
Die Visite war gerade im Gang und stand Helene noch bevor.
„Hallo mein Schatz.", trat Florian vorsichtig ins Zimmer ein.
Helene hatte sich auf die Seite gelegt und schien es nicht mitzubekommen oder zu schlafen.
„Mäuschen.".
Sanft strich Florian Helene die Haare aus dem Gesicht und weckte sie somit auch.
„Flori.", setzte Helene sich sofort ein Lächeln auf. Auch wenn es gequält aussah, freute sie sich sehr das Florian da war.
„Hey.... Na wie gehts Dir?", küssten sie sich zur Begrüßung.
„Hmm, geht so....", sagte Helene leise und hielt sich ihre Hand an den Bauch.
„.... Die wollen mir nichts sagen und ich soll auf die Visite warten.".
„Hast Du denn gesagt das du Schmerzen hast?" - „Nein. Das ist ertragbar noch. Immer wenn ich aufgestanden und im Bad war.", erklärte Helene. 
„Wo ist Lauri? Ich dachte sie kommt auch mit?" - „Sie ist zur Schule Schatz.", erklärte Florian und sah den traurigen Blick seiner Freundin.
Sanft griff sie nach seiner Hand und drückte sie fest.
„Hat es Dir denn noch niemand gesagt?" - „Nein, was denn?".
Stolz und glücklich sah Florian seine Freundin an, während er sich vor beugte.
„Wir bekommen ein Baby.", flüsterte er Helene ins Ohr.
„Was? Du spinnst doch. Das ist ganz und gar nicht möglich.", war sie erschrocken.
„Es ist so. Warum soll es nicht möglich sein?" - „Weil... Weil... Meine Pille hat mich noch nie im stich gelassen! Du musst dich irren!".
„Tu ich nicht.", lächelte Florian und dann kam die Visite auch schon ins Zimmer.
Die Ärztin erzählte Helene auch, das sie schwanger ist und nachher noch eine Untersuchung ansteht.
„Zudem steht die nächsten Wochen Bettruhe auf der Tagesordnung. Die Gefahr ist groß das Sie das Baby verlieren können sonst! .....".
Jetzt sah Helene so aus wie Florian gestern Abend bei der Ärztin.
Während er stolz und aufmerksam den Worten folgte, verstand Helene nur Bahnhof und sah abwechselnd irritiert zu zu beiden.
„Haben Sie denn noch schmerzen?" - „Ähm.... Nein, ich glaube nicht.".
„Aber Du sagtest vorhin doch das du welche hattest!", sah Florian seine Freundin an.
„Sie werden gleich abgeholt Frau Fischer und dann gucken wir wie es ihrem Baby geht.", meinte die Ärztin dann und verließ dann das Zimmer.
Für Helene brach irgendwie eine Welt zusammen. Entschied sich das Paar vor Wochen doch dafür es darauf anzulegen, nahm Helene hinter Florians Rücken die Pille dann doch weiter.
„Warum hast Du sie nicht abgesetzt und weiter genommen?", wollte Florian es wissen.
„Keine Ahnung...", hob Helene die Schultern und sah ihren Freund nicht an.
„Vielleicht aus Gewohnheit.".
„Freust Du dich denn jetzt überhaupt nicht?".
Freude sah definitiv anders aus bei Helene, aber war sie doch eher überrumpelt noch.
„Ich... Doch ja. Es ist nur so überraschend gerade....", stammelte Helene und versuchte sich irgendwie mit dem Gedanken anzufreunden.

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