Das Farbenspiel des Lebens

Ferien Wochenende

Einige Wochen vergingen und allmählich spielte sich die junge Familie mit einander ein.
Ganz vorne an stand natürlich die Gestaltung von Lauras neuem Zimmer.
„Typisch Frauen.", rollte Florian immer wieder die Augen. Denn das Zimmer wurde typisch mädchenhaft eingerichtet mit viel zartem Rosa und trotzdem passend für einen Teenager.
Da Helene in den sozialen Netzwerken unter einem Pseudonym unterwegs war und nur gezielt sich mit Freunden verband, postete sie stolz vor wenigen Tagen ein Foto mit Laura zusammen.
Eingehend belehrte sie ihre Tochter ebenfalls keine privaten Bilder zu posten, ohne ihr Einverständnis.
Doch dann passierte etwas, womit niemand wirklich gerechnet hatte.
Denn Nico meldete sich nach langer Funkstille wieder bei Helene.
Das Foto hatte ihn stutzig gemacht und deswegen musste er einfach nach haken.
„Du willst dich echt mit ihm treffen Helene?" - „Ja, also natürlich kannst Du gerne mitkommen!".
Begeistert war Florian nicht wirklich, wenn er sich seine Bilder in seinem Profil so ansah.
„Schatz! Ich lasse Lauri sowieso bei meinen Eltern dann. Mama freut sich schon so sehr auf sie und kann es kaum erwarten, bis wir endlich Wochenende haben.".
Direkt nach dem Besuch ihrer Eltern sollte es endlich nach Malle gehen, wo das Paar ihren Geburtstag feiern wollte und auch den von Laura drei Tage später.
„Mama? Wer ist denn der Mann, den Florian sich da ansieht?", hakte Laura nach da Florian wie gebannt sich das Profil von Nico ansah.
Seit dem Tag als bestätigt wurde das beide Mutter und Tochter sind, nannte Laura Helene nur noch Mama.
Es kam von ihr aus und niemand verlangte es.
Jedoch war es für Helene ungewohnt am Anfang darauf zu reagieren.
„Das ist Nico Spatz." - „Oh.", sah sie Helene nur sprachlos an und wusste schon wer es ist.
„Kann ich ihn denn auch mal kennen lernen?" - „Schauen wir mal, in Ordnung?" - „Ja.", gab Laura sich mit der Antwort zufrieden.

Dann war der Tag gekommen.
Voll bepackt starteten sie früh morgens die Reise zu Helenes Familie an.
Auch Erika erwartete sehnsüchtig ihre Nichte.
Die Fahrt verlief ohne große Staus und ging zügig voran.
Dann fuhr Florian das Auto auf das Grundstück und schaltete den Motor ab.
„Helene... Meine Kleine.", zog Maria sie fest in ihre Arme als sie ausgestiegen war.
Peter und Erika taten dem gleich nachdem Maria ihre Tochter endlich aus der innigen Umarmung frei gab und waren gespannt, denn Laura wollte noch nicht aussteigen.
Dann kamen auch Max und Lisa aus dem Pool der im Garten war heraus und begrüßten ebenfalls Helene und Florian.
„Komm Lauri. Du kannst aussteigen.".
Helene öffnete ihre Tür und setzte sich zu ihr hinein.
„Ich... Ich weiß nicht...", war sie plötzlich ganz schüchtern und zurückhaltend.
„Was ist denn los? Alle freuen sich schon Dich kennen zu lernen. Hab keine Angst und vertrau mir.".
An Helenes Hand stieg Laura langsam aus dem Auto und trat ihrer neuen Familie gegenüber.
Nach und nach stellte Helene jeden vor, die das Mädchen gespannt musterten.
„Bezaubernd...", seufzte Maria gerührt.
„Wie Helene damals.", meinte Erika und stimmte ihrer Mutter zu.
„Na dann lasst uns mal rein gehen. Ich habe uns einen Kuchen zum Kaffee gebacken.", gab Maria den Startschuss dem alle folgten.
„Und! War es schlimm?" - „Nein.", schüttelte Laura den Kopf und ging dann auch mit Helene rein.

Der leckere Kuchen von Maria war ein wahrer Genuss.
„Darf ich noch ein Stück essen Mama?", schmeckte es Laura einfach zu gut.
Nur erhielt sie seltsame Blicke von den anderen daraufhin.
Helene nickte entspannt und strich Laura liebevoll über den Rücken dabei.
„Ess ruhig Kind. Du bist sowieso viel zu dünn.", meinte Maria zum Lachen ihrer Töchter.
„In Deinen Augen sind wir immer alle viel zu dünn.", erklärten beide.
Doch tatsächlich war Laura wirklich zu dünn gewesen und immer fragte das kleine Mädchen ob sie noch etwas sich zu essen nehmen darf.
„Nun erzählt doch mal. Wie ist es gekommen, das Ihr euch gefunden habt!", wollte Maria unbedingt wissen.
Laura sah ihre Mama an und wollte es so gerne erzählen.
„Sag es ruhig.".
„Ich hab immer den Florian im Fernsehen gesehen und dann kam einmal Mama. Das hat mir ganz doll gefallen. Da war ich so sechs und seitdem hör ich nur Mamas Musik.".
Maria zeigte sich sehr berührt als Laura es erzählte und griff nach seiner Hand. 
„Aber ich durfte das nie und hab es immer heimlich gemacht. Henriette war immer ganz böse wenn ich von Mama erzählt hatte.".
„Warum wohl.", murmelte Peter.
„Dann war da das Gewinnspiel. Henriette sagte das ich sowieso nicht gewinnen werde und unterschrieb das. Aber da war sie baff als ich gewonnen hatte ...", kicherte das kleine Mädchen gehässig.
„Ja und danach sah ich Laura zum Ende hin alleine im Stadion sitzen....".
„Wie kann man nur so herzlos sein? Das alles zuvor und dann ein kleines Mädchen alleine zurück zu lassen....", fand Maria einfach keine Worte dafür.
Doch umso mehr freute sie sich, das Laura jetzt endlich angekommen ist.