Schnell stellte sich heraus, das Nico nicht nur zum Brötchen holen los war.
Es war mittlerweile schon später Nachmittag und beide saßen immer noch in dem Haus fest.
„Flo wird mich verlassen wenn er das zusehen bekommt...", schniefte Helene leise.
Inzwischen saß sie in einer Ecke im Wohnzimmer und hatte die Beine an sich gezogen.
„Laura wird mich hassen... Wäre ich doch bloß nie hier her gekommen.".
Jonas beobachtete Helene immer wieder aus dem Augenwinkel. Verzweifelnd wirkend und den Tränen nahe kauerte sie dort und wippte dabei vor und zurück.
„Wir kommen hier schon raus ...", setzte Jonas sich neben Helene auf den Boden.
Schützend legte er seinen Arm um die junge Frau und strich oh sanft über den Arm.
„Und selbst wenn er das Video bekommen sollte, werde ich Dich auch da verteidigen. Damit kommt er nicht durch.".
Diese Worte halfen Helene in diesem Moment relativ wenig, denn was ihre Familie gerade macht oder weiß konnte sie ja nicht wissen.
Doch dann hörten sie einen Bus vorfahren und die Tür klappen.
Wenig später ging die Haustür auf und Nico kam herein.
Schockiert musste er sehen wie sein bester Freund Helene tröstete, denn so war das definitiv nicht geplant.
„Alter! Du fällst mir in den Rücken!", fauchte er und ging streng auf Jonas zu.
Als dieser nicht reagierte zog er Jonas am Kragen zu sich und drohte ihm mit der Faust.
Das alles war so ungeplant von ihm, das die Tür glücklicherweise offen stand.
„Ich hab Dich was gefragt!", wiederholte Nico sich und zog Jonas folgend eine rein.
„Jonas...", sah Helene dies und wie dieser kurz darauf zu Boden ging.
„Jonas...", sprach sie ihn an vor ihm kniend.
„Lauf weg... schnell.", rang er nach Luft da Nico ihm auch in den Magen schlug.
Selbstsicher lachte Nico nur und schickte jetzt in diesem Augenblick das besagte Video ab.
„So Schnegge, jetzt wird Dein Liebster davon erfahren.".
„Du Arsch!" - „Vorsichtig Fräulein!", drohte er Helene mahnend mit dem Finger.
„Lauf endlich Helene...", piepste Jonas sich leise wiederholend.
Ohne Jonas wollte Helene aber nicht gehen, schließlich hat er sie damit gewarnt und im Vorfeld schon in Gefahr gebracht.
Kopfschüttelnd sah Helene zu Jonas der immer noch am Boden lag.
„Geh....", piepste er wieder.
Aber er war doch der einzige der ihr helfen könnte in Bezug auf Florian und dem Video.
„Ihr beide seid so selten dämlich...", lachte Nico und schloss die Tür.
„Damit kommst Du nicht durch! Flo wird mich suchen und...." - „Ja natürlich Helene! Dü betrügst ihn und dann .... Ich glaub die Blondierung hat Dein Hirn angefressen...", lachte Nico herzhaft.
Entspannt und sich seiner Sache sicher setzte er sich und beobachtete seine beiden Gefangene.
„Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt das ich mit Dir einen auf Eltern spiele und für die Göhre auch noch Geld zahle! Ich wollte weder Dich noch die!" - „Das habe ich nie verlangt! Ich wollte es Dir nur sagen....".
„Das interessiert mich aber nicht! Du hast mich schon immer genervt und tust es jetzt wieder!".
Das Helene sich jemals so sehr in einem Menschen getäuscht hatte, hätte sie niemals gedacht.
Doch dann kamen zwei weitere Männer maskiert in die Wohnung rein.
„Bringt sie weg!", deutete er achtlos hin.
Sofort taten die Männer es und fassten beide sehr grob an, bevor sie in den Van gezerrt wurden.
„Ihr wisst Bescheid?", fragte er als Helene und Jonas auf der Ladefläche verstaut waren.
„да.", sagte der eine Mann und dann klappten die Fahrertüren zu.
Im inneren des Vans waren die Scheiben abgedunkelt und keiner der beiden konnten etwas sehen.
„Jonas?", piepste Helene vorsichtig.
Noch immer war er benebelt von dem schlag seines angeblich besten Freundes und versuchte sich zu artikulieren.
„Ich bin hier...", schnappte er nach Luft.
Der Motor startete und eine rasante Fahrt begann. Schon in der ersten Kurve schleuderten sie durch die Ladefläche.
„Helene... Komm her...", rief Jonas worauf Helene versuchte sich an seiner Stimme zu orientieren.Während niemand wusste was in diesen Momenten wirklich geschah, versuchte Florian Fuchsteufelswild seine Freundin zu erreichen.
Gerade erhielt er aus dem Internet dieses Video geschickt und war geschockt was er dort sah!
„Flo, ich ....", kam Laura dazu gelaufen und hatte noch keine Ahnung.
„Jetzt nicht Laura!", raunte er sie erbost an.
Wie gelähmt sah er die ersten Sekunden dieses Videos. Alles in guter Bild und Tonqualität.
Und es sah aus das Helene gerade sehr viel Spaß hatte.
~ Sie war mal Deine Freundin und hat sich für mich entschieden! ~, stand darunter geschrieben.
„Ist das Mama?!", bekam nun auch Laura davon zu erfahren und warf einen kurzen Blick darauf.
„Ich hab gesagt jetzt nicht! Hörst Du schwer!?".
Florian war so wütend als er das sah und schmiss sein Hand auf den Boden, wo es trotzdem weiter lief.
„Diese miese ....", riss er sich gerade noch so zusammen vor Laura und ging zum Festnetz um Erika anzurufen.
Wütend stauchte er auch sie zusammen.
Laura hingegen wollte nur das Video ausmachen und griff nach dem Handy.
Natürlich begriff sie was dort geschah und wollte dem nicht glauben.
„... Du und Deine Schwester verarscht mich doch! Heuchelt mir beide vor das Du betrogen wurdest und dann das! Lasst mich in ruhe damit.....", schrie er verletzt und wütend zugleich.
Erika kam kaum zu Wort und wusste selbst nichts davon wo ihre kleine Schwester gerade ist und was das soll.
Doch Florian glaubte dem ganzen kein Wort, „Du kannst Laura nachher vom Bahnhof abholen! Ich will mit Euch allen nichts mehr zu tun haben!", knallte er wütend auf und richtete seinen Blick zu Laura die die Welt gerade nicht verstand.
„Geh und pack Deine Sachen!".Fuchsteufelswild konnte Erika jedoch Florian davon abhalten Laura einfach so in den Zug zusetzen.
Stattdessen nahm sie den nächsten Flieger und kam persönlich hin.
Laura hingegen hatte sich eingeschüchtert in ihr Zimmer zurück gezogen und eingeschlossen.
„Ich kann verstehen das Du verletzt bist, aber ich wusste davon nichts! Ehrlich!" - „Ich glaube Dir kein Wort! Das ist doch eingefädelt von Euch!".
Florian kam von seiner Palme gar nicht mehr herunter.
Er war so wütend und verletzt, wie noch nie in seinem Leben.
„Denkst Du eigentlich so schlecht über meine Schwester? Selbst wo wir viel intus hatten, hat Helene nur von Dir geschwärmt. Mensch Ihr seid soviele Jahre schon zusammen, warum sollte sie das plötzlich jetzt machen?".
Florian zuckte lediglich mit den Schultern.
„Du kannst mir viel erzählen! Helene kann mir gestohlen bleiben!".
„Flo, wir müssen sie finden! Du liebst sie doch!", mahnte sie.
Dann ging Erika nach oben zu Laura und suchte den Kontakt zu ihr, schließlich wusste sie gar nicht was ihr geschieht.
„.... Glaubst Du das dieses Video echt ist? Warum macht Mama sowas?", schniefte Laura und ließ ihre Tante natürlich sofort zu sich ins Zimmer.
„Ich glaube nicht Laura. Deine Mama hat ganz schlechte Erfahrungen mit deinem Papa gemacht und da muss was anderes dahinter stecken...".
Erika setzte sich zu Laura mit aufs Bett und nahm sie liebevoll in den Arm.
Sie selbst konnte dem ganzen keinen Glauben schenken und spielte mit dem Gedanken das dort etwas Böses vor sich ging.
„Du kommst mit zu mir Laura, bis das ganze geklärt ist! Florian wird sich schon abreagieren und wieder zur Vernunft kommen...".
„Wir müssen Mama finden!", sah Laura traurig auf das Foto mit Helene.Unterdessen saßen Jonas und Helene seit Stunden in dem fahrenden Transporter fest.
Es war alles dunkel und sie hatten keine Ahnung wo sie sind.
Helene fand Jonas und schmiegte sich sicher an ihn.
Sein Druck um sie verstärkte sich bei jeder turbulenten Kurve, das Helene nicht achtlos umher gewirbelt wird.
Aus dem Fahrerraum konnte man vernehmen das diese definitiv kein deutsch sprechen.
„Ich denke Du verstehst russisch? Das ist doch russisch oder?" - „Ich glaube schon...".
Helene zitterte vor Angst und hörte immer nur halbwegs hin wenn diese sich unterhielten.
In ihrem Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn und sie dachte immer nur an Florian und Laura.
Den einzigen Vorteil den sie hatte war nicht alleine sein zu müssen.
Dann aber bremste der Wagen abrupt, so das beide unsanft nach vorne fielen.
Die Tür wurde aufgerissen und sie wurden unsanft aus dem Van gezerrt.
„там", brüllte einer sie an und zerrte sie in ein altes marodes Haus hinein.
„и здесь вы остаетесь!".
Dann verließen sie schnell das Haus und verschlossen die Tür von außen.
„Wo sind wir hier!", stand Jonas schnell auf und lief zu den Fenstern hinaus sehend.
„Geht es Dir gut?", wand er denn seinen Blick sofort zu Helene die einfach nur dort sitzen blieb wo man sie unsanft rein geschubst hatte.
Vorsichtig half Jonas der völlig verängstigten Helene vom Boden auf.
Als Helene sich umsah überkam sie der blanke Ekel.
Es war dreckig hier, stank nach Fäkalien und die Fenster hatten Gitter davor. Von der Stahltür ganz zu schweigen.
„Hier... Der sagte, das wir hier bleiben müssen!".
„Wie?", sahen sich beide ahnungslos an.
Doch waren sie sich sehr sicher mittlerweile nicht mehr in Deutschland sich zu befinden. Denn draußen sah es eher nach Sonnenaufgang aus.Der Tag zog sich. Eine Stunde war gefühlt zehnmal solange.
Helene setzte sich in eine Ecke des Raumes was sich Haus nannte und vergrub ihren Kopf.
Wäre sie doch bloß gegangen wie Jonas es wollte, dann müsste sie nicht hier in diesem Ekel sein.
„Was denkst Du?", setzte er sich neben Helene auf den Boden.
Das Fenster konnte man auf kipp stellen, so das sie wenigstens Sauerstoff hatten und die Geräusche des Natur vernehmen konnten.
„Hätte ich nur auf Dich gehört... Dann wären wir jetzt nicht hier....".
Helene rang mit sich um nicht völlig in Tränen auszubrechen.
„Das konnte doch niemand ahnen...", legte er schützend seinen Arm um die junge Frau.
Das Jonas ein ganz großer Fan von Helene ist verschwieg er lieber. Ihr war das alles sowieso völlig unangehm.
„Wir finden hier schon einen Weg heraus! Ich war der beste bei den Pfadfindern...".
Helene wusste nicht ob er sie gerade verarschen wollte und sah ihn dementsprechend an.
Im Verlauf des Tages fing es auch noch an zuregnen und die Temperaturen gingen schlagartig nach unten.
Zudem regnete es auch noch rein, das beide schnell nasse Füße bekamen.
Hunger und großen Durst hatten die beiden eingesperrten auch noch.
Von Nico oder den fremden Männern war nirgends etwas zu sehen.
„Du weißt doch nicht mal, wo wir hier sind Jonas! Der will uns hier doch verrecken lassen...", fing Helene verzweifelt an zu weinen und drückte sich weiter in die Ecke hinein.
DU LIEST GERADE
Das Farbenspiel des Lebens
FanfictionMein Name ist Laura und ich bin mit meiner Schwester adoptiert worden. In meinem alltäglichen Leben passierte dann doch tatsächlich etwas aufregendes.... Was mein einfaches Leben komplett auf den Kopf stellte 😊 Aber lest doch selbst .... *Dies is...