Mit viel Freundlichkeit kam Helene bei ihrer Tochter überhaupt nicht weiter im Moment.
Deswegen bat sie die Kinder bitte zu gehen.
Tief atmete Helene durch und sprach Laura an.
Keine Reaktion folgte jedoch von ihr.
Sanft legte Helene ihre Hand an ihre Schulter, das Laura wieder zusammen zuckte. „Nein... Lass mich.", wollte sie sich abwenden dich Helene blieb standhaft. „Ich lass Dich nicht Laura!".
Schnell wollte sie aufspringen und davon laufen, doch kam sie nur an Helene vorbei. Zur anderen Seite führte leider kein Weg vorbei.
So hielt Helene sie an der Hand fest. Nicht grob, aber auch so das sie nicht weiter weg konnte. „Du bleibst jetzt hier und hörst mir zu!", wurde ihre Stimme energischer da Laura anfing laut zu weinen und zu zappeln. „Was machen die beiden denn da?", fragte Maria in die Runde. Da sie es aus der Entfernung beobachteten. „Nein nein nein...", rief Laura und merkte nicht das Helene ihr doch nichts böses wollte. „Jetzt hör auf und schau mich an!", wiederholte sie sich ein paar mal.
Nur mit Mühe und Not schaffte es Helene dann doch das Laura sie endlich ansah. „Mama...", sahen zwei große grüne verweinte Augen sie dann an. Es schien so als ob Laura gerade aus ihrer eigenen Welt gerissen wurde. „Spätzchen... Es ist alles gut, Du musst keine Angst haben..", sprach Helene lieblich und war zugleich sehr besorgt.
Die Worte sackten nur langsam bei Laura, bis sie dann in Helenes Arme fiel und wieder anfing zu weinen. „Alles ist gut ... Dir passiert nichts..", drückte sie ihre Tochter fest an sich und versuchte sie zu beruhigen. „Möchtest Du mit mir darüber sprechen? Ich schimpfe auch nicht.".
„Vielleicht...", nickte Laura gleichzeitig als Helene ihr die Hand reichte.Mutter und Tochter gingen dann ins Haus und zogen sich ins Schlafzimmer zurück. „Hier stört uns keiner...", lächelte sie zuversichtlich und reichte Laura ein Shirt.
Wie auch Helene selbst zog Laura es Anbindung krabbelte dann dichter an sie heran. „Was ist los Lauri? Hat Dir das so große Angst gemacht?", fragte Helene behutsam und strich sanft dabei durch das Haar ihrer Tochter.
Laura schmiegte sich dicht an Helene und genoss die Nähe in ihrem Arm. „Ja. Ich habe gesagt sie sollen es nicht machen. Aber niemand hat gehört.".
„Es war aber nur Spaß von den beiden. Niemand hat es böse gemeint....".
Behutsam sprach Helene mit Laura und kuschelte dabei mit ihr.
Nur mäßig äußerte sich das kleine Mädchen darüber, warum sie so reagierte und meinte immer nur das Henriette sie immer bestraft hatte. „Aber Spätzchen, das passiert bei mir nicht. Bevor irgendwas ist, reden wir darüber. Und ohne Grund wird niemand bestraft. Das hat meine Mutter mit uns auch nie gemacht!".
„Aber Henriette..." - „Diese Frau wird Dir nichts mehr anhaben können Laura.".
Je länger jedoch Helene sich mit Laura unterhielt, umso mehr wurde ihr klar das sie alleine die Ängste und Erlebnisse nicht bewältigen kann und sie dringend Hilfe benötigt.„Also gehen wir wieder zu den anderen?", fragte Helene bevor beide fast eingeschlafen wären. „Ja.", lächelte Laura zuversichtlich und doch hatte sie eine Bitte. „Sag bitte den anderen nichts! Niemanden!".
Laura wollte nicht das man sie anders jetzt behandelt. „In Ordnung. Dann kommst Du aber auch immer gleich zu mir, wenn was ist!" - „Versprochen. Das mach ich.".
Kräftig umarmten sie sich noch und gingen dann wieder zu den anderen nach draußen. „Kann ich wieder mit den beiden spielen?". Zuversichtlich nickte Helene, „Geh und hab Spaß.".
Schnell lief Laura zu den anderen die wieder im Pool tobten und sprang wie ausgewechselt von der Stimmung her hinein. „Na, alles gut Schatz?", fragte Florian als Helene auf seinem Schoß Platz nahm. „Ja. Wir haben geredet. Ich glaube....", machte sie eine kurze Pause und seufzte laut, „.... da liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns...".
Helene sprach natürlich mit ihrer Familie darüber, sie schätzte den Rat von Maria sehr und war dankbar für jeden Ratschlag.
Über Nacht Mutter von einer zwölf jährigem Tochter zu sein, war auch nicht besonders leicht für sie. „Und die Schule Helene? Habt Ihr euch darüber schon mal Gedanken gemacht?", hakte ihre Mutter nach.
Denn das war eine berechtigte Frage. „Nein noch nicht.". Dann aber wechselten Peter und Florian jedoch das Thema, es sollte doch ein schönes Wochenende werden. „Wir grillen heute Abend, haben wir beschlossen.", warf Florian ein und stand gekleidet mit Grillschürze und Grillzange plötzlich neben seiner Freundin.
„Für die Frauen eine Sektbowle und für die richtigen Männer ein kühles Blondes.". Florian holte diese Dinge und stellte sie auf den schon reichlich gedeckten Tisch. „Sektbowle! Hast Du die gemacht? Sieht aus wie Blubber Wasser!", stellte Helene Nase rümpfend fest. „Trink oder lass es!", kicherte Erika die sich über den Gesichtsausdruck ihrer Schwester amüsierte. „Stell mir etwas Blubber Wasser zurück, ich muss mir erstmal was anziehen gehen!".
Die Sonne zog langsam aus dem Bereich weg und der Bikini war nun wirklich keine Abendrobe.
Laura folgte ihrer Mutter sofort.
Die Kinder waren mittlerweile auch aus dem Pool gekommen, eher wirkten sie jedoch einmal komplett aufgeweicht.
Schnell war dies auch getan und draußen doch es schon herrlich.
Was Helene jedoch nicht wusste war, das Maria die Früchte schon sehr lange in hochprozentigen Alkohol eingelegt hatte und diese dann mit ausreichend Sekt abgerundet hatte. „Das Früchtchen hat es aber in sich...", stellte sich breit grinsend fest nachdem die erste Erdbeere genascht war. „... Was ist da noch drinnen außer Sekt und Früchte Mama?", wand sie sich an Maria die wie Erika zuerst die Früchte naschte. „Außer Sekt und Früchte, hab ich noch Bowle drin.", blitzte sie frech zurück. „Hehe, ein Rezept von Oma also?" - „Ganz genau. Und nun mal ganz langsam Kind!".
Denn Helene war bereits dabei sich das nächste Glas zu füllen, was mehr Früchte als Bowle hatte.
Nach und nach rundeten auch die Salate und Dips den Tisch. „Das Fleisch ist gleich soweit...", stellte Peter fest und sah zu den Frauen die tief in einem Gespräch versunken waren.
Einer jedoch musste einen klaren Kopf behalten.
So hörte Maria auch schnell auf mit der Bowle und stieg bei einem stets gefüllten Glas lieber auf Wasser um.
Erika und Helene jedoch hatte reichlich Gesprächsstoff und diesen mussten sie erstmal durch arbeiten.
Schnell blieben sie bei Erikas Mann Marco hängen. „Wie sieht es aus bei Euch? Schade das er heute nicht auch hier ist!".
„Ja find ich auch. Aber die Firma geht vor..." - „Ich denke es läuft so gut?". „Das dachte ich auch, aber seit ein paar Wochen sehen wir uns kaum noch. Marco macht ständig Überstunden oder ist auf Geschäftsreise....". Für Helene hörte sich das alles sehr suspekt an, doch ließ sie ihre Schwester weiter erzählen. „Die neue Sekretärin... Also seitdem er die eingestellt hat ist es so. Naja vielleicht ist es auch Zufall weil sie neu ist.". Helene kannte ihre Schwester zu gut, im Gegensatz zu ihr redete sie sich vieles immer schön. „Hm. Florian sagte letztens schon, das Marco sich auch gar nicht mehr meldet und wenn dann ist er kurz angebunden." - „Achso? Er sagte vor kurzem, das er mit ihm abends in nem Club war!". „Nein nein, davon wüsste ich. Flo und ich waren in den letzten Wochen immer zusammen.", erklärte Helene und sie sah keinen Grund ihre Schwester anzulügen. „Wenn etwas ist, etwas passieren sollte! Du weißt das die Kinder und du, ihr seid immer herzlich willkommen bei uns. Die Tür ist immer offen!". „Danke...", lächelte Erika und wischte sich eine kleine Träne weg während sie sich innig umarmten.
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Das Farbenspiel des Lebens
FanficMein Name ist Laura und ich bin mit meiner Schwester adoptiert worden. In meinem alltäglichen Leben passierte dann doch tatsächlich etwas aufregendes.... Was mein einfaches Leben komplett auf den Kopf stellte 😊 Aber lest doch selbst .... *Dies is...