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Alec PoV

Hastig lief ich übers Spielfeld zu Luke, das Handy hatte ich aus Sorge in der Hosentasche gehabt, während des Trainings.
„Coach? Ist es okay, wenn ich jetzt schon geh?" Skeptisch musterte er mich, bevor er nickte. "Selbstverständlich, du verdienst eine Pause. Ich nehme an, Magnus...?"
Ich nickte vorsichtig.
„Aber sag den anderen nichts, bevor sie Druck bekommen und Mags einschüchtern."
Er nickte wissend und entließ mich.

Mit schnellen Handgriffen war ich umgezogen und auf dem Weg zu mir nach Hause, der perfekte Moment für das Geschenk stand meiner Meinung nach bevor.
Ich ging noch bei der Tankstelle vorbei, die auf dem Weg lag, holte ein Strauß rote Rosen und eine Flasche Cola, auch wenn es vor kitsch triefte, verdiente er es.
Zuhause holte ich noch die zwei Ketten und legte die Tasche ab, bevor ich mich auf den Weg zu Magnus machte.

Es dauerte nicht besonders lange, bis ich die kleine Treppe hoch sprang und klingelte.
Die Tür öffnete sich fast sofort, doch was ich sah, war nicht befriedigend für meine Nerven. Er sah von mir zum Boden, die Augen waren gerötet und er hatte kein Make up drauf, was mich nicht störte.
Doch er sah nicht gesund aus.
Wortlos zog ich ihn mit einem Arm an mich, in der anderen Hand hielt ich die Blumen, der Rest war im Rucksack.
Er zitterte leicht, während er die Arme fest um meine Taille hatte und ich küsste beruhigend sein Haar, schob uns vorsichtig ganz in die Wohnung und schloss die Tür.

„Hey, shht."
„A-Alec", flüsterte er.
Langsam ließ ich ihn los und zwang ihn, mit einem Finger unter seinem Kinn, mich anzusehen, dann hielt ich ihm die Blumen hin. Seine Wangen röteten sich mehr und er weitete die Augen, als er sie entgegen nahm.
„I-Ich dachte, du wärst sauer und nicht....dass du mir Blumen bringst."
Ich zuckte die Schultern und streichelte seine Wange.
„Ich bin ein wenig sauer, aber ich will dich aufmuntern."
„Dann danke", lächelte er schwach und verlegen.

„Sollen wir ins Wohnzimmer?", fragte er leise, als ich meine Schuhe und Jacke abgelegt hatte. Nickend griff ich den Rucksack und seine Hand und ließ mich von ihm führen.
Die Wohnung war schön, modern, doch genau betrachtete ich sie nicht.
Meine Aufmerksamkeit lag auf ihm, ein wenig nervös war ich auch, wegen des Geschenks, doch das war Nebensache.
Wir ließen uns nebeneinander auf die rote Couch fallen, den Rucksack legte ich zu meinen Füßen ab und legte sofort den Arm um meinen Freund.

„Okay und jetzt erzähl mir, was los ist", forderte ich leise.
Er sah auf seine Hände, bevor er meine griff und ablenkend mit meinen Fingern spielte. "Ich war heute am Grab."
Seine Stimme zitterte wieder und er lehnte sich erschöpft gegen mich, als ich leise seufzte.
„Ich kann mir nur entfernt vorstellen, wie hart es ist, aber ich hab mir Sorgen gemacht.
Wenn die Zeiten verrückt werden, schließ mich nicht aus. Lass mich für dich da sein, okay? Weil ich es bin, ich bin hier, bei allem, was passiert."

Ich beobachtete, wie er die Augen schloss, einige Tränen sich zwischen seinen langen Wimpern verirrten und dann langsam seine Wangen entlang tropften.
Vorsichtig beugte ich mich vor und küsste sie zart weg, bevor sie entwischen konnten, den salzigen Geschmack ignorierte ich.
Alles was zählte, war sein kleines aber vorhandenes Lächeln.
„Ich weiß. Entschuldige", murmelte er und drehte den Kopf, um das Gesicht in meinem Nacken zu vergraben.

Schweigend hielt ich ihn, zog nach ein paar Minuten eine der weichen Decken über seine Schulter und legte die Arme um ihn, seine Hand krallte sich in mein Tshirt.
„Es wird alles gut werden", versprach ich leise, flüsterte süße Wort in sein Ohr, um ihn zu beruhigen.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir so da saßen, es könnten Stunden gewesen sein, da räusperte er sich.
„Ich hab Cola mitgebracht", lockte ich sanft, als er aufsah.
Er nickte, etwas besser aussehend und wollte aufstehen, doch ich hinderte ihn.
„Wo stehen die Gläser?"
„Oberer Schrank."

Schon machte ich mich auf den Weg, um zwei zu holen und sie vor ihm auf den Tisch zu stellen, dann nahm ich die Flasche aus dem Rucksack und schenkte ein.
Wir tranken einen Schluck, dann lehnte ich mich im Sofa zurück und er sah zu Boden. Plötzlich fiel mir das Geschenk ein!
Ich fand, es war ein guter Zeitpunkt.

„Oh Mags, ich hab was für dich", murmelte ich und streichelte mit der einen Hand über seinen Rücken, während ich in den Rucksack fasste. "W-Was? Warum?"
Ich kicherte, als ich das Beutelchen in der Hand hielt und mich zu ihm drehte.
„Was, darf ich meinem Freund jetzt keine Geschenke machen?"
Er wurde rot und kicherte süß, bevor ich ihm das Paket gab.
„Du bist unmöglich", murmelte er, doch er strahlte wieder, als er es öffnete.

Zwei Boxen kamen zum Vorschein, Schmuckdosen, die er sofort erkannte und große Augen machte.
„Alec..."
„Mach schon auf!", drängte ich, mir die Hände knetend.
Ich hatte keine Ahnung, ob es das war, was er wollte und sich wünschte, aber ich liebte die Idee davon, wenn er es überall tragen würde.... Ich sah, wie er sich auf die untere, volle Lippe beißend durch atmete, bevor er an der dunkel grünen Schleife der einen Dose zog.

Er tat es so langsam, dass es wie eine Folter für mich war, mein Herz klopfte unnormal schnell gegen meinen Brustkorb und meine Hände schwitzten.
Genervt davon rieb ich sie an meiner Hose ab. Die Spannung war fast greifbar und trieb mich in den Wahnsinn.
Endlich hatte er es geschafft, die Schleife zu öffnen und hob vorsichtig den Deckel ab.
Als er den ersten Blick auf die Kette geworfen hatte, blieb sein Mund offen stehen und er ließ den Deckel aufs Sofa plumpsen.

Sein Ausdruck, voll Überraschung und dann liebe machte mich zum glücklichesten Mann und ich lächelte erleichtert und stolz auf mich selbst.
All das ohne die Hilfe meiner Schwester, das war etwas wert.
Er nahm es vorsichtig heraus und sah dann mit großen Augen zu mir.

Nächstes Kapitel ist Auflösung des Geschenks, wirklich!!!😋

Love bet- MalecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt