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Alec PoV

Schon als mich Izzy sanft weckte, war ich nervös.
„Alec du musst aufstehen! Jace isst gerade, er wollte etwa in einer Stunde los. Damit ihr genug Zeit habt trefft ihr euch ja gegen halb zwölf am Feld. Ich hab deine Jacke und die lange Sporthose gewaschen, die Ausrüstung und kurzen Sportsachen hat Luke ja mitgenommen. Also ich hab dir den schwarzen Hoodie raus gelegt, ein Tshirt und die zwei Dinger. Stehst du dann auf?"
Blinzelnd richtete ich mich auf und nickte dann.
„Ja, danke Iz."
Sie lächelte mich an.

„Bist du nervös? Ich meine, es ist eine große Sache für dich und für das Team."
Ich ließ mich seufzend wieder auf den Rücken fallen.
„Natürlich, ich konnte die Nacht kaum schlafen! Mir ist schlecht und ich will nur, dass es vorbei ist", gab ich zu und sah sie ängstlich an.
„Oh", entwich es ihr und nach wenigen Sekunden spürte ich, wie sie sich an meine Seite kuschelte.

„Für ein paar Minuten musst du nicht so tun, als ob du Football liebst ja?", flüsterte sie plötzlich und mit großen Augen sah ich sie an. Sie lächelte schwach.
„Natürlich weiß ich es, ich bin deine Schwester. Ich wusste, dass du schwul bist..."
„Jace weiß es auch nicht", gab ich zurück.
„Er weiß es, er will es nur nicht wahr haben. Aber er ist so oder so stolz."
Ich war nicht ganz sicher, ob sie noch Jace oder Dad meinte, doch ich schüttelte trotzdem den Kopf.
„Es gibt nichts wichtigeres..."

„Doch! Das letzte Jahr ist entscheidend, du kannst vieles abwählen und deine Prüfung spezialisieren. Mach keinen Fehler, den du später bereust", riet sie zaghaft, bevor sie meine Wange küsste und wieder aus meinem Bett und dann aus dem Zimmer verschwand. Ich blieb noch einen Moment überrascht und mit flauem Gefühl im Magen liegen, bevor ich die Sachen, die sie gerichtet hatte, anzog, meine Haare grob kämmte und Handy und Geldbeutel ein packte.

Den Anzug legte ich fein säuberlich auf mein umgemachtes Bett und ging dann langsam die Treppe runter.
Ehrlich gesagt freute ich mich schon drauf, heute Abend mit meinem Freund zu tanzen, wenn der ganze Stress rum war und die Nacht genießen zu können.
Es kam mir wirklich wie ein sehr besonderer, wichtiger Tag vor, was mich hibbeliger werden ließ.

„Ja, ich hab mit ihm geschrieben und ich hol ihn ab, damit wir Alec zusehen können. Si und Clary kommen ja extra hin", hörte ich Izzy quasseln und runzelte die Stirn, als ich eintrat. "Wen holst du, wenn Simon schon da sein wird?"
Sie grinste und nippte an ihrem Kaffee, während mein Blick über den Teller mit Obst und Vollkornbrot schweifte.
„Magnus."
Verwirrt sah ich auf und ignorierte Jace lachen.

"Seit wann und warum schreibst du mit meinem Freund?"
„Uhu ist da jemand eifersüchtig?", stichelte der blonde.
„Genau genommen ist er BI, aber ich glaube nicht, dass das daran was ändert. Wir sind Freunde und ihr ein Paar, mehr nicht, aber ich hab ihn gestern über insta angeschrieben."
Ich verdrehte die Augen, als ich ein Stück Apfel aufspießte und aß.
„Na toll, ich soll um zehn schlafen und dann schreibt er mit dir?"

Lachend stellte sie mir eine Wasserflasche und ein Glas Osaft hin.
„So ist das nicht, dass weißt du, ich hab Si."
Ich nickte, allein weil Mags so nicht war. Er liebte mich. Und ich ihn.

Während der Zeit des Wartens auf den Anfang des Spiels wurden meine Hände immer schwitziger und mein Herz pochte zu schnell. Die Zeit war zwar gekrochen, da wir noch das ein oder andere besprochen und geplant hatten doch irgendwie dann geflogen.
Wir waren umgezogen und bereit, saßen wartend auf den Bänken im Umkleide Raum und aus einem unerklärlichen Grund wollte ich eine kurze Rede halten, weshalb ich aufstand und die Hand hob.

Alle wurden nach und nach ruhig und sahen mich an.
Lächelnd packte ich den Helm fester in der rechten Hand.
„Okay Leute, es wird ernst. Das Spiel rückt zum greifen nah. Da oben werden die Leute der Unis sitzen, was für viele von euch entscheidend ist.
Ich möchte das Team gut präsentieren, euch gut präsentieren und kämpfen. Sollten wir dann nicht gewinnen, haben wit wenigstens alles getan und können stolze Verlierer gegen ein unglaubliches anderes Team sein, doch habt ihr später nur einen funken Zweifel, werdet ihr bereuen, euch nicht hier für ein Bein ausgerissen zu haben!
Das ist unser Leben, wo für wir ewig drauf trainiert haben und ihr könnt es.
Wir sind ein Team, wir halten zusammen! Lasst euch nicht provozieren, das ist die Taktik der anderen, euch anzugreifen, doch das werden sie nicht schaffen.
Wir haben Schnelligkeit, Geschick, massig Training und Können. Ihr könnt alles was nötig ist. um diese Futzis da zu beeindrucken. Teamfähigkeit, Ehrgeiz und Willen zählen genau so viel wie Punkte verstanden?"

„Ja Captain!", antworteten sie laut und ich grinste.
Und wenn ich den Spaß an dem Sport allgemein verloren hatte, diese Jungs waren es verdammt nochmal wert.
Ihre Träume zu erfüllen, aufs Feld zu dürfen oder Meisterschaften zu gewinnen waren mein Schweiß, Schmerz und meine Zeit wert und ich würde es nie bereuen für sie da zu sein. Jemand musste den Anfang machen, der Anführer sein und auf stark tun und wenn sie fanden ich konnte das, würde ich es durch die Schmerzen hindurch weiter versuchen, das versprach ich mir.

Natürlich war es schade, Mags nicht mehr vor dem Spiel zu sehen, doch ich würde ihm in der Halbzeit schreiben.
Jetzt beschloss ich es einfach zu verdrängen und mit Herz und Seele ein verdammter Footballer zu sein!
Mein Bein wippte nervig schnell auf und ab, bis ich endlich eine tiefe Glocke hörte, die uns verkündigte, dass wir aufs Feld einlaufen durften.
„Dann lasst uns die Kacke zum dampfen bringen!", lachte Jace und rannte mir nach.

Am Rand des Felds stand eine Bank, wo Luke uns bereits zufrieden lächelnd begrüßte und wir die Wechselspieler und alles andere positionierten.
Ich traute mich gar nicht die Menge abzusuchen nach a) meinem Freund und b) meinem Dad, geschweige denn der Uni Leute. Als Lightwood Sohn war ich bereits auf dem Radar dieser Spinner.

Have a nice day

Love bet- MalecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt