First trip to London

Um Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance.

Jesse Owens
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Als ich sah wie die riesige Maschine auf die Fensterfront zusteuerte hinter der ich stand, drehte sich mir mein Magen um und ich befürchtete den Inhalt jeden Augenblick Preis zu geben. Ich sah zu wie Gepäck in das Flugzeug geladen wurde und beobachtete die kleinen gelb leuchtenden Männer während sie sämtliche Schläuche in die verschiedensten Öffnungen am Flugzeug anbrachten. Ich konnte nicht glauben, dass ein metallenes Schiff mit so vielen Passagieren durch die Luft segeln würde. Ich wand den Blick ab und sah auf die riesige Anzeigetafel. >London Heathrow, Abflug in zehn Minuten <. Ich schloss die Augen und betete, dass die Reisetabletten ihre Wirkung zeigten, doch ich spürte nur wie sich mein Puls beschleunigte mit jeder Sekunde in der die Zeit zum Einsteigen verstrich.

,,Alta jetzt stell dich nicht so an!" hörte ich Nick hinter mir schnauben. Ich verdrehte die Augen und in Momenten wie diesen, fragte ich mich, wie ich die letzten zwei Jahre in einer Beziehung mit ihm aushalten konnte. Normal müsste doch ein Freund in dieser Situation seiner Freundin beistehen, sie in die Arme nehmen und ihr ins Ohr flüstern, dass alles gut werden würde. Aber so war Nick nicht. Wenn es eine Wunde gab, streute er lieber noch einmal Salz hinein, anstatt sich darum zu kümmern die Wunden zu heilen. Wir hatten schon so einige Probleme in unserer Beziehung in deren Zeiten ich mir einredete das Leben kann nicht mehr schlimmer werden und ich am Boden zerstört war vor Herzschmerz. Doch genau das waren wiederum die Zeiten in denen meine Mutter sich aufregte, warum ich mich mit meinen jungen einundzwanzig Jahren solchen Problemen aussetzte. Sie hielt schon immer nicht viel von Nick und andersrum war es nicht besser. Ich stand quasi immer zwischen den Stühlen und keiner der beiden Parteien machte es mir damit leichter.

Als meine Mom erfahren hatte, Nick und ich würden ein Auslandsjahr in London planen, schlug sie Kopfschüttelnd die Hände ineinander. Sie war der festen Überzeugung ich würde jemanden Besseren verdienen und behauptet mich nicht wieder zu erkennen da ich nicht mehr das fröhliche Mädchen sei, welches tanzend und singend durch die Küche gehuscht kam und über ihre eigenen Füße stolperte. Ich wusste dass ich mich verändert hatte, aber Nick und ich wir beide haben auch schöne Momente zusammen erlebt, sie waren nur leider etwas selten.

,,Rina kommst du dann mal?" Ich erkannte das bereits die Passagiere der ersten Klasse das Flugzeug betraten und nun auch Frauen mit Kindern durchgelassen wurden. Nick zog mich hinter sich in die immer länger werdende Economy Klasse und ich befürchtete, mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen desto näher wir dem Einstiegstunnel zum Flugzeug kamen. Ich bin zuvor noch nie geflogen und dies war mein erstes Mal, dumm nur das ich mich am liebsten umgedreht hätte und davon gelaufen wäre. Unsere Passagiertickets wurden abgestempelt und wir wurden in Richtung des Einstiegtunnels geleitet.  Ich zitterte am ganzen Körper als ich das große Flugzeug betrat und selbst die freundliche Begrüßung der Besatzung beruhigte mich kein Stück. Als wir unsere Plätze ausfindig gemacht hatten, verstaute Nick unser Handgepäck in den dafür vorgesehenen Klappen und ließ sich am Fensterplatz nieder. Ich setzte mich neben ihn in die Mitte und kurze Zeit darauf ließ sich eine kleine ganz zierliche Chinesin neben mir nieder. So dünn wie sie war hätte sie glatt zwei Mal in den Schmalen Sitz gepasst. Als auch die restlichen Passagiere an Bord kamen, schnallte ich mich mit dem Sicherheitsgurt an und zog ihn ganz fest zusammen. Vor Aufregung waren meine Hände ganz kalt geworden darum legte ich sie zwischen meine Beine um sie zu wärmen. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf eine gleichmäßige Atmung.

,,Du stellst dich ja schlimmer an als die kleinen Kinder hier!" Nick lachte mich aus doch ich konnte und wollte meine Stille Meditation jetzt nicht unterbrechen. Als das Flugzeug langsam ins Rollen kam entwich mir ein ersticktes Quieken und ich hörte Nick neben mir lachen. Ich schlug ihn mit der Faust gegen den Oberarm und er gab mir ebenfalls einen Stoß gegen die Schulter zurück. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis das Flugzeug endlich in der Richtigen Position zum Starten war. Nach den vorgeführten Sicherheitsvorschriften und einer weiteren Durchsage des Piloten startete das Flugzeug von Null auf Hundert. Durch die enorme Geschwindigkeit wurden wir in die Sitze gedrückt und ich spürte meinen Magen an der Wirbelsäule kleben.