„Wie kann man nur so doof sein." Schimpfte ich mich selbst und war das Handy auf den Couchtisch.
„Äh, okay?" Verwirrt stand Torry vor mir. Mit verdrehten Augen ließ ich mich nach hinten an die Sofalehne fallen.
„Ih will sterben." Mit zerzausten Haaren ließ ich mich vom Sofa runter auf den flauschigen Teppich rollen und ahmte eine Oscarreife Sterbeszene nach.
„Immerhin würde wir gemeisam sterben. Dein Bruder meldet sih auch nicht bei mia."
„Torry Stopp! Ih will das klaube ih garnicht wissen." Sie setzte sich neben mich auf den Boden und gerade als sie dabei war die neue Weinflasche zu öffnen hielt ich sie davon ab.
„Ih glaube mir reists für heute." Zufrieden stellte sie die Flasche auf den Couchtisch.
„Bissu mir pöse wenn ih nach Hause gehe?" Abschätzend zog Torry eine Augenbraue nach oben und versuchte meinen Zustand einzuschätzen.
„Schaffs du das?" Verlegen lächelte ich und nickte.
„Glaub mir, ih will nicht dafür verantwortlich sein wenn mein Mageninhald morgen in deiner ganzen Wohnung verteilt ist." Wie auf Kommando musste ich aufstossen. Belustigt dennoch angewidert zog Torry eine Grimasse.
„Dann bestehe ich aber darauf, dass du dich meldest wenn du zu Hause bist!" Nickend strampelte ich mich vom Sofa. Erst als ich bereits meine Schuhe und den Mantel angezogen hatte, bemerkte ich dass ich noch immer den Pyjama trug, doch ich war einfach zu betrunken um mich wieder umzuziehen.
„Was dagegen wenn ih das an lasse?" Benommen zupfte ich an der schlabbrigen Hose.
„Nein behalihn ruhig an. Aber lass dih so vor niemanden blicken!" Sie grinste.
In einer schwankenden Umarmung verabschiedete ich mich von meiner Freundin. Auf dem Weg zur nächsten Bushaltestelle atmete ich tief die kühle, nüchterne Nachtluft Londons ein.
Es vergingen zwanzig Minuten in denen ich auf den Bus wartete doch der eisige Wind und meine benebelten Sinne ließen die Zeit unendlich wirken. Ich kam auf die glorreiche Idee die Zeit zu überbrücken und zur nächsten Haltestelle zu laufen doch auf halber Strecke kam mir der Bus entgegen und fuhr an mir vorbei. Trotz meinem waghalsigen Versuch hinterher zu rennen verpasste ich ihn. Außer Atem und schwankend stand ich auf der kalten, dunklen Straße.„Scheisse!" die Kälte hatte mir Tränen in die Augen getrieben welche ich nach Luft ringend mit der Hand wegwischte.
„Marina?" Als ich die Stimme hörte zuckte ich zusammen und drehte mich suchend um die eigene Achse.
„Dean?" Ich entdeckte ihn einige Meter hinter mir auf mich zu kommend. In seinem schwarzen Mantel aus dem ein weißes am Kragen offen stehendes Hemd hervor blitzte, sah er wieder einmal zum Anbeißen aus. Seine Haare waren stylisch verwuschelt, sein Blick eisern auf mich gerichtet während er Meter um Meter näher kam. Ich traute mich nicht zu glauben dass er tatsächlich hier war oder ob dies nur ein zusammenreimen meiner Gedanken und Gefühle mit dem Konsum des Alkohols hervorrief.
Doch als er direkt vor mir stand und ich seinen süßen Pfefferminzduft einatmete, wusste ich dass dies keine Einbildung war. Meine Starre löste sich und ich sah ihn schief grinsend an.„Was tusu denn hier?" Sein eiserner Blick ließ ein zucken der Grübchen zu doch er hatte schnell seine Beherrschung wieder gefunden.
„So wie du aussiehst bist du eine Gefährdung für die Öffentlichkeit." Sein Blick hatte sich nicht verändert doch die Belustigung in in seiner Stimme ist mir nicht entgangen.
„Was soll dasn bedeuten? Ih bin auf dem Weg zur Victoria Secret Show?" Ich musste lachen doch gleichzeitig versuchte ich einen entsetzten Gesichtsausdruck zu bewahren.

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First trip to London
FanfictionUm Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance. Jesse Owens ___________________________________________ „Weißt du wer ich bin?" Selbstsicher verschränkte er die Arme vor der Brust und war sichtlich amüsiert. Ich hatte keine Lust auf Rates...