Kapitel 41

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Marina

„Hey ist alles gut bei dir?"
Ich öffnete meine fest zusammen gekniffenen Augen und sah in die schönsten Augen die es auf dieser Welt gab.

„Ja. Nein."

Dean legte seine Hand auf die meine und drückte sie sanft.
„Was ist los?"

„Ich habe Angst."
Dean's Lächeln wurde breiter und ich fragte mich ob es wirklich möglich war dass ich mich jedes Mal ein bisschen mehr in ihn verliebte wenn ich ihm in die Augen sah.

„Mach dir kein Kopf, Hank wird rund um die Uhr unmittelbar in deiner Nähe sein des sei denn du schickst ihn fort um mit mir ungestört sein zu können."
Schelmisch grinsend drückte er meinen Kopf an seine Schulter und das Flugzeug ruckelte als wir den Weg zur Startbahn befuhren.

„Was? So sehr ich Hank's Fähigkeiten zu schätzen weis, aber ich gehe mal davon aus das auch er nichts tun kann falls wir abstürzen sollten."
Nun war es Dean der mich verwirrt beäugte.

„Wo von redest du?"

„Ich habe Flugangst."
In Erinnerung an meinen letzten Flug mit Nick wand ich den Blick ab und sah aus dem Fenster. Ich rechnete fest damit, dass auch Dean sich über mich lustig machen und mich mit meiner Angst aufziehen würde.
Doch nichts der gleichen geschah.
Mit seinen Daumen und Zeigefinger griff er nach meinen Kinn, und zwang mich ihn anzusehen.
„Ich hoffe du weißt das deine Angst völlig unberechtigt ist. Und selbst wenn, immerhin würden wir gemeinsam sterben."

„Ich kann nicht behaupten mich jetzt sicherer zu fühlen."

„Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin bei dir." Er nahm meinen Kopf und drückte ihn an seine Schulter.
Dean tat genau das, was ich damals von Nick erhofft hätte, und er tat es ohne dass ich ihn darum bat.
Er war einfach für mich da.

Bei beschleunigen der Geschwindigkeit wurden wir in den Sitz gedrückt und wieder einmal klebten meine Nieren im Steißbein, aber aus einem ganz bestimmten Grund, und es war nicht die Flugangst, kribbelte mein Herz.
Nicht vor Angst, sondern vor Freude!
Ich krallte meine Finger um Dean's Hand, er fasste auch nach meiner zweiten und drückte sie ebenfalls ganz fest.
„Ich bin da. Egal was passiert."

Ich öffnete die Augen und sah in sein wunderschönes Gesicht.
Langsam war ich bereit den Griff um seine Hände zu lockern, er hatte recht.
Alles was wichtig war, ist das wir gemeinsam hier sind, wir einander haben und füreinander da sind.
Mein Körper entspannte sich und ich wagte es sogar einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
Der Himmel verschwamm von einem dunkel blau über Türkis bis in ein kräftiges lila und unter der bunten Himmeldecke funkelten die Lichter der Städte auf der Erde unter uns.

„Oh Gott!"
Das Flugzeug sackte durch ein Luftloch, reflexartig krallte ich mich in das teure Leder meines Sitzes und kniff die Augen zusammen.
Dean lachte über meinen Zustand, allerdings war es kein böses lachen, er schmunzelte nur wie sehr ich mich anstellte.

„Madrid ist nur ca. Drei Stunden Flugzeit, meinst du, du hältst das durch?"
Er begann mit dem Daumen kleine Kreise auf meinen Handrücken zu malen.

„Das hoffe ich doch!"
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und mein Herz beruhigte sich, bis es zu einem ruhigen Rhythmus gefunden hatte, der mich sanft in den Schlaf wiegte.

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„Babe?"
Das sanfte rütteln an meiner Schulter weckte mich und ich sah in die schönsten Augen die es auf diesem Planeten geben konnte.

Müde streckte ich die angespannten Glieder von mir als ich realisierte, dass wir uns noch immer in dem Miniatur-Flugzeug befanden.
„Hm?"

„Wir sind da."

„Wie spät ist es?"

Dean lächelte schief als er auf seine Uhr am Handgelenk sah.
„Zweiundzwanzig Uhr. Hast du Hunger?"

Wie auf Kommando knurrte mein Magen, gleichzeitig ertönte ein Signal und erlaubte dass wir unsere Anschnallgurte lösen durften.
„Natürlich hab ich Hunger."

„Verzeih mir dass ich gefragt habe."
Dean half mir meinen Mantel über zu ziehen ehe er seine Hand um meine Teile legte und wir über eine kleine Treppe den Jet Verliesen.

„Was ist mit dem Gepäck?"

„Mach dir darum keine Sorgen, das wird schon auf das Hotelzimmer gebracht. Überleg dir lieber mal wo wir etwas essen gehen wollen."

Etwa dreißig Minuten später hielt der schwarze Audi vor einem kleinen Lokal, welches geschätzt nicht größer als zwanzig Quadratmeter zu sein schien. Dennoch hatte ich im vorbei fahren beschlossen dass wir hier etwas essen sollten. Es war spät am Abend und mir inzwischen ganz egal wo wir etwas essen würden, Hauptsache ich bekam endlich etwas in meinen knurrenden Magen.
Durch eine Doppeltüre betraten wir den kleinen Laden und ich betrachtete Dean, wie er versuchte mit zusammen gekniffenen Augen die Speisekarte über der Theke zu studieren.
Würde ich irgendwann genug von seinem Anblick bekommen?
Es schien mir beinahe unmöglich die Finger von ihm zu lassen, geschweige denn kein Auge auf ihn zu werden.
Trotz aller Müdigkeit fühlte ich mich als würde ich mitten in einem Tornado stehen und konnte, selbst wenn ich wollte, einfach nicht zu Ruhe kommen.

„Was möchtest du?"

Um ehrlich zu sein war ich mit der Frage komplett überfordert, ich hatte noch nicht einen einzigen Blick auf die Karte geworfen.
„Ähh, ich nehme einfach das was du auch nimmst."

Als Dean die Bestellung aufgab war ich bereits wieder abgelenkt und erfuhr erst was wir bestellt hatten, als das dampfende Sandwich mit Gyros und leckerer Kräutersauce vor uns auf dem schmalen Tisch abgestellt wurde.
„Zufrieden?"

Er wollte sich vergewissern das er auch meinen Geschmack getroffen hatte, doch er hätte auch einen alten Schuh bestellen können und ich hätte ihn ohne zu zögern herunter geschlungen so sehr hatte ich mit dem Brummen meines Magens zu kämpfen.
„Es ist perfekt."

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt