Rina
Zurück bei der Arbeit verging die Zeit wie im Flug und das war auch gut so, Denn ich hatte keine Lust weiterhin von Torry ausgefragt zu werden. Seit sie erfahren hatte für wen die Lieferung heute Mittag bestellt war, stellte sie die verrücktesten Theorien zusammen. Auch meine Gedanken drifteten immer wieder zu unserer Verabredung am Samstag ab und ich malte mir bereits aus was ich anziehen würde. Die Arbeit geschah nebensächlich und wie im Alter von vierzehn Jahren freute ich mich auf das Wiedersehen mit Dean. Das Ausmaß seiner Berühmtheit war mir noch immer nicht bewusst, doch ich hatte Respekt und auch ein wenig Angst vor dem was mir bevorstand. Ich wusste weder wohin wir am Samstag gehen würden, noch was für eine Veranstaltung es war und was uns dort erwarten würde.
Endlich in meiner Wohnung angekommen schaltete ich wie immer all meine Lichterketten an und stellte den Fernseher an, damit die Stille gar nicht erst die Chance besaß mich zurück in meine Depressionen zu katapultieren. Nach dem Duschen band ich meine feuchten Haare zu einem langen, geflochtenem Zopf zusammen den ich über die Schulter nach vorne hängen ließ. Im Schlafanzug machte ich es mir auf dem Sofa mit einer großen Tasse Tee, eingehüllt in meiner weißen dicken Kuscheldecke gemütlich. Ich starrte auf das Flackern des Bildschirms ohne zu realisieren was sich dort abspielte. Das Vibrieren meines Handys riss mich aus der Starre, ohne auf das Display zu schauen nahm ich den Anrufer entgegen.
„Hallo?" Wieder starrte ich auf den Bildschirm des Fernsehers.
„Schätzchen ich bin es, alles ok bei dir?" Die Stimme meiner Mutter lies mich vom Bildschirm aufblicken und ich sah auf die Hände in meinem Schoß.
„Hallo Mama. Bei mir ist alles gut, bin gerade von der Arbeit gekommen und ziemlich müde."
Ein tiefer Seufzer durchfuhr den Hörer am anderen Ende der Leitung.
„Schätzchen willst du es dir nicht doch nochmal überlegen zurück zu kommen?Ich meine das bringt doch nichts. Du und Nick ihr wolltet gemeinsam nach England. Jetzt sitzt du seit sechs Wochen alleine rum. In einer fremden Stadt."
Ich verdrehte die Augen und war froh, dass sie es nicht sehen konnte. Meine Mutter hasste diese Angewohnheit von mir.
„Nein Mama. Ich bleibe in London!" Ich werde keinesfalls aufgeben nur weil ich die Sache jetzt alleine durchziehen müsste. Mit lauter Stimme wiedersprach ich ihr und stieß gleichzeitig mit dem Fuß gegen den Couchtisch um meinen Worten wiederstand zu gewehrten. Seit meine Mutter erfahren hatte was zwischen Nick und mir passiert war versuchte sie mich davon zu überzeugen wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Doch nichts würde mich auf die Idee bringen mein neues Leben wegzuwerfen.
Manchmal bereute ich es sie damals mit erstickter Stimme angerufen zu haben und ihr während meinem beinahe Nervenzusammenbruch erzählt hatte Nick und ich hatten uns getrennt. Sie hatte mich nicht getröstet wie jede andere Mutter es getan hätte. Lag es daran, dass sie tausende Kilometer von mir entfernt war, daran, dass sie nur am Telefon war oder daran, dass sie Nick nie leiden konnte. Ich hatte mir jedenfalls in diesem Moment jemanden gewünscht an den ich mich wenden konnte und der mich trösten würde. Toby war derjenige gewesen der mich in der Umkleidekabine aufgefangen hatte als ich vor Schwäche und psychischen Schmerzen zusammengebrochen war. Ihm habe ich schluchzend und mit kaum vernehmbarer Stimme erzählt was passiert war während er meinen bebenden Körper einfach festgehalten und mir zugehört hatte. Ich war ihm zu tiefen Dank verschuldet.
Meine Mutter brachte mich auf den neuesten Stand was zu Hause passiert war. Meine Tante Peggy war schwanger und wir würden in sechs Monaten einen neuen Familienzuwachs begrüßen dürfen.
„Falls es so weit ist kommst du uns doch sicher besuchen? Natürlich musst du uns auch vorher mal besuchen kommen!" Ich versprach ihrer Bitte nach zu kommen und nach ein wenig Small-Talk verabschiedete sie sich von mir indem sie mir eine gute Nacht wünschte. Ich schaltete den Fernseher ab, überprüfte das Schloss der Wohnung, zog die Vorhänge vor die dunklen Fenster, machte alle Lichter bis auf meine Lichterkette über dem Bett aus und vergrub mich in dem riesigen Bett. Um mir die Miete weiterhin finanzieren zu können bräuchte ich bald einen richtigen Job. Nicht nur den bei Starbucks. Ich beschloss mir gleich morgen Früh die Zeitung bei Mrs. Clancy zu holen, damit ich die Stellenanzeige durchgehen konnte.
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First trip to London
Fiksi PenggemarUm Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance. Jesse Owens ___________________________________________ „Weißt du wer ich bin?" Selbstsicher verschränkte er die Arme vor der Brust und war sichtlich amüsiert. Ich hatte keine Lust auf Rates...