Kapitel 13

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Dean
„Ein Freund?" Ich versuchte locker zu klingen und es beiläufig wirken zu lassen, doch mein Kiefer war zu angespannt um solch eine Stimmung zu erzeugen.

„Ähm ne." Sie redete nicht weiter als würde sie mich absichtlich zappeln lassen.

„Wer ist dann dieser Olli?" Mein Geduldsfaden wurde extrem strapaziert.
Achselzuckend antwortete sie endlich.

„‚Mein Bruder. Er wollte wissen ob ich gut zu Hause angekommen bin." Hörbar erleichtert wich alle Luft aus meinen Lungenflügeln. Es war also nur ihr Bruder. Beinahe musste ich über mein Verhalten lachen doch ich war froh, dieses Thema einfach geklärt zu haben.

„Den musst du mir irgendwann unbedingt mal vorstellen." sie sah mich an und ihre schwarz wirkenden Augen funkelten im schein der Lichterkette.

„Gerne! Irgendwann."

Auf dem Bildschirm erschien Jack der gerade an Bord der Titanic ging und das Glück seines Lebens feierte. Ich kannte den Film auswendig und sprach den Text in Gedanken mit während ich gleichzeitig Marina Blick musterte. Ihr war anzusehen wie müde sie war doch sie versuchte trotz allem ein immer wieder kehrendes Gähnen zu unterdrücken.
Die nächsten vierzig Minuten vergingen schweigend und wir verfolgten tonlos den Film. Es war bereits nach Mitternacht. Marina war auf die andere Seite des Sofas gerutscht und als ich sie genauer betrachtete stellte ich fest, dass sie schlief. Seufzend stand ich auf und schaltete den Fernseher ab doch die darauffolgende Stille war ohrenbetäubend. Draußen hupte ein Auto und ich sah Marina's Hand in dem von draußen einfallenden Licht zucken. Ich beugte mich über sie um ihr einen Gute - Nacht - Kuss auf die Stirn zu drücken, da packte sie mich am Handgelenk und zog mich zu sich runter. Ich lag beinahe auf ihr und könnte mich nur durch Verrenkungen auf den Beinen halten.

„Nein." Nuschelte sie.

„Hey, ich gehe besser mal." Ihre Augen öffneten sich zu schmalen Linien.

„Damit wir uns wieder eine halbe Ewigkeit nicht sehen?" Meine Kraft lies nach und ich sank auf ihr nieder.

„Ich dachte du wolltest das so. Schließlich warst du die Jenige die aus dem Hotelzimmer geflüchtet ist." Ihr griff lies nach und ich bereute es sofort sie darauf angesprochen zu haben.

„Tut mir leid, so war das nicht gemeint" Meine Finger wanderten zunieten und verknüpften sich miteinander.

„Ich würde liebend gerne bei dir bleiben." Ich stand auf und hob sie auf den Armen hoch.
„Aber wenn du schlafen möchtest solltest du das im Bett machen, das Sofa ist nicht gut für deinen Rücken."

„Wie charmant!" Sie kicherte doch ohne sich zu sträuben drückte sie sich an meine Brust. Vorsichtig chauffierte ich sie in das große Bett und deckte sie zu.

„Komm her." Sie schlug mit der Hand auf die leere Bettseite neben sich.
Ich zog meine Sweatshirtjacke aus, knöpfte die Jeans auf und ließ mich in Boxershort und in T-Shirt neben ihr nieder.

„Wie viele Mädchen würden mich töten um diesen Augenblick mit dir genießen zu können?" Fragte sie mehr an sich selbst gewand.

„Muss ich mir Sorgen machen?"Vorsichtig strich ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Ihr leises kichern lies mein Herz schneller schlagen.

„Nicht wirklich. Ich habe dich direkt bei unserem ersten Treffen im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen." Jetzt lachten wir beide in Erinnerung an unser Aufeinandertreffen.

„Du warst wirklich ziemlich verwirrt an diesem Abend. So ganz kaufe ich dir immer noch nicht ab dass du nicht meinetwegen diese Straße entlang gejagt bist."

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt