Ende

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Als hätte ich es nicht anders verdient, peitschte der Wind in mein Gesicht, die Wellen schlugen gegen die steilen Küsten und das schiefe Häuschen in mitten der Grünen Weiden schien sich ebenfalls im Wind zu wiegen.

Selbst vor meinem aller ersten Auftritt hatte ich nicht so stark gezittert wie jetzt.

Und auch mein Herz hatte vorher noch nie so schnell und laut geschlagen wie es das jetzt tat.

Würde sie mich überhaupt sehen wollen?
„Gehen Sie ruhig, ich weis sie wartet auf Sie!"

Hatte die alte Dame gesagt, die in London Tür an Tür mit ihr gewohnt hatte.
Aber woher wollte sie das wissen?

Das Bellen eines Hundes riss mich aus meinen Gedanken und keine zwei Sekunden später sah ich ihn freudig durch den Garten direkt angrenzend an dem kleinen Steinhäuschen rennen.
Es war ein großer, zotteliger Hund der mir locker bis zum Bauchnabel gehen würde wenn er direkt vor mir stände.

Er drehte sich im Kreis als würde er jemanden auffordern mit ihm zu spielen und da sah ich die blonde, zarte Statur die ihm folgte und lachend einen Stock in die Ferne warf ehe sie sich die zwei Blumen zu wand.

Der Wind trug ihr Lachen zu mir und trotz ihrer kurzen Haare war es unverkennbar, wer dort vor mir stand.
Die kurzen Strähnen wurden ihr durch das Gesicht geblasen und als der Hund ihr den Stock vor die Füße legte, lachte sie erneut auf, nur um ihn wieder von sich zu werfen und dem Hund glücklich dabei zu zusehen, wie der dem Stock hinterher rannte.

Es war als wäre ich ein Außenstehender in einem Film den ich nie sehen sollte, als wäre all dass hier ein Leben, in das ich einfach nicht mehr gehörte.

Wie gelähmt stand ich da, wobei meine
natürlichen Instinkte wären hin zu rennen, sie ganz fest in die Arme zu schließen und nie wieder los zu lassen.

Ich wollte sie küssen, sie spüren..

Ich brauchte sie!

Ich wollte ihr helfen den Verlust, der uns beiden zugestanden hätte, gemeinsam zu verarbeiten.

Ich wollte einfach für sie da sein, wie sie es verdient hätte.
Aber so wie ich sie hier sah, lachend, Stöckchen werfend in der Latzhose im Blumenbeet kniend, schien sie glücklich zu sein.

Und das war ohne mich..

Wenn ich jetzt wieder in ihr Leben treten und alles durcheinander bringen würde..

Was wäre dann...?

Der Kampf in meinem inneren Rang mich beinahe in die Knie und es viel mir schwer heraus zu filtern was das beste für sie oder für uns wäre.

Als ich mich zum gehen wand, sah ich ein aller letztes Mal in ihre Richtung und als spürte sie meine Anwesenheit traf ihr Blick direkt auf meinen.

Auch wenn sie einige Meter von mir entfernt stand, konnte ich das funkeln in ihren Augen sehen.
Doch ich hatte einen Entschluss gefasst..

„Dean?"

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt