Kapitel 33

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Marina

Der heutige Shootingtag war um einiges angenehmer als der vergangene.
Taylor ließ mich meine Arbeit machen und wie es aussah, respektierte er den Umgang mit Dean so wie ich es an die Tagesordnung legte.
Gina spitzäugelte mich zwar quasi ununterbrochen, doch mit Dean an meiner Seite konnte mir niemand mehr etwas anhaben.
Die Zeit verging wie im Flug und als Taylor meinte wir hätten alle Aufnahmen verbreitete sich Unbehagen in meiner Magengrube.
Das würde bedeuten, heute war der letzte Tag mit Dean an meiner Seite, doch nur auf beruflicher Ebene, dennoch war ich traurig ihn nicht mehr den ganzen Tag über an meiner Seite zu haben.

„Klasse Arbeit Mr. Catrall, ich hoffe wir sehen uns bald wieder!"
Taylor gab Dean die Hand, welcher daraufhin anerkennend nickte.

„Mr. Adams.
Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch überzeugen konnte es nicht einmal mich.

Auch Gina reichte Dean die Hand.
„Viel Glück auf ihrer Welttournee."

Dean's Blick schnallte für den Bruchteil einer Sekunde zu mir ehe er Ginas Händedruck erwiderte.
„Danke."

Moment mal?
Welttournee?
Wovon zum Teufel sprachen die?
Ich wand mich ab und ging den Flur entlang zu meinem Arbeitszimmer.
Niemand sollte sehen wie sehr mich diese Information aus dem Konzept brachte.
Ich hatte gedacht Dean und ich würden seit dem letzten Missverständnis über alles reden um nicht schon wieder voneinander getrennt zu werden, doch eine Welttournee hatte er mir bisher vorenthalten.
Kaum dachte ich alles würde sich bessern, alles würde wieder einen Sinn ergeben, doch offensichtlich kannte ich Dean nicht ansatzweise so gut wie ich gedacht hätte.
Aber was wusste ich schon?
Das einzige wonach ich mich sehnte war ein kleines bisschen Normalität in meinem Leben, ohne ständig von einem Drama in das nächste zu rutschen.
Ohne jeden Tag aufzuwachen, zu denken alles würde gut werden, nur um im nächsten Moment wieder und wieder enttäuscht zu werden.

„Ich wollte es dir sagen."
Dean stand direkt hinter mir und als ich mich umdrehte war in von seinem Körper gefangen.

Ich schaffte es nicht ihm in die Augen zu sehen.
„Und wann wolltest du es mir sagen?"

„Sobald ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte."

„Und die hattest du bisher nicht oder wie soll ich das verstehen?"

Er senkte den Kopf und wählte seine Worte sehr bedacht um mich nicht noch mehr auf die Palme zu bringen.
„Marina das ganze wurde gestern Nacht überhaupt erst so fix gemacht. Vor weniger als vierundzwanzig Stunden war die Tour noch nicht einmal genehmigt."

„Noch besser! Warum weiß dann Gina vor mir etwas von deiner Welttournee?"
Das konnte doch nicht wahr sein!
Ich war Dean's Freundin und meine Vorgesetzten wussten vor mir dass mein Freund für über ein Jahr lang um die Welt reisen und die verschiedensten Kontinente aufsuchen würde um vor Millionen von Mädchen und jungen Frauen ein Konzert zu geben.

„Ich weiß auch nicht wie sie an die Informationen kommt, aber Gina ist schon lange im Geschäft und hat mit Sicherheit ihre Quellen."

„Was trotzdem nicht bedeutet, dass ich der letzte Mensch sein muss der es erfährt."
Das konnte Dean nicht abstreiten.

„Hey.."
Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu bis ich den Tisch in meiner Hüfte spürte.

„Ich lass dich nicht mehr gehen. Und da kann auch keine Tour dazwischen krätschen."

„Manchmal muss man aber jemanden gehen lassen, gerade weil man ihn liebt."
Mit Daumen und Zeigefinger hob er mein Kinn an, ich war gezwungen ihm in die Augen zu  sehen und verlor mich sofort in den grau-grünen Tiefen seiner Iris.

„Wir kriegen das schon hin."
Mir war schleierhaft wie er so sehr daran festhalten konnte, doch die Bestätigung dass er mich nicht einfach wieder dem Zufall überlassen wollte tröstete mich ein klein wenig.

„Und wie soll das funktionieren?"

Schelmisch grinsend sah er mich an.
„Indem ich dich einfach mitnehme."

„Du kannst mich doch nicht einfach so mitnehmen."
Mir blieb der Mund offen stehen.
Was glaubte er wer er war?
Achja genau!
Er war Dean Catrall!
Das war Grund genug um einfach machen zu können was man wollte.

„Und wie ich das kann."
Er drückte seine sanften, weichen Lippen auf die meine und ich konnte spüren wie sehr auch er dieses Thema fürchtete.
Doch er gab sich als den Unnahbaren aus und ich war dabei mich auf ihn zu verlassen.

„Dean du kannst mich nicht einfach mitnehmen und mit mir im Handgepäck um die Welt Touren!"

„Okay nicht im Handgepäck, wir haben einen eigenen Jet!"
Als sollte diese Aussage mich überzeugen, doch das tat sie nicht.
Im Gegenteil.
Es machte mir umso mehr Angst.

„Ich habe vielleicht auch einen Job? Und der macht mir rein zufällig ne Menge Spaß! Außerdem habe ich eine Wohnung und Freunde."
Hilfesuchenden sah ich mich im Zimmer um, doch da war nichts was mir helfen konnte.

„Ich kann nicht einfach alles liegen und stehen lassen und mit dir auf Tour gehen.
Ich liebe dich, aber das kann ich einfach nicht mit mir vereinbaren."
Traurig wie ein Hund dessen Spielzeug eben weggenommen wurde sah Dean mich an und ich wusste wie sehr ihn meine Aussage ihn nicht auf Tour zu begleiten ausmachte.
Ehe er etwas sagen konnte kam ich ihm zuvor.

„Aber wir bekommen das hin ok? Gemeinsam schaffen wir das!"
Ein Funken Hoffnung blitze in seinen wunderschönen Augen auf und tief im Herzen wusste ich, gemeinsam würden wir alles schaffen.

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt