Dean
In Windeseile flogen die Lichter an der getönten Fensterscheibe des Jaguars vorbei während Hank das Auto geschmeidig durch die Straßen des Stadtteils Paddington in Richtung Stadtzentrum fuhr. Das letzte Mal dass ich mich in dieser Gegend aufhielt war bereits vier Wochen her und ich versuchte den Drang bei ihr vorbei zu fahren zu unterdrücken. Sie hatte mir klipp und klar gezeigt, dass sie mich nicht wollte, auch wenn der Rückstoß noch immer in meinen Knochen saß wie ein Parasit der mich immer an die Zurückweisung erinnerte, dachte ich gerne an sie zurück. Ich glaubte stark an das Schicksal und daran, dass es kein Zufall gewesen sein konnte, dass ausgerechnet sie, so ziemlich der einzige Mensch in der Stadt der mich nicht kannte, zu Boden gerissen hatte. Ich konnte und wollte mit diesem Thema noch nicht abschließen. So leicht gebe ich nicht auf. Die belebten Straßen bremsten den Verkehr ab und ich beobachtete die Meute auf den Gehwegen. Ich wollte nicht zu diesem Dinner doch Cloè hatte sich so sehr aufgedrängt, dass ich sie einfach nicht abwimmeln konnte. Also zwang ich mich in den schwarz weis gemusterten Prada Smoking und war auf dem Weg in eines der teuersten Restaurants Londons. Cloè war ein international gefragtes Model und es hab einfach keinen Auftrag den sie nicht an Land ziehen konnte. Sie wurde bereits auf diversen Covers abgebildet und überall in der Stadt prangte ihre perfekte Visage von den Werbeträgern. Wir waren Freunde gewesen bis zu einem Abend mit zu viel Whisky an dem sich plötzlich unsere Ansichten einer Freundschaft verändert hatten. Cloè war der festen Überzeugung gewesen, sie und ich wären für einander bestimmt, doch meinen Gefühlen ihr gegenüber würde es nie über eine Freundschaft hinaus ausreichen. Auch die Medien ergötzten sich jedes Mal an Bildern auf denen wir gemeinsam abgebildet waren und stachelten die Gerüchteküche an.
Hank hielt vor einer Ampel an der es sich staute und als sich eine Lücke zwischen den Menschen auf dem Gehweg auftat erkannte ich ein bekanntes Gesicht. Mit der Nase an die Fensterscheibe gedrückt sah ich aus dem Auto und erkannte den Gips an ihrem rechten Bein. Sie stütze sich auf ihren Krücken ab und starrte nach oben an die Menütafel eines Chinesischen Schnellrestaurants. Sofort setzte mein Herz einige Schläge aus und das Gefühl der Taubheit erklang innerhalb von Sekunden meinen ganzen Körper. Ich klammerte mich an den kühlen Türgriff und war schon dabei ihn zum Öffnen der Türe aufzudrücken, da kam ein junger Mann an ihre Seite und sie lachte über das was er ihr gesagt hatte. Meine Finger ließen schnallend den Griff los, nach Luft schnappend lehnte ich mich in das softe Leder des Wagensitzes zurück. Der Mann sah gut aus und sie wirkte in seiner Nähe unbeschwert und vertraut, allem Anschein nach schien sie in seiner Gegenwart glücklich zu sein. Wütend wand ich den Blick vom Fenster ab und starrte auf die Kopflehne des Fahrersitzes. Doch als ich wieder aus dem Fenster sah übermannte mich einzig und allein die Traurigkeit. Mit ihm an ihrer Seite könnte sie ein normales Leben führen. Ein Leben mit Privatsphäre. Und ich selbst wusste am Besten wie wichtig diese sein konnte. Die Ampel schaltete in dem Moment auf Grün um, in dem sie sich meinem Wagen zu wand. Sie sah mir direkt in die Augen wobei dies durch die getönten Scheiben unmöglich wahr sein konnte. Ihr Blick ging durch mich hindurch und traf mich bis auf das Knochenmark. Das Auto rollte langsam und geschmeidig los während ich ihr hinterher sah und erkennen konnte, wie der Mann mit den Bestellungen in der Hand aus dem Laden trat, sie am Arm berührte und in die Richtung ihrer Wohnung dirigierte. Keuchend wand ich mich dem Fenster ab und versank in dem weichen Leder.
„Du siehst gut aus!" Cloès Stimme war laut und schallte schrill in meinen Ohren wieder. Sie nahm einen Schluck ihres Chardonnays, ließ genüsslich ihre Zunge über die feuchte Unterlippe gleiten und hielt meinem Blick während dieser Prozedur stand.
„Gleichfalls. Und wie Läuft es in der neuen Agentur?" Abwesend sah ich zwischen Cloè und dem hinter dem Fenster vorbeirasendem Leben hin und her.
„Oh Dean bitte! Gibt es den kein anderes Gesprächsthema als die Arbeit?"!Sie blinzelte mehrmals mit ihren dicken Wimpern und es wunderte mich, dass kein Wind davon ausging.

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First trip to London
FanfictionUm Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance. Jesse Owens ___________________________________________ „Weißt du wer ich bin?" Selbstsicher verschränkte er die Arme vor der Brust und war sichtlich amüsiert. Ich hatte keine Lust auf Rates...