Marina
Das leere Brummen in meiner Magengrube weckte mich und sobald ich die Augen öffnete wünschte ich mich zurück in meinen Schlaf. Mein Schädel pochte und alles fühlte sich geschwollen an. Quälend versuchte ich mich aufzurichten und das drückende Gefühl in meinem Magen wurde verstärkt. Ich sah in den Spiegel neben meinem Kleiderschrank und in dem viel zu großen Shirt mit einem Zopf aus dem so ziemlich alle Haare hingen sah ich aus, wie der Tot höchstpersönlich. Zittrig bewegte ich mich Stufe für Stufe abwärts um mir in der Küche einen starken Kaffee aufzubrühen. Ich bog um die Ecke hin zum Wohnzimmer und musste schmunzeln als ich Torry unter der dicken Decke gerollt vorfand. Als hätte sie mich bemerkt streckte sie alle Gliedmaßen von sich und blickte verschlafen auf.„Hey." Flüsterte ich.
„Morgen." Erwiderte sie zerknautscht. Neben ihr bewegte sich etwas und eine zweite Person richtete sich auf meinem Sofa auf. Erst war ich schockiert, doch dann erinnerte ich mich wage an unsere neue Bekanntschaft Brandon.
Ich lief rot an und warf Torry einen vielsagenden Blick zu.„Kaffe?" Fragte ich in die Runde und von beiden Seiten des Sofas war ein einstimmiges Gemurmel zu entnehmen.
„Brandon magst du ihn schwarz oder mit Milch?" Richtete ich mich an unseren Zuwachs.
„Schwarz. Aber ich heiße Bradley." Torry konnte sich vor lachen nicht halten, auch Bradley schmunzelte verschlafen doch ich wünschte mir im Erdboden versinken zu können.
„Tut.. tut mir leid. Ich ähm.. war gestern nicht ich selbst." Stammelte ich, drehte mich auf der Stelle um und setzte den Kaffee auf.
„Wie geht es dir?" Torry stellte sich rechts von mir an die Küchenplatte gelehnt und beäugte mich misstrauisch.
„Wie von einem Laster überfahren." Gab ich zu und band meine Haare neu zusammen.
„An wie viel von gestern Abend kannst du dich denn noch erinnern?" Fragte sie mich belustigt.
„An wie viel von gestern Abend will ich mich denn noch erinnern?" Entgegnete ich.
Sie lachte und nahm drei Tassen aus dem Küchenschrank.„Aber ich kann mich genau erinnern aus welchem Grund der Abend so geendet hat." Verletzt wie ein getretener Hund starrte ich auf die immer voller werdende Kaffeekanne.
„Möchtest du darüber reden?" Versuchte Torry auf mich einzugehen, doch es war noch zu früh und ich schüttelte abwehrend den Kopf.
„Ich bin immer für dich da dass weißt du ja?" Ermutigte sie mich ohne mich in die Enge zu treiben.
„Das weiß ich." Dankend nickte ich ihr zu.
Torry setzte sich mit ihrer dampfenden Tasse Kaffee zurück zu Bradley auf das Sofa und ich nahm auf dem Teppich davor im Schneidersitz Platz. Die beiden klärten mich über jedes einzelne, unverschohnte Detail der vergangenen Nacht auf. Davon wie ich Bradley den Spitznamen Cooper verpasste, wie ich die Herausforderung von Jason annahm und ihm im Dart besiegte bis hin zu der peinlichsten Szene, als ich meinen Mageninhalt über Bradley's Rücken hinweg verteilt habe und mich die halbe Nacht würgend von der Bettkante hängen ließ.„Das habe ich nicht wirklich getan!" Entsetzt schlug ich die Hände vor mein Gesicht, doch meine Scham würde man bis in das Weltall leuchten sehen.
„Doch hast du. Aber das ist schon okay ich meine es war auch nicht besonders klug eine so stark alkoholisierte Person einfach kopfüber auf den Rücken zu hieven." Versuchte Bradley mir ein wenig die Schuldgefühle zu nehmen, doch so wirklich gelingen wollte es nicht.
„Das tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht was mit mir geschehen konnte, damit ich so sehr außer Kontrolle geraten konnte." Die Frage war mehr an mich selbst gerichtet als an die anderen beiden, doch Bradley erinnerte mich an den Schmerz und den Grund meines Gefühlstechnischem Chaos.

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First trip to London
FanfictionUm Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance. Jesse Owens ___________________________________________ „Weißt du wer ich bin?" Selbstsicher verschränkte er die Arme vor der Brust und war sichtlich amüsiert. Ich hatte keine Lust auf Rates...