Kapitel 7

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Rina

Ein großer Saal lag vor meinen Füßen mit dunklem auf Hochglanz poliertem Parkettboden. Die Wände waren in dunkerot gestrichen und im Großen und Ganzen erinnerte mich das Gebäude an einen Gerichtssaal. Schwere beige Vorhänge hingen an den monströsen Fenstern und ein riesiger goldener Kronleuchter war der Mittelpunkt im ganzen Saal. Die zahlreichen Glitzersteine die daran baumelten funkelten dominant im dämmrigen Licht wie Sterne. Zu meiner rechten Seite befand sich eine lange Reihe an mit Essen bestückten Tischen und das Buffet sah wirklich einladend aus. Links ging es eine Treppe zur Galerie von wo aus man einen Überblick auf den ganzen Saal haben musste. Am anderen Ende des Saals kamen die Gäste die sich nicht vor dem roten Teppich und dem Mediendrang retten konnten. Links vom Buffet spielte eine Band auf einem Podest wundervoll klingenden Jazz. Die Band war in weisen Anzügen gekleidet und hielten die Gäste bei Laune. Der Anblick war überwältigend und ich wusste nicht wo ich zuerst hinsehen sollte. Überall standen stinkreiche Menschen mit erhobenen Fingern und nippten an ihren Champagnergläsern. Die Frauen übertrafen sich förmlich eine nach der anderen mit mehr Glitzer auf den sündhaft teuren Kleidern. Ich ging einen Schritt zurück auf die Tür zu aus der ich in dieses Leben getreten bin. Ich fühlte mich wie ein Eindringling und war mit der Situation überfordert.

„Darf ich die Dame auf einen Drink einladen?" Erschrocken sah ich zu meiner Linken. Dean stand raus geputzt und unverkennbar in einem schwarzen Anzug vor mir, er reichte mir seine Hand. Unsicher ergriff ich sie und wurde zu ihm hingezogen. Der Kontakt zwischen uns kribbelte überall wo er mich berührte und nun fühlte sich seine Hand an wie der rettende Anker auf den ich mich verlassen musste.

„Du hättest mich vorwarnen müssen." Flüsterte ich. Er legte seine Wange an mein Ohr.
„Alien?" Fragte er mich und legte seinen Kopf schief sodass seine Lippen meine Haare berührten.

„Was?" Verwirrt sah ich ihn an und unsere Münder waren sich plötzlich so nah.

„Dein Parfum. Alien oder?" Noch immer verwirrt sah ich ihn an doch dann musste ich lachen.

„Woher weißt du das?" Er lächelte unverschämt gutaussehend und ich hatte nicht gemerkt wie wir uns im Takt der Musik hin und her wiegten.

„Ich kenne den Duft der Frauen." Ich sah zu ihm auf und zog bestürzt eine Augenbraue nach oben.

„Dann musst du schon an vielen Frauen geschnüffelt haben um sich so auszukennen." Er lachte und drückte meinen Kopf wieder an seine Brust.

„Ist mein Lieblingsduft." Ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können kribbelte es in meinem Brustkorb und mein Gesicht verzog sich zu einem dümmlichen Grinsen.

„Calvin Klein." Was er kann, konnte ich schon lang. Verschmitzt sah er mich an und strich mir über die Wange.

„Nicht schlecht." Er löste mich von sich, drehte mich einmal um die eigene Achse und nahm mich wieder in die Arme.

„Doch habe ich noch immer keine Antwort auf meine Frage. Weshalb hast du mir verschwiegen, dass es sich um solch eine Veranstaltung handelt?" ich blieb stehen und sah ihn ernst an.

„Komm lass uns einen Drink holen." Er nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her zur Bar.

„Dean!" Ich zog ihn am Arm zurück und er blieb stehen.

„Hättest du gewusst um was es sich handelt wärst du niemals gekommen." Wieder zog er mich an seine Brust.

„Da hast du recht." Ein Mann Anfang siebzig stand vor uns und reichte Dean seine Hand.

„Freut mich Sie hier begrüßen zu dürfen Mr. Catrall." Der Mann sah aus wie ein pensionierter Agent in seinem schmalen Anzug und den zu recht gestriegelten grauen Haaren.

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt