Kapitel 8

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Dean

Ich hätte stundenlang ihrem gleichmäßigen Atem lauschen können. Sie hatte sich neben mich auf der Rücksitzbank zusammengerollt und ihren Kopf in meinem Schoß gelegt Ihre zierlichen Finger vergruben sich in meinem Sakko. Noch immer war ihr Anblick perfekt. Meine Finger fanden einen Rhythmus in dem ich ihr immer und immer wieder durch ihr goldenes Haar strich. Ich betrachtete sie von oben bis unten. Sie hatte fünf kleine Muttermale an ihrer rechten Wange die den Hals hinab verliefen. Ihre wohligen Kurven wurden perfekt von dem engen Stoff verziert und der Schnitt an ihrem Dekolleté war verführerisch tief. Mein Blick wanderte ihre Beine herab und als ich eine kleine Schnittwunde an der hinteren Ferse sah musste ich grinsen. Wahrscheinlich war sie spät dran und hatte sich beim Rasieren geschnitten. Mein Lächeln verschlug sich und verwandelte sich in Verwunderung als ich einen kleinen Fleck schwarzer Tinte an der Innenseite ihres rechten Knöchels bemerkte. Sie hatte eine Tätowierung. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet doch nicht damit, dass sie ein Tattoo besaß. Vorsichtig strich ich die Konturen nach. Es war ein Anker. Auch ich hatte einen Anker tätowiert, meiner saß auf meinem linken Handrücken. Wieder musste ich schmunzeln. Diese Frau war mir unerklärlich und ich würde jede freie Minute damit verbringen sie näher kennen zu lernen. Ich lehnte mich zurück um ihr weiter durch die Haare zu streifen. Ihre Augen blinzelten mehrmals hintereinander auf. Es sah aus als wäre sie wach, doch ihr Blick schien durch mich hindurch zu gehen.

„Jetzt versteh ich warum alle Welt in dich verliebt ist." Nuschelte sie und rümpfte die Nase wie ein Kaninchen.

„Tust du das also? Und habe ich die Ehre den Grund deiner Erkenntnisse zu erfahren?" Mein Grinsen wurde immer breiter als sie die Augen schloss und den Kopf schüttelte. Sie hatte sich aufgerichtet und war mir so nah, dass sie beinahe auf meinem Schoß saß. Nicht dass ich etwas dagegen hätte.

„Tut mir leid aber ich verrate es dir nicht." Ich strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.

„Wieso enthältst du mir solch wichtige Informationen?" Ihre Augen verfolgten jede Bewegung meiner Lippen. Sie beugte sich über mich und ich war ihren weiblichen Rundungen extrem nah als sie in mein Ohr flüsterte.

„Du würdest dir nur etwas darauf einbilden." Verführerisch Grinsend zog sie sich wieder zurück und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. Zufrieden seufzte sie und schlief wieder ein. Nach zwanzig Minuten kamen wir an ihrer Wohnung an. Noch immer schlief sie wie ein Baby und als ich sie anstupste krallten sich ihre Fingernägel fester in meinen Stoff. Ich brachte es nicht über mein Herz ihren friedlichen Schlaf zu stören, nach all den Niederschlägen und schlechten Eindrücken die sie an diesem Abend erfahren musste. Sie hatte sich ihren Schlaf verdient. Hank fuhr uns zum Hotel vor dem noch immer Fans campierten und sogar die Polizei vor Ort war, um sie von der Straße zu verweisen. Wir fuhren durch die Tiefgarage, Hank hielt mir die Tür auf damit ich Marina unversehrt aus dem Auto heben konnte.

„Danke Hank. Den Rest schaffe ich alleine. Haben sie vielen Dank und noch einen schönen Abend." Hank schlug die Autotür zu und setzte sich wieder hinter das Steuer.

„Passen Sie gut auf die Kleine auf Sir. Und am besten soll sich morgen ein Arzt ihren Knöchel anschauen." Nickend stimmte ich ihm zu. Mit quietschenden Reifen verschwand er aus der Tiefgarage und ich trug Marina wie ein frisch verheiratetes Paar über die Schwelle in den Aufzug. Ihre Arme hingen schlaff um meinen Hals doch ihr Kopf war fest an meine Brust gepresst. Es wunderte mich, dass sie noch nicht aufgewacht war so laut wie mein Herz schlug. Im Zimmer angekommen legte ich sie auf das riesige Doppelbett und deckte sie notdürftig mit einer Wohndecke zu. Erst musste ich mich aus diesem Anzug befreien.

Ich ging in das Badezimmer und schnell unter die Dusche. Die massive Standuhr zeigte kurz vor Mitternacht. Als ich zurück in das Schlafzimmer ging lag sie noch immer genau so da wie ich sie zurückgelassen hatte. Vorsichtig legte ich sie auf die rechte Seite des Bettes, sie sah wunderschön aus. Wie Dornröschen in ihrem hundert Jahre langen Schlaf. Sanft strich ich durch ihr glänzendes Haar und zog vier kleine Spangen heraus. Ihre Lippe wimmerte als wollte sie etwas sagen doch kein Laut schaffte es über ihre Lippen. Ich tauschte das Handtuch mit einer Boxershorts und legte mich zu ihr auf die andere Seite des Bettes. Es musste Stunden vergangen sein in denen ich sie beim Schlafen beobachtete. Irgendwann hatte sie ihren Kopf auf meine Brust gelegt und sich zu mir herangezogen. Es kostete sehr viel Mühe mich nicht zu bewegen doch ich wollte sie nicht wecken. Sie sah so friedlich aus. Irgendwann übermannte auch mich die Müdigkeit und ich schlief mit dem Gewissen sie in meinen Armen liegen zu haben ein.

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt