Kapitel 38

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Ich dachte es ist an der Zeit euch auch mal ein Bild von Torry zu zeigen!
Und wie habt ihr sie euch so vorgestellt?
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Marina
„Was meinst du damit?"

„Naja genau so, wie ich es gesagt hatte."
Ungläubig, dennoch schmunzelnd starrte ich Torry an.
Ursprünglich hatte sie mich mit dem Vorwand eine Überraschung parat zu haben überhaupt erst dazu überredet heute Abend mit in den Pub zu gehen, doch mit so einer Überraschung hätte ich nicht gerechnet.

„Und seit wann ist das schon so?"

„Ich denke das hat begonnen, kurz nachdem Dean aufgebrochen ist."
Sie sah mich an als hätte sie eben eine Schwangerschaft gebeichtet, das war dann aber doch nicht der Fall.

„Nicht dein Ernst! Und warum erfahre ich erst jetzt davon?"

„Rini ich wollte dich nicht gleich damit konfrontieren, und ich glaube du bist mir dankbar dafür, auch wenn du es jetzt noch nicht zugeben willst."
Oh man, so war das leider mit einer Freundin die einen schon viel zu gut kannte.
Manchmal dachte ich wirklich Torry würde mich besser kennen als ich mich selbst.

„Ja okay, damit hast du vermutlich recht."
Torry strahlte über ihr ganzes Gesicht, und ich wusste die Frage konnte ich mir sparen, dennoch wollte ich es aus ihrem Mund hören.

„Und seit ihr glücklich miteinander?"
Zwinkert starrte ich zwischen ihr und Cooper hin und her.
Jap, richtig erkannt.
Torry's Überraschung war, mir zu beichten, dass sie seit mehr als einem Monat in einer Beziehung mit Bradley alias den von mir getauften Cooper war.
Als wir vorhin den Pup betraten und ich Cooper bereits an einem der hinteren Tische sitzen sah, dachte ich zuerst er wäre die Überraschung.
Gut das war er ja mehr oder weniger auch.
Er jedoch hielt strahlend Torry's Hand und ich hoffte für ihn, er würde sie nie enttäuschen wie manch andere Freunde zuvor.

„Ja!"
Wie aus der Pistole geschossen antworteten beide indem sie sich in die Augen sahen und grinsten, sodass es an einem Wunder grenzte, das bei den beiden die Backen noch nicht rissen.
Würde ich mich nicht so sehr für Torry freuen, wäre ich längst auf das Damenklo geflüchtet und hätte eine ganze Rolle Klopapier aufgebraucht, nur um meinen Tränenfluss zu stoppen.
Beinahe war es schon kitschig wie sie andauernd an sich rum fummelten, Torry hatte es dennoch verdient und meine Freude darüber verdrängte alle anderen Gedanken.

„Wow! Das ist so abgefahren."

„Das sagst gerade du? Immerhin kann nicht jeder behaupten meinen Freund schon mal angekotzt zu haben."

Entsetzt riss ich die Augen auf und hielt mir den Zeigefinger vor die Lippen um ihr klar zu machen die Klappe zu halten.
„Pscht! Der Abend hat nie statt gefunden! Ich habe es geschafft ihn aus meinem Gedächtnis zu streichen."

„Ja! Mit viel Alkohol noch am gleichen Abend."
Die beiden lachten und sofort hatten sie sich gegen mich verbündet.

Aber Torry hatte recht, ich konnte garnicht anders als mit in ihr Lachen einzusteigen.
„Hat immerhin funktioniert!"

„Jemand Lust auf eine Runde Dart?"
Herausfordernd sah Cooper mich an.

Angriffslustig erwiderte ich seinen Blick.
„Aber nur ohne Trinkspiel Regeln!"

„Ich glaube das ist für alle das beste!"
Mischte Torry sich ein und wir alle am Tisch wussten weshalb sie darauf anspielte.

Lachend stand ich auf und nahm die Pfeile aus dem Korb neben dem Dartbrett und verteilte sie an Cooper und Torry, letztere winkte dankbar ab.
„Ne Danke! Lass mal, das ist eher was für euch."

Sie zog sich einen Stuhl zur Seite und jubelte uns beide gleichermaßen an.

Die Chancen standen für uns beide gut, ich hoffte noch immer dass Cooper langsam die Konzentration verlor, was mir letzten Endes den Sieg bescherte.
Wir gingen zurück an unseren Tisch, Torry machte noch einen Umweg an die Bar um die nächste runde Getränke zu holen.
„Werd ich dich jemals schlagen?"

Ich konnte Cooper ansehen, wie schwer er sich mit einer Niederlage tat.
„Ich glaube nicht, aber dafür hattest du den besten Preis schon bevor wir überhaupt gespielt haben."

Lächelnd sah ich in die Richtung aus der Torry sich zu uns durchschlug.
„Habt ihr das gehört?"

Grinsend setzte sie sich neben Cooper und schielte an den Nebentisch wo sich vier Mädels im Alter von ca. Achtzehn Jahren aufhielten.
„Von was redest du?"

Ziemlich auffällig schielte Torry wieder rüber und versuchte mir ohne Worte zu sagen dass wir bei dem Gespräch der Gruppe lauschen sollten.

„Ne, glaubst doch net ernsthaft das der noch was mit der hat? Die beiden sind doch schon seit ner Ewigkeit getrennt."
Das Mädchen mit dem roten Haarband in ihrem goldenem Haar schielte zu ihren Freundinnen, woraufhin die Brünette antwortete.

„Aber er und Cloé waren so süß zusammen."
Moment mal?
Cloé?

„Na und? Auf prominews haben sie geschrieben das er angeblich zwischenzeitlich etwas mit einer anderen hatte, aber keiner weiß wer sie war."

„Wir romantisch."
Alle Blicke der Mädels, inklusive mir, starrten nun die schwarzhaarige an, sie saß mit dem Rücken zu uns, sodass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.

„Haylee was bitte ist daran romantisch?"
Faucht die Blondine.

„Das ist doch beinahe wie in einem Cindarella- Film."

„Oh Gott du bist eindeutig verstrahlt."
Mir war mittlerweile klar dass sie über Dean sprachen, realisieren konnte ich es dennoch nicht.

„Echt doof das wir keine Karten bekommen haben als er in Manchester war, aber irgendwann werde auch ich Dean Catrall einmal live erleben und dann wird er sehen wie toll ich bin und vielleicht bin ja schon ich seine nächste Freundin."
Die Mädels am Tisch lachten über die Worte ihrer Freundin, mir jedoch rammte der Satz ein Messer in die Brust und Dean's Namen zu hören, war wie die Wirkung wenn nun jemand ganz langsam und bedacht das Messer drehen würde, nur um den Schmerz noch schlimmer zu machen.
Torry sah mich an und wartete auf eine Reaktion.
Irgend eine, doch ich konnte nicht reagieren, in keiner Art und weise.

„Hey Mädels!"
Torry lehnte sich über ihre Stuhllehne hinweg zu dem anderen Tisch, damit hatte sie die  Aufmerksamkeit der Mädchen.

„Hab gehört Dean Catrall soll schwul sein! Also verschwendet eure Hoffnungen nicht und kommt mit der Realität klar."
Verdutzt starrten die vier Mädchen sie an.
Torry wand sich wieder uns zu und auch wenn mir gerade das Herz vor Schmerz gebrannt hatte, Torry hatte das Leiden angenehmer gemacht.
Ihre Worte hellten meine Seele auf und ein dankbares Lächeln konnte ich mir nicht unterdrücken.

„Blöde Kuh!"
Rief die Blonde uns noch zu dann senkten sie die Stimmen um ihre Spekulationen über meinen Freund im stillen Kreis fort zu führen.
Ich konnte mich nicht mehr halten und musste vor lachen beinahe weinen.
Die Situation war so skurril aber eines wusste ich sicher.
Torry würde zu jederzeit für mich da sein, daran würde auch die Beziehung mit Cooper nichts ändern.
Und das gab mir Kraft.

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt