Kapitel 24

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Dean

Ich hatte die ganze Zeit Ausschau gehalten doch weit und breit nicht gefunden wonach ich gesucht hatte. Nach dem Konzert ging ich mit meiner Band zurück in die Kabine nur um mich in ein anderes Outfit zu werfen und mich auf der Suche nach Hank zu machen.

„Ey willst du nicht noch ein Bier mit uns trinken?" David mein Bassist hielt mir eine kühle Dose hin doch ich wollte nur so schnell es geht zu IHR und wissen wie es ihr gefallen hat.

„Dein Danke Dave hab noch was zu erledigen." Er nickte und steckte die Dose zurück in den Kühlschrank. Ich öffnete eine weitere Tür welche auf den Flur führte und Hank davor Stationiert war.

„Hast du sie gesehen?"

„Es tut mir leid Sir. Nichts." Sagte er.

„Wie kann das sein? Wo soll sie denn sonst sein?" Ich griff mir in die Haare und war am verzweifeln. Wo mag sie denn nur sein? Besteht die Möglichkeit das sie die Show so schlecht fand dass sie einfach gehen würde ohne sich bei jemanden zu melden?
Warum hatte sie keiner gesehen?
Ich hatte doch extra Pässe mit ihren Namen hinterlegen lassen.

„Denkst du ihr ist etwas passiert?" Ich wollte mir die Frage nicht stellen doch ich musste sie los werden.

„Keine Vorkommnisse Sir." Bestätigte Hank dass alles in Ordnung sei.

„Glaubst du sie war überhaupt hier?" Geknickt lies ich die Schultern hängen.

„Sir, sie wird ihre Gründe haben nun nicht hier zu sein." Es war zwar keine Entschuldigung, nahm mir dennnoch die Spannung und ich versuchte mich zu beruhigen.

„Super Leistung Dean! Du hast die Weiber wieder mal alle umgehauen!" James kam vom Backstage Bereich durch die Schwingtüre in den Sperrlich beleuchteten Flur zu Hank und mir und erwartete ein High Five von mir welches ich reflexartig erwiderte.

„James hast du zufällig eine Ahnung wo Marina, ich meine Miss Lewis sein könnte?" Grübelnd spielte er mit seinem Kinn und verschränkte die Arme Schulterzuckend.

„Nein aber so weit ich weiß hat sie nicht einmal ihre Tickets eingelöst. Vermutlich war ihr das einfach zu viel Trubel!" Schockiert darüber dass Marina anscheinend nicht einmal hier gewesen war lehnte ich mich an der Wand an und legte den Kopf in den Nacken.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein." James legte seine Hand auf meine Schulter und drückte leicht zu.

„Sorry Bro! Aber du hast dort draußen 10.000 Mädels die alle wegen dir hier sind und du machst ein Drama weil eine davon fehlt?" Er räusperte sich ehe er fort fuhr.

„Dean alter! Du bist nicht mehr du selbst! Komm mit mir mit auf die After Show und hab Spaß mit ein paar anderen heißen Bräuten die dich wollen offensichtlich im Gegenteil zu deinem Starbucksbunny!" ich wusste nicht wie mir geschieht und ehe ich hätte reagieren konnte, zog James mich schon am Arm entlang zum Auto um in die City zu fahren.

   

Marina

Das Taxi kam mir zu eng und die Luft zu schwül vor. Die Lichter der Stadt verschwammen hinter der Fensterscheibe zu einer leuchtenden Masse und mein Magen randalierte heftig. Abrupt hielten wir an und ich wurde aus dem Auto gezerrt.

„Kannst du sie hoch bringen? Alleine schaff ich das nich!" Hörte ich Torry vermutlich zu Bradley sagen.

„Klar doch!" Wieder wurde ich über seine Schulter geschmissen.
Der Spitze Knochen seiner Schulter und der plötzliche Schwung Kopfüber zu hängen vertrug sich nicht miteinander und ich musste mich ergeben.

„Das hat sie jetzt nicht wirklich getan oder?" Abrupt blieb er stehen und versuchte auszumachen was so eben geschehen ist.

„Oh nein Rini was machst du blos für einen Scheiss?" Schnauzte sie trotz allem leicht belustigt.

„Hat sie mich gerade..?" Doch die Frage war überflüssig.

„Ja hat sie." antwortete Torry dennoch.

„Glaub mir! Sonst ist sie nicht so." Versuchte Torry mich zu verteidigen.

„Das mit ihrem Freund muss sie ganz schön mitgenommen haben." Stellte Bradley fest während er versuchte mich vor die Wohnungstüre zu hiefen.

„Ich glaube mehr als sie zugeben würde." Torry wühlte in meiner Handtasche nach dem Wohnungsschlüssel und öffnete die schwere Türe damit Bradley mit mir im Schlepptau eintreten konnte.

„Wo ist denn die Küche? Ich bringe ihr ein Glas Wasser wenn du einen Moment auf sie aufpassen kannst." Torry beschrieb ihm den kurzen Weg in die Küche und setzte mich im Bad auf dem geschlossenen Klodeckel ab.

„Kannst du für eine Sekunde senkrecht sitzen bleiben dass ich dir saubere Klamotten bringen kann?" Abschätzend sah sie mich an. Ich nickte abwesend und sie beeilte sich ein Shirt zum schlafen zu holen. Als sie zurück kam, hielt sie außer dem Shirt noch dass von Bradley versprochen Glas Wasser in der Hand.

„Nimm einen Schluck." befahl sie und hielt mir das Glas an die Lippen. Gierig trank ich das Glas aus und stellte es neben dem Waschbecken ab. Torry band meine Haare im Nacken zusammen und zerrte mich aus meiner Kleidung um mir nach einer groben Katzenwäsche das Shirt über zu ziehen.

„Kannsu bei mir bleiben?" Nuschelte ich als sie und Bradley mich in mein Bett chauffierten und sicherheitshalber den leeren Putzeimer daneben abstellten um einer weiteren Sauerrei vor zu beugen.

„Klar. Ich bin unten wenn was ist." Wie eine Mutter strich sie mir über das Haar und deckte mich zu, doch ich war bereits jenseits der Realität.

„Würde es dir etwas ausmachen noch eine Weile hier zu bleiben?" Fragte Torry an Bradley gewendet. Sie zog ein weiteres Shirt aus meinem Kleiderschrank und reichte es Bradley damit dieser meinen Unfall loswerden und etwas sauberes anziehen konnte.

„Das ist doch viel zu eng?" Fragte er Stirnrunzelnd

„Besser als vollgekotzt." Entgegnete Torry.
Lächelnd nahm Bradley das Shirt entgegen, ging in das Badezimmer um auch sich selbst etwas frisch zu machen. Die beiden gingen in die Küche, machten sich einen Tee und bereiteten sich auf eine lange Nacht vor.

___• Torry •___
Bradley und ich machten es uns mit jeweils einer Tasse Tee auf dem Sofa bequem.

„Das mit vorhin tut mir wirklich leid. Es ist das erste mal dass ich sie so erlebe!" Ich traute mich nicht einmal ihm in die Augen zu sehen so peinlich war es mir diesen mehr oder weniger fremden Mann hier sitzen zu haben und mich entschuldigen zu müssen, dass meine Freundin ihren Mageninhalt über seinen Rücken verteilt hatte.

„Ist es unverschämt gewesen dich zu beten hier zu bleiben?" Immerhin kannten wir uns erst seit ein paar Stunden doch ich war froh, nicht alleine mit Rini, dieser Schnapsleiche, alleine zu sein.

„Hey alles gut!" Er legte seine Hand auf mein Knie.

„Ich sagte bereits, dass ich gerne Menschen helfe! Es sieht aus als wären du und deine Freundin ohne mich ganz schön aufgeschmissen gewesen!" Selbstsicher zwinkerte er mir zu. Dankbar lächelte ich.

„Ich Danke dir!"

„Du brauchst mir nicht zu danken." Für den Moment, in dem ich Bradley alias Cooper in die Augen sah, vergaß ich zum ersten Mal seit einer Weile alles um mich herum. Er erwiderte meinen Blick und der Moment dauerte an.
Bis zu dem Zeitpunkt als aus dem Schlafzimmer ein würgendes stöhnen kam mit anschließendem Wimmern.

„Ich sehe besser mal nach ihr." Verlegen stand ich auf und drehte mich noch einmal
um ehe ich die Stufen zum Schlafzimmer betrat.

„Keine Sorge! Ich werde noch hier sein wenn du wieder zurück bist." Dem spärlichem Schein der Lichterkette dankbar, konnte Bradley nicht erkennen wie rot ich anlief. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd machte ich mich auf den Weg meiner Freundin zu helfen.

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt