Kapitel 3

1.5K 52 2
                                    

Dean

,,Das neue Album wird der Hammer alter!" James klopfte mir auf die Schulter. Er hatte recht, gerade kamen wir aus einem Meeting wegen meines neuen Albums und es war eines der besten die wir je abgeschlossen hatten. James war mein Kumpel Schrägstrich Manager  und jedesmal bevor ein neues Album erschien war er aufgeregter als ich.
,,Jo Dean, wen bringst du eigentlich zur London evening Donation mit?"
Scheisse, diese nervigen Veranstaltungen vergaß ich einfach viel zu oft. Ich euch einen vorbeieilenden Geschäftsmann aus der langen Schrittes den Gehsteig entlang hastete.
,,Keine Ahnung. Dich oder etwa nicht?"
James war immer dabei, wenn wir auf einer dieser Spendengalas waren. Seit unserer Bandpause war er der einzige Kumpel an meiner Seite.
,,Ich muss dich leider enttäuschen Bro. Ich bringe ein Date mit. Ihr Name ist Alexandra." Abrupt blieb ich stehen, seine Wangen liefen rot an während er mich angrinste.
,,Du? Und ein Date?" wiederholte ich.
James nickte und langsam bewegten sich meine Beine wieder voran. Soweit ich James kannte, und das tat ich wirklich gut, war er Mr. One-Night-Stand höchstpersönlich.
,,Wer ist die glückliche?"
Er zückte sein Handy um nach einem Bild von ihr zu suchen. Bis er es fand ließ ich meinen Blick über den grünen Park auf der gegenüberliegenden Seite wandern, ein rauer Wind welcher von der Themse in meinen Rücken wehte, bescherte mir eine Gänsehaut. Ich genoss dem Anblick, als eine zierlichen Frau auf der gegenüberliegenden Straßenseite meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Ihre langen blonden Haare wehten im Wind.
,,Dean? Wo gehst du hin?" hörte ich James mir nach rufen als ich bereits die Straße überquerte. Ich war mir sicher das sie die jenige war welche mich vor einigen Tagen zu Boden gerissen hatte. Mit wenigen Schritten hatte ich sie eingeholt, packte sie am Arm und drehte sie zu mir um. Ich lächelte sie an und mein Herz überschlug sich förmlich.

„Oh mein Gott! Du bist Dean Catrall!" verdutzt sah ich in das Gesicht einer mir völlig fremden Frau welche ich noch nie zuvor gesehen hatte.
„Verzeihung, ich habe sie mit jemanden verwechselt." Enttäuscht drehte ich mich gerade zum gehen, als sie mich am Arm festhielt.
„Für dich bin ich wer auch immer du willst, solange ich ein Foto mit dir machen darf!" Verdutzt sah ich sie an, doch dann nickte ich und lächelte schmal in die Handykamera.
„Danke echt toll! Mach's gut!" James war neben mich getreten, kopfschüttelnd wand ich mich ihm zu.
„Ich dachte ich hätte jemanden gesehen." Verwirrt sah er mich an und ich versuchte das Thema wieder auf sein Date zu lenken. Ganz stolz zeigte er mir das Bild einer Frau mit kurzen blonden Haaren, einem engen Abendkleid und mörderisch hohen Schuhen. Sie sah aus wie eine der Frauen aus der Vouge. Anerkennend nickte ich.
„Dann wirst du aber gut sie aufpassen müssen, nicht dass sie die jemand weg klaut." Er lachte und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. 

Ich hasste diese steifen Veranstaltungen wo jede Menge Essen aufgetischt wurde jedoch niemand sich daran vergriff um bloß kein Pfund zu zunehmen, dabei würde die ein oder andere Frau dort sehr wohl etwas mehr Pfunde vertragen können. Man zog die teuersten Kleider und Anzüge an nur um den Anderen Gästen zu präsentieren wie viel Kohle man besaß. Dabei kommt es nicht auf das Geld an was du an Klamotten ausgegeben hast, sondern auf die Menge die man bereit ist zu spenden. Da James sein Date hatte, hieß das für mich den ganzen Abend damit zu verbringen Menschen die Hände zu schütteln die ich nicht kannte und an für mich bedeutungslosen Unterhaltungen teilnehmen zu müssen. Aus irgendeinem Grund bekam ich den Vorfall von gerade eben nicht mehr aus meinem Kopf. Ich hatte das lange blonde Haar gesehen, doch wenn ich mich genau erinnerte, war ihr Körper kurviger, sie hatte leichte X-Beine und ihre lange blonde Mähne wellte sich über ihren Rücken hinweg. Die blauen Augen der Frau die mich ansah waren mir fremd, dabei hatte ich so sehr damit gerechnet in die braun grünen Augen von IHR zu sehen. Das Gesicht der Frau ähnelte ihrem nicht im geringsten, das der Frau war kantig und hatte zu eng stehende Augen. IHRES war rund und sie hatte eine kleine schmale Narbe über dem rechten Auge, ihre warmen Augen wurden von kurzen, dichten Wimpern geschützt und ihr rundes Kinn war viel niedlicher als das kantige der Dame von eben.

„Was glotzt du so?" Verwirrt sah James mich an. Ich hatte nicht bemerkt wie ich stehen geblieben und lächelnd auf die Parkbank gestiert hatte.

„Sorry, ich war in Gedanken." Wir liefen weiter zum Hotel und als wir die Lobby betraten, grüßte uns die Empfangsdame.

„Guten Morgen Mr. Catrall." Sie strahlte mich an und ich winkte ihr kurz zu.

„Mrs. King, ist mir eine Ehre Sie zu sehen." James fühlte sich jedes Mal in seiner Männerehre angegriffen wenn nur ich von den beiden Damen hinter der Rezeption begrüßt wurde. Mrs. King war eine attraktive Frau und James hatte mir schon oft in den Ohren gelegen welche Fantasien er sich mit ihr ausmalte, doch ihr Interesse galt undankbarer weise nur mir. Nur stand dieses Interesse allein Ihrerseits und wieder drifteten meine Gedanken ab zu Haar aus goldenen Wellen, warmen grünen Augen und einer schmalen Narbe auf der Stirn. Im Zimmer schaltete James zuerst sein MacBook an um Termine und Meetings zu planen und zu organisieren. Ich arbeitete bereits an einem neuen Song und machte mich drauf und dran ihn ganz altmodisch in mein Notizbuch zu schreiben.

„Willst du auch ein Kaffee?" Ich sah zu James auf der schon den Hörer in der Hand hielt um Kaffee aufs Zimmer zu bestellen, doch da hatte ich eine Idee.

„Ja! Aber warte! Leg auf."

„Äh und wie soll ich dann Kaffee bestellen?" Verwirrt sah er mich an und hatte noch immer den Hörer in der Hand.

„Ruf bei Starbucks an." Er zog seine Augenbraue noch höher als zu vor und dann verstand er. Sein Grinsen wurde immer breiter und dann legte er endlich den Hörer auf.

„Oh ich habe schon verstanden Dean. Dir gehts um die Kleine stimmts?" Grinsend nickte er doch ich wollte ihm das dämliche Grinsen nicht gönnen.

„Nein! Nur, äh.. Also der Kaffee ist einfach besser als die alte Brühe vom Hotel." Versuchte ich mich rauszureden doch auch wenn James es besser wusste, tat er meinet Willen als würde er es mir abkaufen.

Kurzerhand rief er bei Starbucks an und bestellte drei große Kaffee.

„Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen. Genau Zimmer 425. Haben Sie vielen Dank Sir!"

First trip to LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt