Marina
„Eine Welttrournee?!"
Unfassbar starrte Torry mich an und vergaß an ihrem Löffel voll Eis zu lecken, jetzt tropfte die süße Masse zurück in ihren Ben&Jerry's Becher.Ausatmend bestätigte ich ihre Ungläubigen Worte.
„Jep. Eine Welttournee."Ich stocherte in meinem eigenen Becher herum, der Appetit war mir eigentlich vergangen, aber Torry zu liebe nahm ich einen Löffel der Klebrigen Substanz in den Mund und zerkaute das Stück Schokolade mit Erdnussbutter-Füllung.
„Awer waruw aufgerewnet jewt?"„Was?! Torry wenn du nen Löffel Eis im Mund hast versteh ich dich leider nicht."
Ich prustete vor lachen und war ihr allein dafür schon dankbar, dass sie mich mit so einer Geste aufheiterte wusste ich sehr zu schätzen.
Genüsslich leckte sie sich über die Lippe und wiederholte ihre Worte.
„Warum ausgerechnet jetzt? Ich meine, ihr habt gerade eben erst wieder zueinander gefunden. Das Schicksal gönnt dir echt nicht mal ne kleine Pause. Und ich dachte mein Leben wäre deprimierend."„Danke auch!"
Bedacht darauf, keine Sauerei über mein Sofa zu bringen schlug ich sie gezielt mit einem Zierkissen.„Hey was soll das! Ich sag ja nur die Wahrheit."
Lachend schaufelten wir beide einen weiteren Löffel Eis aus dem Becher.„Ich weiß auch nicht wie das weiter gehen soll.
Aber ich hab einfach nicht die Kraft ihn wieder zu verlieren."„Schonmal an eine Fern-Beziehung gedacht?"
Ich schleckte meinen Löffel ab um ihn erneut in die steinharte Masse zu stoßen.
„Ich weiß nicht ob das was für mich ist. Allein der Gedanke, das mein Freund jeden Abend von tausenden Mädels umzingelt ist und ich die letzte auf dem Planeten bin die in seiner Nähe ist, dann fördert das irgendwie nicht so wirklich positive Gedanken an eine Fern-Beziehung."„Mag sein, aber wenn ihr es nicht versucht, heißt es schon bald zum wiederholten Mal auf Wiedersehen."
Sie winkte in eine Richtung hinter mir und auch wenn ich wusste dass dort nichts war drehte ich mich um und schaute wem sie gewunken hatte.
Natürlich war es nur die Wand.Jammernd lehnte ich mich an Torry's Schulter an und starrte in ihren Eisbecher um mir daraus einen Löffel ihrer Strawberry-Version zu klauen.
„Ich weiß doch auch nicht was ich machen soll!"„Komm, jetzt reißt du dich zusammen und bleibst erst mal locker. Ihr bekommt das schon hin, und falls du dich dagegen entscheidest genieß die Zeit, die euch noch bleibt. Wann soll es denn eigentlich los gehen?"
Sie schlug mir auf den Oberschenkel und ich richtete mich wieder aus meiner kauernden Haltung auf.„In nicht einmal mehr zwei Wochen."
Mitfühlend sah sie mich an und lächelte sanft.
Ich bewunderte sie für ihren nicht enden wollenden Optimismus und konnte einfach nicht nachvollziehen woher sie dafür die Kraft nahm.„Das leben ist scheisse! Aber es liegt an dir das beste daraus zu machen."
Als würde sie mir eine Lebensweisheit erläutern, sah sie mich an und hielt ihren Löffel in die Luft.
Wie zwei Krieger auf dem Schlachtfeld stieß ich mit meinem Löffel gegen ihren ehe wir uns dem Eis und irgend einer Liebeskomödie von Adam Sandler widmeten die Torry sich ausgesucht hatte.Ich hielt keine halbe Stunde aus ehe mich die emotionale Erschöpfung auffrass und in einen tiefen Schlaf zog.
Den Eisbecher noch immer in der Hand haltend lag ich da und schnarchte leise neben Torry auf dem Sofa.
Mein Traum war unruhig und ich zuckte unkontrolliert mit sämtlichen Körperteilen.War es das richtige an Dean fest zu halten oder versuchte ich mich an etwas unrealistischen festzuklammern?
War es Schicksal?
Oder warum wurden wir immer wieder vom Leben getrennt, nur um uns im nächsten Moment wieder über den Weg zu laufen und zueinander zu finden?Waren wir nun für einander wie geschaffen?
Oder sollten wir daraus lernen lieber jeden seinen eigenen Weg gehen zu lassen?Mussten wir mit den ständigen Komplikationen beweisen, dass wir zusammen halten würden, egal was passierte?
Oder wollte uns das Leben immer wieder eine Chance geben um richtig zu handeln und uns für ein getrenntes Leben zu entscheiden?All diese Fragen, und es gab keine Antwort.
Ich erinnerte mich an den Tag zurück als ich Dean auf offener Straße umgerannt hatte und verfluchte die Männer in der U-Bahn dafür dass sie mich quasi direkt in seine Arme getrieben hatten.Oder sollte ich Ihnen dankbar sein, gerade weil sie mich direkt in seine Arme getrieben haben?
Und schon wieder häuften sich die Fragen.
Die Antworten jedoch bleiben weiterhin aus.
Es hätte alles anders laufen können.Doch es kam wie es kommen musste.
Ja, es musste einfach so sein.
Es war Schicksal, dass ich Dean direkt in die Arme gerannt war.
Und es war Schicksal, das ich ihm ein weiteres Mal auf der Arbeit über den Weg gelaufen bin.
Genau so wie es für uns beide vorhergesehen war, dieses eine Jahr Tour zu überstehen.
Ich weiß nicht woher es kam, aber ich war davon überzeugt dass wir das schaffen würden.
Und Dean war es wert, das wir es überhaupt erst versuchen sollten.
Mit diesem Entschluss wurde mein Körper ruhiger und ich viel in einen komatösen Tiefschlaf.
Mein Entschluss stand fest.
Ich würde Dean gehen lassen, doch verlassen würde ich ihn nie wieder.
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First trip to London
FanfictionUm Erfolg zu haben, brauchst du nur eine einzige Chance. Jesse Owens ___________________________________________ „Weißt du wer ich bin?" Selbstsicher verschränkte er die Arme vor der Brust und war sichtlich amüsiert. Ich hatte keine Lust auf Rates...